Frau aus Teneriffa mutmaßlich von Ehemann erstochen

Eine 46-jährige Frau aus Los Realejos auf Teneriffa wurde in der Nacht des 19.01.2018 tot in ihrer Wohnung aufgefunden, nachdem sie vermutlich gegen 21:00 Uhr von ihrem 22 Jahre älteren Ehemann ermordet worden war. Der im Verdacht stehende 68-Jährige verursachte auf seiner Flucht einen schweren Verkehrsunfall und schwebte nach dem Unfall in Lebensgefahr.

Nachbarn hatten aufgrund eines lautstarken Streits die Polizei alarmiert, die wenig später die von Messerstichen übersäte Leiche der gebürtigen Venezolanerin Jennifer H. entdeckte.

Die gemeinsame neunjährige Tochter des Ehepaars soll während der Tat ebenfalls in der Wohnung gewesen sein. Auf seiner Flucht soll der Vater sie jedoch noch im Haus eines Bekannten abgegeben haben, wo das Mädchen schließlich von der Polizei aufgefunden wurde.

Berichten zufolge hatte sich der mutmaßliche Täter nur wenig später mehrfach mit seinem Fahrzeug überschlagen und wurde daraufhin ins Krankenhaus eingeliefert. Das Verkehrsunfall verursachte dabei einen immensen Stau, nachdem der betroffene Autobahnabschnitt im Inselnorden abgesperrt werden musste.

Jennifer H. hatte ihren Mann am 08.01. bei der Polizei angezeigt, da er sie verbal bedroht habe. Da sie aber vor der Polizei explizit verneint hatte, Schutzmaßnahmen wie ein Näherungsverbot zu brauchen, wurde die Anzeige zwar bearbeitet, dann aber zwei Tage später durch einen Richter zu den Akten gelegt. Die Polizei hatte sich dennoch am 17.01. erneut mit der Frau in Verbindung gesetzt, um zu erfragen ob es zu neuerlichen Vorfällen gekommen war. Da die Frau aber äußerte, „beruhigt zu sein“, hatte man ihr weitere Informationen zum Selbstschutz gegeben, wie z.B. zu veranlassen, nicht mehr mit dem Mann gemeinsam unter einem Dach zu leben.

Jennifer H. wurde mit vier Stichwunden und weiteren Verletzungen, die als Abwehrverletzungen gegen eine Stichwaffe gewertet werden, aufgefunden.

Ihr Ehemann ist weiterhin mit schweren Verletzungen im Krankenhaus, soll inzwischen aber außer Lebensgefahr sein. Zusätzlich zu den Verletzungen durch den Unfall soll er Verletzungen davon getragen haben, die darauf hindeuten sollen, dass Jennifer H. sich gewehrt hat, als er sie mutmaßlich mit einer Stichwaffe angegriffen hatte.

Mit dem Tod von Jennifer H. scheinen die Kanaren somit das erste Opfer des Jahres 2018 im Rahmen einer Beziehungstat beklagen zu müssen.

Die Gemeindeverwaltung von Los Realejos hatte infolge des tragischen Verbrechens den 20. und 21.01.2018 zu offiziellen Trauertagen erklärt. Der zuständige Bürgermeister Manuel Domínguez sprach im Namen der Gemeinde von „tiefster Erschütterung“ über diesen grausamen Fall häuslicher Gewalt.

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