Am Strand von Puertillo in der grancanarischen Gemeinde Arucas kam es zu einer heldenhaften, jedoch gleichzeitig auch gefährlichen Rettungsaktion, bei dem ein Beamter der Nationalpolizei einen 74 Jahre alten Mann aus Russland vor dem sicheren Tod bewahrte.
Das Beinahe-Unglück ereignete sich am Vormittag bei enorm starkem Wellengang, der für die Zone an der Nordküste charakteristisch ist und in der Vergangenheit bereits viele Opfer gefordert hatte. Der betroffene Mann, der in unmittelbarer Strandnähe wohnt, hatte gerade seine Yoga-Übungen am Strand gemacht, als er von einer großen Welle plötzlich ins Meer hinausgezogen wurde. Gegen die starke Strömung hatte der Senior keine Chance.
Aufgrund des stürmischen Seegangs traute sich keiner der anwesenden Strandbesucher selbst ins Wasser zu gehen, um dem Mann wieder an Land zu helfen. Zu dieser Zeit war jedoch gerade der 34-jährige Laureano Santana nach einem Tennis-Spiel in Guía zum besagten Strand unterwegs. Laut eigenen Aussagen bemerkte er zunächst nur die Menschenmenge, die sich vor Ort angesammelt hatte und entdeckte erst nach genauerem Hinsehen eine Person im Wasser.
Nachdem niemand die Initiative zu ergreifen schien, beschloss er selbst zu helfen und rannte zum Wasser. Mit einem Rettungsring ausgerüstet versuchte er schließlich gegen die heftigen Wellen anzukommen, die Augenzeugen zufolge an jenem Tag zwischen vier und fünf Meter hoch gewesen sein sollen. Dabei war der Retter völlig auf sich allein gestellt, da sich nach der Sommersaison kein Strandwachdienst mehr vor Ort befand, kein Rettungshubschrauber in der Nähe stationiert war und es in der Zone auch keine Surfer gibt, die aus dem Wasser aus hätten helfen können. Obwohl ihn nur wenige Meter vor seinem Ziel eine Welle zu Boden riss und er dabei einen Schlag auf den Rücken erlitt, kämpfte er sich letzten Endes tatsächlich zu dem älteren Mann vor, der inzwischen über einen halben Kilometer weit ins Meer hinausgetragen worden war und eine geschlagene Dreiviertelstunde im Wasser verbracht hatte. Kurz bevor beide wieder den Strand erreichten, fiel der völlig geschwächte Mann in Ohnmacht und musste von den zwischenzeitlich eingetroffenen Rettungskräften behandelt werden. Wieder bei Bewusstsein, brach dieser schließlich in Tränen aus und bedankte sich bei seinem Retter, der erst nach seiner mutigen Aktion erkannte, wie leichtsinnig er an die Sache herangegangen war. „Jetzt, wo ich darüber nachdenke, denke ich, dass es sehr gewagt war, aber ich als Sportler habe es mir zunächst viel einfacher vorgestellt.“, so Santana.
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