Kanarische Regierung: Kein Kollaps der Krankenhäuser auf den Kanaren erwartet

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Am 30.03.2020 traf sich der Präsident der kanarischen Regierung Ángel Víctor Torres mit mit den weiteren Mitgliedern des „Komitees für das Management des aktuellen sanitären Notfalls“.

Ebenfalls anwesend waren Experten wie der Professor für präventive Medizin und öffentliche Gesundheit, Lluís Serra. Dieser wertete die Effekte der Ausgangssperre auf die Entwicklung der Coronakrise auf den Kanaren als sehr positiv. So habe statistisch vor der Ausgangssperre noch jeder positiv getestete Patient vier weiter Personen angesteckt. Nach Beginn der Ausgangssperre sei die Ansteckung auf eine Person pro positiv getestetem Patienten zurück gegangen.

„Die Zahl der im Krankenhaus aufgenommenen Patienten nimmt ebenfalls proportional ab, daher glauben wir nicht, dass die Pflegekapazität (im Krankenhaus, Anmerkung der Redaktion) an einen Punkt kommt, wo sie kollabiert. Wir sind sehr weit davon entfernt, die Zahl der Betten, über die wir in unserer autonomen Region verfügen, vollständig auszuschöpfen“ sagte Serra.

Er unterstrich außerdem, dass die Kanaren im Bezug auf die sanitäre Krise, die wir zur Zeit erleben, ein „positiveres Szenario aufweist, als der Rest Spaniens. Wir haben eine geringere Zahl an Patienten im Krankenhaus, weniger Patienten auf den Intensivstationen und weniger angesteckte Personen“, so Serra weiter. Die geringe Anzahl an angesteckten Personen sei jedoch ein „schwierig zu interpretierender Faktor, da er natürlich in erster Linie von der Anzahl der getesteten Personen abhängt“.

Andererseits mahnte der Professor zur Besonnenheit, denn „auch wenn wir ein geringes Verbreitungsniveau auf den Kanaren aufweisen und die Aussichten gut sind, basieren diese Daten auf einer gewissen Unsicherheit“. Es würden mehr Tests und weitere Sicherheitsausrüstungen für das Sanitätspersonal benötigt.

Blick in die Zukunft

Serra gab in diesem Treffen auch einen Ausblick auf die Zukunft. Er sprach von drei Hauptthemen, die das Komitee analysiert. Das aktuell wichtigste Thema sei „die Herausforderung, in progressiver Form die soziale Isolation abzubauen, ohne neue Ausbrüche zu provozieren“.

Zweitens müsse man sich klar machen, dass wir aktuell die erste Welle erleben, während die zweite Welle solcher respiratorischer Viren in der Regel schwerer sei. „Der Kmpf ist nicht gewonnen“, so der Professor vor dem Komitee.

Das dritte Hauptthema sei die Vorsorge. Es werden „Notfallpläne und Strategien zur Beschaffung von Material für Massentests entwickelt.

Informationen über das Notfall-Komitee

Das Komitee für die Leitung in der sanitären Krise wurde unter dem Vorsitz des Präsidenten der kanarischen Regierung Ángel Víctor Torres zu Beginn der COVID-19 Krise gebildet. Weitere Mitglieder sind Vizepräsident Román Rodríguez, Julio Pérez (u.a. Stadtrat für Gesundheit) und Sebastián Franquis, Stadtrat für öffentliche Bauten, Transport und Wohnung sowie weitere.

Außerdem gehört dem Komitee ein ständiger Expertenrat, bestehend aus technischen und wissenschaftlichen Experten, an. Unter anderen besteht dieser Expertenrat aus dem bereits vorgestellten Professor Lluís Serra, Beatriz López (Professor für Gesundheitsökonomie, José Ángel García, Chef der Gynäkologie des Universitätskrankenhauses Materno Infantil und Antonio Sierra, Professor für Mikrobiologie, medizinische Prävention und öffentliche Gesundheit.

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6 Kommentare

  1. Ganz klar ist ja wohl, dass man eine Art Sicherheits-Lager für die ältere Generation einrichten muss, in dem Sie abgeschottet sind von der Aussenwelt. Sie könnten dann auch einfachen Arbeiten nachgehen (Masken herstellen), um für diesen Schutz zu bezahlen, da sie ja auch sonst nichts zu tun haben.

  2. Lieber Adolfo,
    recht hast Du; ich bin 70 Jahre jung, habe aber nicht Deutschland wieder aufgebaut. Das war doch eher die Generation meiner Eltern (Jahrgang 23). Das heisst, diese Generation ist heute mind. 85 Jahre alt und die treibt sich nicht auf Parkplätzen rum. Es gibt immer noch Menschen, die pauschal andere diskriminieren! Schade

  3. Danke Adolfo,
    leider wurden die Jüngeren trainiert, die Älteren zu beschimpfen. Durch Greta und andere Jünger. Als vom WDR das Lied „Unsere Oma ist ne alte Umweltsau“, in späterer Folge sogar Nazisau gespielt wurde, da wurde mir einiges klar.
    Und dann kam vor ein paar Wochen noch der Spruch von einem Grünling das die Alten doch ruhig an Corona sterben sollen, da sie die Erde ja vor die Wand gefahren haben.
    Ich möchte mal einen von denen sehen wie er 8 Kinder alleine großbringt, alleine! So wie meine Großmutter. Die Grüppchen in Deutschland trotz Kontaktsperre sind keine Rentner, es sind Jugendliche und junge Leute.
    Vielleicht werden sie sich mal wundern wenn Oma und Opa mal nicht mehr sind, die Führerschein und Auto und vieles mehr bezahlen.
    Das Karma kommt irgendwann.
    Mfg
    Anita

  4. Adolfo meint!
    Werter Frank!
    Ich finde, dass die freie Meinungsäußerung ein ganz wichtiges Instrument für alle Bürger ist und kann daher auch die FUE- Zeitung nur mit Hochachtung bedanken, dass hier wirklich auch recht krasse Kommentare, die zum Teil sehr hart an der Grenze liegen veröffentlicht werden.
    Auch ich bin schon des öfteren sehr hart an die Grenzen des machbaren in meinen Kommentaren gegangen.
    Was du jedoch hier zum Besten gibst, kann ich jedoch nicht kommentarlos im Raum stehen lassen.
    Ich weiß nicht, in welchem Alter du bist, aber es ist eine absolute Frechheit und unterste Schublade, derartig über ältere Menschen abzuledern.
    Die heute alten Menschen, die nach den Kriegsjahren das völlig zerstörte Deutschland mit ihrer Hände Arbeit wieder aufgebaut und damit den Grundstein dafür gelegt haben,dass es Deutschland und somit auch dir heute wirtschaftlich so gut geht, derart zu diskriminieren, ist eine absolute Frechheit und Schande.
    Du gehörst allem Anschein nach zu der Sorte Menschen, die die „Alten“ am liebsten in Heime etc. abschieben würden.
    Was für ein Charakter pfui Teufel!
    Saludos Adolfo

  5. @Anita

    Warum es nicht „Zeiten für ältere Mensche, wo sie raus dürfen gibt“ ist klar. Das sehe ich hier in Deutschland jedesmal, wenn ich (zurzeit 2x pro Woche) einkaufen gehe und da die Gruppen von Rentnern sehe, die sich – selbstverständlich ohne Einhaltung von Mindestabständen – auf den Parkplätzen von Aldi, Rewe, LIDL und Co. zusammenrotten, um die Klopapierkrise zu diskutieren.

    Spanien macht das genau richtig. Und die geringen Fallzahlen auf Fuerteventura, wo die ersten Fälle erst kurz vor Verhängung dieser Maßnahmen auftraten, zeigen, dass dieser Weg der richtige ist.

    Ganz im Gegensatz zu den Maßnahmen in Deutschland, die zwar die Wirtschaft lahmlegen, aber die Ausbreitung in der dadurch neu gewonnenen Freizeit nicht unterbinden.

  6. Soziale Isolation ist ein unterschätztes Problem. Aber nicht nur das. Für mich stellt sich die Frage warum man sich nicht draussen bewegen kann. Alleine oder mit der Familie. Wenn man mit den Menschen in einem Haushalt lebt, da sehe ich keinen Sinn.
    Jeder ist doch sensibilisiert für das Thema.
    Zumindest könnte man für ältere Menschen Zeiten einrichten wo sie rauskönnen. Und genauso für Familien. Selbst im Gefängnis darf man ins Freie und sich dort bewegen. Jedem wird aber die Selbstverantwortung genommen, mit Zwang und unter Drohungen.
    Und das soll eventuell noch bis Ende April so gehen. Dabei sind die Zahlen seit Tagen rückläufig. Es wird am Ende viele Menschen mit Depressionen geben und Menschen die sich in diese Panik zurückziehen. Und mit Sicherheit häusliche Gewalt und auch viele Selbstmorde. Es gibt keine Grundgesetze mehr, alle einfach ausgehebelt. Jeder braucht Bewegung und Luft. Wenn man in einem Park spazieren geht, wo bitte soll man sich anstecken? Wie auf dem Fahrrad? Wie beim joggen? Dann müssen auch die Supermärkte und alles schließen, denn dort ist man anderen viel näher.

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