Präsident der Inselregierung: Fuerteventura ist mit Flüchtlingsbooten überfordert

Fllüchtlingslager Fuerteventura

Blas Acosta, der Präsident des Cabildo de Fuerteventura (Inselregierung), hat die Ankündigung de Innenministeriums bezüglich der Wiedereröffnung des Flüchtlingszantrums (CIE/ Centro de Internamiento de Extranjeros) in El Matorral auf Fuerteventura begrüßt. „In Anbetracht des sprunghaften Anstiegs der ankommenden Flüchtlingsboote hat Fuerteventura keinen physischen Ort, um die Menschen aufzunehmen, und die vorhandenen Unterbringungsmöglichkeiten sind überfordert“, wird er vom Onlinemedium DiariodeFuerteventura.com zitiert.

„Die Schließung des CIE in El Matorral war seiner Zeit mit dem Ministerium und der Kanarischen Regierung abgesprochen worden, weil Fuerteventura versucht hatte, die Migranten mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln aufzunehmen und zu betreuen“, sagte Acosta weiter.

„Nichts desto trotz haben weder das Rote Kreuz noch andere Organisationen, die in diesem Bereich arbeiten, noch freien Platz“. Daher sei es seiner Meinung nach wichtig, dass das Flüchtlingslager aufgrund des Anstiegs der Zahl der ankommenden Flüchtlingsboote wiedereröffnet werde.

Er erinnerte auch daran, dass bereits sämtliche Aktivitäten in der Herberge von Tefía abgesagt worden sind, um dort Immigranten unterzubringen, weil es anderswo keinen Platz mehr für sie gibt.

Das CIE befände sich zurzeit zwar in einem verlassenen Zustand, weil es so lange geschlossen war, aber sei auch nicht nötig, sämtliche 1.000 Plätze zu reaktivieren, sondern dass es aufgrund einer Notsituation wiedereröffnet werde, die jetzt eingetreten sei.

Seiner Einschätzung nach brauche Fuerteventura ein Internierungszentrum dieser Art.

Hintergrundinformationen zum Flüchtlingszentrum auf Fuerteventura

Ende der 1990er Jahren und kurz nach der Jahrtausendwende hatten die Kanaren und Fuerteventura schon einmal eine Flüchtlingswelle erlebt. Damals nutzte man zunächst den alten Flughafen, um de Migranten unterzubringen. Die hygienischen Zustände ließen sehr zu wünschen übrig. Den Migranten standen nur die sanitären Einrichtungen des Flughafens zur Verfügung. Es gab nur drei Waschbecken für Männern und drei für Frauen Die Menschen schliefen auf ausgemusterten Hotelmatratzen. Zu Spitzenzeiten waren bis zu 1.000 Personen dort untergebracht.

Einige Jahre später wurde dann auf dem Kasernengelände in Matorral das Ausländerinternierungszentrum eingerichtet. Dort waren die Bedingungen etwas besser. Wenigsten konnten die Menschen auf den Hof ins Freie gehen.

Volljährige Migranten, die keinen Anspruch auf Asyl haben, können bis zu 60 Tagen in einem CIE festgehalten werden, während das Abschiebeverfahren läuft. Danach müssen sie entweder freigelassen oder abgeschoben werden.

Auch wenn CIEs offiziell keine Gefängnisse sind, macht es für die Insassen wenig Unterschied: sie dürfen das Gelände nicht verlassen, bis ihr Status geklärt ist.

Kritiker bemängeln, dass die Migranten, die nur eine Ordnungswidrigkeit und keine Straftat begangen haben, quasi in Haft genommen würden. Der Freiheitsentzug sei exzessiv und es müssten andere Maßnahmen gefunden werden, die nicht einer Internierung oder Haft gleichkommen.

Seit 2012 wurden keine Migraten im CIE auf Fuerteventura untergebracht, weil schlichtweg kaum noch jemand über den Atlanktik zu den Kanaren kam. Die Fluchtrouten hatten sich zum Mittelmeer verlagert. Dennoch wurde das CIE mit Millionenaufwand über Jahre betriebsbereit gehalten, um für ein Wiederaufleben der Migration zu den Kanaren vorbereitet zu sein.

In 2018 hatte das Innenministerium dann entschieden, dass Lager vollständig zu schließen. Anfang 2020 hat das Innenministerium beschlossen, das Flüchtlingslager wieder in Betrieb zu nehmen.

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3 Kommentare

  1. Es ist unfaßbar was hier in den Kommentaren geschrieben wird. Da wird ein Sommerurlaub über das Leben mehrerer Menschen gestellt. Großartig! Aber ich kann Euch beruhigen in Eure AI Hotels kommen die ohne Bändchen nicht rein! Auf wiedersehen. Ich gehe kotzen!

  2. Bitte keine weiteren Flüchtlinge mehr. Ich möchte weiterhin gerne auf Fuerteventura Urlaub machen. Europa kann nicht ganz Afrika aufnehmen. In den Ursprugslän
    dern müssen die Probleme gelöst werden.

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