Größter Heroinhändlerring der Kanaren zerschlagen

In einem gemeinsamen Einsatz von Guardia Civil, Nationalpolizei und Steuerbehörde konnte die größte und einflussreichste kriminelle Organisation zerschlagen werden, die sich auf den Kanaren dem Drogenhandel verschrieben hatte. Dabei wurden insgesamt acht Kilogramm Heroin, mehr als 13 Kilo Kokain sowie fast 5,5 Tonnen verschiedener chemischer Substanzen, beschlagnahmt, mit denen andere national und international operierende Organisationen beliefert werden sollten.

Im Laufe der Ermittlungen kam es zu 27 Festnahmen sowie 15 Durchsuchungen von Wohnungen und Industriehallen. Der Wert der Drogen wird auf über 3,6 Millionen Euro geschätzt. Den Bandenmitgliedern wird neben Drogenhandel auch Geldwäsche und Dokumentenfälschung vorgeworfen.

Anfang Juli 2015 begann auf Teneriffa eine Untersuchung verschiedener krimineller Gruppen aus der Drogenszene, die in den Ortschaften Taco und El Cardonal im Norden Teneriffas sowie im Stadtteil El Fraile im Süden der Insel ansässig waren und dort einen aktiven Handel mit illegalen Substanzen betrieben. Die Drogen wurden mit verschiedenen Strecksubstanzen vermischt, um sie ergiebiger zu machen und somit die Verkaufserlöse zu maximieren. Überwacht wurde das gesamte Geschäft dabei von führenden Drogenbossen aus Ost- und Nordeuropa, die allesamt Teil der professionellen und stark hierarchisierten Organisation waren. Durch menschliche Kuriere aus verschiedenen Ländern wurden die Drogen, die aus Europa und dem Nahen Osten stammten, über alle möglichen Grenzen geschmuggelt.

Die verschiedenen Händlergruppen, die größtenteils aus Männern nigerianischer Herkunft bestanden, konnten in mehreren Einsatzphasen zerschlagen werden, indem man Schmuggler festnahm und ihrer kriminellen Struktur bis hin zu den obersten Anführern folgte.

Um nicht nur die kriminelle nigerianische Händlerstruktur aufzulösen, sondern auch dem gesamten global verstrickten Drogennetz ein Ende zu setzen, entwickelte die Staatsanwaltschaft für Drogenbekämpfung in Santa Cruz zusammen mit der Polizei und dem zuständigen Gericht in San Cristóbal de La Laguna eine Strategie, die die restlichen Drogen, die in den verschiedenen Labors der Organisation zusammengemischt wurden, aufspüren und sicherstellen sollte. Hierbei arbeiteten zahlreiche Polizeibehörden aus ganz Spanien zusammen.

Den zahlreichen Drogen auf Teneriffa konnte so eine Verbindung bis nach Madrid nachgewiesen werden, wo sie von einer speziellen nigerianischen Bande in einer Lagerhalle inmitten einer Madrider Industriesiedlung für ihre spätere Distribution an die verschiedenen Labors gebunkert wurden.

Im Laufe der Ermittlungen wurde man auch auf die Vorgehensweise der Organisation aufmerksam. Um die Strecksubstanzen unbemerkt an die jeweiligen Unterhändler zu verteilen, ohne dabei beim Zoll oder der Polizei aufzufallen, wurden sie in afrikanischen Lebensmittelverpackungen versteckt und entweder per Post oder mithilfe menschlicher Kuriere auf den Weg gebracht. Solche getarnten Pakete konnten beispielsweise auf ihrem Weg nach Großbritannien oder Schweden beschlagnahmt werden. Insgesamt stellte man drei Tonnen Phenacetin sicher – eine Substanz, die extrem gesundheitsschädigend ist und bei der Aufbereitung und Streckung verschiedener Rauschmittel eingesetzt wird. Spätestens, als diese gewaltige Menge an Strecksubstanzen ans Licht kam, war klar, dass die Organisation auch noch weitreichendere Kontakte pflegen musste. Der Ursprung der Stoffe führte die Ermittler zu einem Chemieunternehmen in Bilbao, von welchem aus nicht nur die nigerianischen Händler beliefert wurden, sondern auch noch zahlreiche andere Verbrecherorganisationen weltweit, darunter sogar in die USA. Die sichergestellten Substanzen hätten laut Schätzungen der Polizei für die Aufbereitung von zwei Tonnen Kokain und Heroin gereicht. Mit dieser Art von Handel hatte das spanische Unternehmen ein regelrechtes Millionengeschäft betrieben. Der Firmenchef sowie eine seiner Mitarbeiterinnen stehen nun vor Gericht.

Am Ende der Operation konnte das gesamte Netzwerk zerschlagen werden, das von den Kanaren aus mit seinen Organisationen in Madrid und Barcelona zusammenarbeitete und ein weitreichendes Netz an Schmugglern beschäftigte. Auch den identifizierten Zulieferern aus Spanien, Europa und den USA wurde erfolgreich das Handwerk gelegt.

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