Neues Jahr, neues Glück? Experten erwarten Stabilisierung des Immobilienmarktes

Zum Anfang eines neuen Jahres schauen die Experten tief in ihre Glaskugeln, um Tendenzen und Entwicklungen in ihrem jeweiligen Fachgebiet vorherzusehen. Die Immobilienexperten, die das größte spanische Immobilienportal idealista.com zu ihren Erwartungen für das Jahr 2014 befragt hat, sind sich auffällig einig: in 2014 soll der Markt für Wohnimmobilien in Spanien die Talsohle erreichen und dann in eine lang andauernde Phase der relativen Stabilität eintreten.

Für die ersten zwei Quartale gehen die Experten teilweise davon aus, dass die Preise sich noch leicht weiter abwärts bewegen, allerdings nicht mehr so deutlich, wie in den vergangenen Jahren, um sich dann in der zweiten Jahreshälfte zu stabilisieren.

In 2015 könnten die Preise sich dann sogar wieder geringfügig nach oben entwickeln, so wie es heute bereits in einigen hochklassigen Innenstadtlagen in Madrid und Barcelona zu beobachten ist. Zuerst, so die Experten, werden allerdings die Transaktionszahlen spürbar ansteigen, bevor sich eine steigende Nachfrage in steigenden Preisen auswirken kann.

Einen massiven Preisanstieg oder gar Preissprünge erwarten die Experten dagegen auch in den kommenden Jahren nicht. Dazu sind die allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Spanien sicher auch noch längerfristig zu schlecht.

Größtes Hindernis für eine großflächige Erholung des Immobilienmarktes ist die nach wie vor immens hohe Arbeitslosigkeit insbesondere in den jüngeren Bevölkerungsgruppen, die unter guten wirtschaftlichen Bedingungen am ehesten zur Gründung neuer Haushalte beitragen könnte. Im dritten Quartal 2013 ist die Zahl der Haushalte in Spanien um 80.000 gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. In den nächsten zwei Jahren dürfte keinerlei Anstieg der Haushalte zu erwarten sein.

Auch bei den Menschen, die noch Arbeit haben, haben sich die verfügbaren Einkommen während der Krise verringert. Sinkende Löhne sowie steigende Steuern und Lebenshaltungskosten, Energiekosten usw. machen einen Immobilienerwerb immer schwieriger.

Nachdem sich die spanischen Banken beim Platzen der Immobilienblase im Jahr 2008 an faulen Immobilienkrediten mächtig die Finger verbrannt haben, halten sie den Geldhahn immer noch geschlossen. Die Zahl der vergebenen Hypothekendarlehen ist immer noch im freien Fall. Solange Immobilieninteressenten keine Finanzierung bekommen können, werden aus ihnen keine Käufer.

Die Banken sitzen immer noch auf einem riesigen Berg von Wohnungen, die ihnen im Rahmen von Zwangsvollstreckungsmaßnahmen zugesprochen worden sind, und noch immer werden es Monat zu Monat mehr. Für 2014 erwarten die Banken rund 300.000 bis 320.000 Wohnungsverkäufe auf dem Gesamtmarkt. Für 2015 könnte diese Zahl auf 350.000 bis 370.000 steigen. Wenn im Jahr 2016 dann der Vorrat der Immobilien in Bankbesitz unter 500.000 Stück sink, könnte dies dann letztlich dazu führen, dass auch die Bautätigkeit in Spanien langsam wieder an Fahrt gewinnt. Allerdings dürfte diese Erholung aufgrund des Überangebots und struktureller Probleme in einigen Regionen noch für viele Jahre ausbleiben.

Eine wichtige Rolle für die Erholung des spanischen Immobilienmarktes könnten ausländische Investoren spielen. Dies sind nicht nur private Käufer, die sich ein Schnäppchen als Ferienimmobilie anschaffen, sondern institutionelle Investoren und Investmentfonds, die langsam anfangen, sich mit günstigen Immobilienpaketen einzudecken.

Spaniens Bau- und Immobilienbranche hat also noch einen langen und steinigen Weg vor sich, doch zumindest die Optimisten gehen davon aus, dass dieser Weg eines Tages wieder nach oben führen wird.

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