Weniger Badetote auf den Kanaren

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In den ersten fünf Monaten 2018 ist die Zahl der Todesfälle durch Ertrinken verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 46% gesunken. Zwischen Januar und Mai sind 20 Menschen an den kanarischen Küsten ums Leben gekommen. 2017 lag die Zahl vor Beginn der zweiten Jahreshälfte schon bei 37 Toten.

Insgesamt ist die Zahl der Badeunfälle – auch ohne Todesfolge – im besagten Zeitraum auf den Kanaren von 85 auf 64 zurückgegangen. Während der monatliche Durchschnitt an Badetoten 2017 bei etwa 7 lag, ergibt sich im laufenden Jahr ein Mittelwert von 4 Todesfällen pro Monat. Die Zahl der geretteten Personen hingegen ist von 24 im Jahr 2017 auf 28 in diesem Jahr gestiegen.

Leider zeigt sich in der Statistik auch eine deutliche Risikogruppe. Etwa 60% aller Verunglückten waren männlich, ausländischer Herkunft und über 60 Jahre alt. Oft führen Leichtsinn, Unwissenheit und Überschätzung zum Ertrinkungstod. In knapp 89% aller Fälle handelte es sich um Ausländer. Etwa 90% der Toten waren männlich, nur knapp 10% weiblich. Bis auf einen Fischer war in jedem Fall ein Badegast betroffen.

Auf Teneriffa kam es zwischen Januar und Mai 2018 zu neun Toten, gefolgt von acht auf Gran Canaria, zwei auf Lanzarote und jeweils einem auf La Palma und Fuerteventura. Auf den Inseln La Gomera und El Hierro wurden in diesem Jahr noch keine Todesfälle gemeldet. Im Vergleich dazu sind zwischen Januar und Mai 2017 allein auf Fuerteventura sechs Menschen ertrunken.

Mögliche Gründe für den Rückgang

Die Entwicklung der Urlauberzahlen auf den Kanaren kann kaum einen so deutlichen Rückgang bei den Badetoten erklären. Weniger Leichtsinn und bessere Aufklärung dürften auch nicht ursächlich sein. Es wäre wohl ein Wunder, wenn die spärlichen Kampagnen so schnell zu signifikanten Ergebnissen führten.

So bleibt als plausibelste Erklärung wohl nur der extrem „kalte“ Winter, den die Kanaren hinter sich haben. Bis Anfang Juni war es auf den Kanaren im Schnitt rund 2°C kälter als normal. Das dürfte vielen Menschen der „Risiko-Gruppe“ die Lust am Baden vermiest haben. Dies lässt folglich eine schlüssige Interpretation zu: kältere Temperaturen -> weniger Badende -> weniger Badetote.

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