Die spanische Regierung dreht erneut an der Steuerschraube. Mithilfe einer Anhebung der Sondersteuern auf Tabak und hochprozentige Getränke erhofft man sich im kommenden Jahr Mehreinnahmen in Höhe von bis zu 200 Millionen Euro, durch die Einführung einer Steuer auf auf zuckerhaltige, kohlensäurehaltige Getränke sogar zusätzliche 300 Millionen Euro. Jährlich fließen durch diese Art von Sondersteuern bereits rund 10 Milliarden Euro in die Staatskasse. Doch wie wirken sich die Maßnahmen letztendlich auf uns Endverbraucher aus?
Im Falle alkoholhaltiger Getränke wandern durch die erhobenen Abgaben knapp 40 Prozent des Verkaufspreises in die Steuerkasse. Dies gilt jedoch gezielterweise nur für hochprozentige Getränke und somit z. B. nicht für Bier oder Wein. Durch die Erhöhungen, die mit der Jahreswende in Kraft treten sollen, steigt der Anteil der Tabaksteuer auf bis zu 85 Prozent pro Schachtel Zigaretten.
Zahlreiche Verbände von Lebensmittel- und Getränkeherstellern, Gastwirten, Vertriebsgesellschaften und Tabakwarenhändlern lehnen die Steuererhöhungen entschieden ab.
Der Verband für Erfrischungsgetränke „Anfabra“ bekundete in einer Pressemitteilung seinen Unmut über die geplanten Steuererhebungen in diesem Bereich, da sie „unfair und diskriminierend“ seien und man damit Produkte aufgrund einer Zutat belaste, nicht jedoch die Zutat selbst.
Insgesamt neun Organisationen haben eine Stellungnahme unterzeichnet, die verdeutlichen soll, dass die Steuererhöhungen private Haushalte bestrafen, die Nachfrage drosseln und sich somit auch auf Beschäftigung und Unternehmertätigkeit auswirken. Bereits in der Vergangenheit sei mit ähnlichen Maßnahmen deutlich geworden, dass sich eine höhere Abgabenlast bei Konsumgütern sehr negativ auf das Rentenniveau, die Kaufkraft der Verbraucher sowie den Tourismussektor im Allgemeinen auswirke. Des Weiteren forderte man die Regierung auf, sich stattdessen anderen Maßnahmen für einen entschiedeneren Kampf gegen Steuerhinterziehung und Schattenwirtschaft anzunehmen.
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