Das Urteil gegen den ehemaligen Bürgermeister und derzeitigen Gemeindrat von Pájara, Ignacio Perdomo, sowie gegen den Gemeinderat Ramón Carmelo Cabrera und den Exgemeinderat Pedro Pérez ist in der zweiten Instanz bestätigt worden und damit rechtskräftig.
Das Gericht hat Haftstrafen von 1,5 Jahren und ein Verbot für die Bekleidung öffentlicher Ämter und für die Beschäftigung im öffentlichen Dienst für die Dauer von 9 Jahren angeordnet.
Da die drei Verurteilten jedoch nicht vorbestraft sind, wurden die Haftstrafen zur Bewährung ausgesetzt, weshalb die Herren nicht ins Gefängnis gehen müssen.
Als Mitglieder der Regierungskommission der Gemeinde Pájara hatten die drei im Jahr 2002 neun Baugenehmigungen zugunsten des ehemaligen Gemeinderatsmitglieds Lazaro Cabrera bzw. dessen Familienmitgliedern erteilt, ohne die dazu erforderlichen Verfahrenswege einzuhalten und ohne die vorgeschriebenen Rechts- und Umweltgutachten einzuholen.
Stattdessen wurden die Bauanträge in der Rekordzeit von gerade einmal 6 Tagen bearbeitet und die Genehmigungen erteilt, obwohl die entsprechenden Grundstücke in einem Naturschutzgebiet liegen, in der die Genehmigungen niemals hätten erteilt werden dürfen.
Die illegalen Baugenehmigungen wurden im Jahr 2006 von der Grünen Kanarischen Partei (Los Verdes – Partido Verde Canario) bei der Antikorruptionsstaatsanwaltschaft angezeigt.
Ignacio Perdomo war bis zu seiner Verurteilung stellvertretender Bürgermeister und pikanterweise ausgerechnet Gemeinderat für Stadtplanung. Infolge des Urteils muss er nun alle seine Ämter niederlegen.
Die Baugenehmigungen wurden von dem Gericht für ungültig erklärt und die Gemeinde aufgefordert, diese zu widerrufen. Auf die Gemeinde werden damit sicher erhebliche Schadenersatzforderungen zukommen. Einige der Häuser wurden im guten Glauben von ausländischen Käufern erworben und sind bereits seit Jahren vollständig fertiggestellt und bewohnt.
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