Umweltschutzorganisation „Atiracan“ erinnert an strenges Fangverbot für Meerengel

Der Hai- und Rochenschutzverein „Atiracan“ hat nun die Fischereiabteilung des Cabildo (Inselverwaltung von Fuerteventura) darum gebeten, nach illegalen Fischern von Meerengeln zu suchen, nachdem Mitglieder der Organisation an der Küste von Jorós den Kopf eines Gemeinen Engelhais (Squatina squatina) gefunden hatten.

In einer Pressemitteilung erinnerte der Verein nochmals daran, dass das Fangen dieser Haiart in Gewässern der Europäischen Union seit 2010 strengstens verboten sei. Der kürzlich gemachte Fund wäre äußerst bedauernswert und es müssten daher entsprechende Maßnahmen ergriffen werden.

Der Gemeine Engelhai sieht aus wie eine Mischung aus Hai und Rochen, tatsächlich ist er aber ein Hai, der sogar eine eigene Gattung bildet. Engelhaie sind bodennah lebende Fische und ovovivipar, d.h. die Eier werden im Mutterleib ausgebrütet und die Jungtiere dann lebend geboren.

Meerengel haben in den Gewässern rund um die Kanarischen Inseln noch einen ihrer letzten Überlebensräume, nachdem ihre Art im Rest Europas kaum noch zu finden ist. Sie werden mittlerweile zu den hundert am stärksten vom Aussterben bedrohten Arten gezählt. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist ein deutlicher Populationsrückgang der Tiere zu beobachten. Als Hauptgrund wird die intensiv betriebene Schleppnetzfischerei in ihrem Verbreitungsgebiet gezählt. Im gesamten nördlichen Gebiet des ehemaligen Habitats ist der Meerengel vollständig ausgestorben. Die verbleibende Population teilt sich in nur noch sehr wenige Verbreitungsgebiete und ist durch die sehr lange Fortpflanzungsphase stark gefährdet.

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