Weniger Kanaren-Urlauber geben mehr Geld aus

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Rund 6,7 Mio. internationale Urlauber haben im ersten Halbjahr 2018 die Kanarischen Inseln besucht, rund 2,1% weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres. Im Juni 2018 zählte man auf den Kanaren etwas mehr als 1 Mio. Urlauber, 3,2% weniger als im Mai 2018.

Trotz des leichten Rückgangs in den ersten 6 Monaten sind die Kanarischen Inseln nach Katalonien immer noch die Region Spaniens mit der zweitgrößten Zahl ausländischer Urlauber.

Mit einem Anteil von 41,4% bilden die Briten die größte Urlaubergruppe auf den Kanaren, gefolgt von den Deutschen mit 22,4%.

Die internationalen Kanaren-Urlauber haben in den ersten 6 Monaten 2018 rund 8,11 Mrd. Euro für ihren Urlaub ausgegeben. Das sind rund 2,6% über dem Wert des Vorjahreszeitraums.

Allein im Juni 2018 betrugen die Ausgaben rund 1,71 Mrd. Euro, 5,2% mehr als im Mai. Die durchschnittlichen Gesamtausgaben pro Urlauber stiegen um 8,7% auf 1.169€. Die durchschnittlichen Tagesausgaben pro Urlauber stiegen um 9,5% auf 146€. Die Reisedauer betrug im Schnitt 8 Tage.

Die Zahlen stammen aus den aktuellen Erhebungen „Frontur“ und „Egatur“ des Nationalen Statistikinstituts INE.

Spaniens Tourismus brummt noch immer

In den ersten 6 Monaten 2018 reisten über 37,1 Mio. ausländische Urlauber nach Spanien, 1,8% mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Ausgaben stiegen um 4,2% auf 38,944 Mrd. Euro.

Weniger Urlauber, mehr Umsatz. Gut oder schlecht für die Destination Kanarische Inseln?

Das amerikanische Unternehmen Apple hat gerade bewiesen, dass man nicht die meisten Handys verkaufen muss, um die dicksten Gewinne einzufahren. Bei den abgesetzten Stückzahlen hat der chinesische Hersteller HTC bereits die Nase vorn. Doch Apple kann seine Handys wesentlich teurer verkaufen und erzielt pro Stück einen viel höheren Gewinn als die Konkurrenz. Die Formel ist einfach: mehr Umsatz und weniger Kosten führen zu mehr Gewinn.

Doch gilt das auch für den Tourismussektor auf den Kanaren? Zunächst muss man berücksichtigen, dass nicht die gesamten Reisekosten der Urlaubsregion zufließen: Die Provision des Reisebüros oder der Buchungsplattform, der Gewinn des Reiseveranstalters und die Kosten für den Flug landen gewöhnlich nicht auf den Kanaren. Die Kosten für das Hotel oder die Ferienwohnung, Mietwagen, Bustransfer, Restaurantbesuche und Ausflüge kommen dagegen zum größten Teil in der Ferienregion an.

Da die Kanaren in den letzten Jahren wegen der politischen Situation in anderen Reisezielen sehr gefragt waren, konnten die Hoteliers die Preisschraube anziehen und vermutlich ihren „Anteil am Kuchen“ gegenüber den Reiseveranstaltern vergrößern. Steigende Gesamtausgaben könnten also unter diesen Rahmenbedingungen zu mehr „Gewinn“ auf den Kanaren führen.

Solange die Aufteilung zwischen „Ausgaben im Herkunftsland“ und „Ausgaben im Zielland“ konstant bleibt, geht die Rechnung „mehr Umsatz trotz weniger Kunden“ auch für die Kanaren positiv auf.

Allerdings kann sich die internationale Wettbewerbssituation auch schnell wieder ändern. Wenn wieder mehr Urlauber andere Ziele wie Ägypten, Tunesien oder die Türkei als sicher wahrnehmen und sich von günstigeren Preisen locken lassen, könnte der Schuss für die Kanaren schnell nach hinten losgehen. Dann wären die Reiseveranstalter gegenüber den kanarischen Hoteliers wieder am längeren Hebel und könnten die Preise drücken. Dann könnten weniger Urlauber auch noch weniger Geld ausgeben.

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