Kanarische Regierung beschränkt Ein- und Ausreise für Teneriffa

Teneriffa-wird-abgeriegelt

Der Präsident der kanarischen Regierung, Ángel Víctor Torres, hat am Abend des 16.12.2020 weitere Verschärfungen der Coronamaßnahmen für Teneriffa bekannt gegeben.

Die Verschärfung sei erforderlich geworden, nachdem sich die Zahl der neuen Coronafälle pro Tag in den letzten 30 Tagen mehr als verdoppelt hat.

Die gravierendste Maßnahme ist die Beschränkung der Ein- und Ausreise auf die Insel Teneriffa. Diese soll nur noch aus den im Artikel 6 des Alarmdekrets vom 25.10.2020 bestimmten wichtigen Gründen erlaubt sein.

Zu diesen Ausnahmegründen gehört unter anderem die Rückkehr an den Wohnsitz. Damit ist die Rückreise von Urlaubern von Teneriffa ins Heimatland weiterhin möglich, die Einreise von neuen Touristen jedoch nicht.

[ANMERKUNG DER REDAKTION: Die kanarische Regierung hat nach Veröffentlichung dieses Artikel in einer Pressemitteilung präzisiert, dass auch „nationale und ausländische Touristen, die vorhaben, ihre Ferien auf Teneriffa zu verbringen, von den Ausnahmen Gebrauch machen können, die in der gültigen Gesetzgebung über den Einlass in touristische Unterkünfte vorgesehen sind, wo ein negativer Coronatest vorgelegt werden muss.“

En el caso de los turistas nacionales y extranjeros que tengan previsto venir a la isla de Tenerife de vacaciones, pueden acogerse a las excepcionalidades que contempla la normativa vigente sobre derecho de admisión en los establecimientos alojativos turísticos, donde hay que presentar una prueba sanitaria negativa que acredite estar libre de coronavirus.

Das könnte bedeuten, dass Urlauber weiterhin mit einem negativen Coronatest nach Teneriffa dürfen, wenn sie in eine touristische Unterkunft gehen. Allerdings sieht das Gesetz, das die Unterbringung in einer touristischen Unterkunft regelt, gar keine Ausnahmen für die Einreise vor, da sie einen völlig anderen Lebensbereich regelt. Es bleibt also abzuwarten, wie der Erlass tatsächlich formuliert ist, sobald er veröffentlicht ist.

Es zeigt sich wieder einmal mehr, wie gefährlich es ist, wenn die Gesetzestexte nicht zeitnah veröffentlicht werden. Die ursprüngliche Formulierung von Torres ließ keinen Zweifel daran, dass auch touristische Reisen nicht möglich sein würden.

Bitte beachtet zu diesem Thema auch diesen Artikel. ]

Auch Reisen zwischen Teneriffa und den anderen Kanarischen Inseln sind von den neuen verschärften Maßnahmen betroffen und auch nur noch aus wichtigem Grund möglich. Dazu zählen ebenfalls die Rückkehr zur Wohnung, der Weg zu medizinisch notwendigen Behandlungen oder die Wahrnehmung von unaufschiebbaren Terminen wie Gerichtsverhandlungen etc.

Nicht ganz klar ist zurzeit, ob die Maßnahmen bereits am Freitag, 18.12.2020, oder erst am Samstag 19.12.2020 in kraft treten. Torres sagte in seiner per Video übertragenen Rede „…am Freitag um 24.00h…“. Diese Uhrzeit gibt es jedoch nicht. Es muss bis zur Klärung dieser Frage also gerätselt werden, ob Freitag 0:00h oder Samstag 0:00h gemeint war.

Die Maßnahmen sollen zunächst 15 Tage dauern.

Sobald das Dekret der kanarischen Regierung im kanarischen Amtsblatt (BOC) veröffentlicht ist, werden wir diese Frage an dieser Stelle aufklären.

Mobilitätsbeschränkungen innerhalb Teneriffas

Die Kanarische Regierung beschränkt nicht nur die Ein- und Ausreise von und nach Teneriffa, sondern auch die Mobilität der Einwohner der Insel.

Die Innenbereiche der Restaurants dürfen nur noch für Take-Away-Essen geöffnet werden. Die Terrassen dürfen nur bis zu 50% ihrer Kapazität genutzt werden. Es dürfen nur noch Mitglieder eines Haushaltes, die zusammen wohnen, gemeinsam an einem Tisch sitzen.

In Einkaufszentren darf die Kapazität in den Etagen nur zu 33%, die Parkplätze nur zu 50% ausgenutzt werden.

Die Kapazität der öffentlichen Verkehrsmittel wird auf 50% beschränkt.

An den Feiertagen dürfen nur maximal 6 Personen aus zwei Haushalten zusammenkommen.

Sämtliche größeren Veranstaltungen wie Märkte usw. werden suspendiert.

Sport ist nur noch im Freien als Individualsport erlaubt.

Argument gegen eine generelle Reisewarnung für alle Kanaren

Die Maßnahmen sind für den Tourismus auf Teneriffa natürlich sehr hart.

Doch für Fuerteventura und die anderen Kanareninseln könnte diese Entscheidung der kanarischen Regierung sogar vorteilhaft sein.

Mit einer 7-Tage-Inzidenz von über 110 liegt Teneriffa mittlerweile deutlich über dem spanienweiten Durchschnitt von 88,60.

Auf El Hierro, La Palma, Fuerteventura und Gran Canaria liegt die 7-Tage-Inzidenz weit unter 20, auf Lanzarote knapp darüber.

Die Tatsache, dass die kanarische Regierung die Insel Teneriffa gegenüber dem Ausland und auch gegenüber den anderen kanarischen Inseln von sich aus abriegelt, würde eine undifferenzierte Reisewarnung der Bundesrepublik Deutschland für alle Kanarischen Inseln völlig absurd erscheinen lassen.

Außerdem ist eine Einreise auf die Kanaren sowohl aus ausländischen Risikogebieten als auch aus dem übrigen Spanien nur noch mit einem negativen Coronatest möglich. Auch dies war bei der letzten Einschätzung der Kanaren als Risikogebiet noch nicht der Fall.

Als drittes Argument gegen eine Reisewarnung wäre anzuführen, dass das Infektionsgeschehen auf den Kanaren insgesamt und auf den allen anderen Inseln außer Teneriffa wesentlich günstiger ist, als selbst in den am wenigsten betroffenen Regionen Deutschlands.

Damit könnten die weniger betroffenen Kanareninseln zum ersten Mal die Chance haben, nicht für das Infektionsgeschehen auf anderen Inseln oder auf dem spanischen Festland büßen zu müssen.

Es bleibt nur zu hoffen, dass das Auswärtige Amt diese Situation bei ihrer Bewertung der Kanaren als Risikogebiet erkennt und wohlwollend berücksichtigt.

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24 Kommentare

  1. Nur zur Info… als NRW-Reiserückkehrer aus einem Risikogebiet muss man nicht mehr in Quarantäne!

    Das Oberverwaltungsgericht Münster hat diese Anweisung gekippt für Alle NRWler, nicht nur für den Kläger.

    Bitte mal googeln…

    Alle anderen Bundesländer müssen leider in die häusl. Absonderung.

  2. Nun ist es leider wieder so, dass ab Sonntag alle kanarischen Inseln wieder als Risikogebiet eingestuft werden sollen. AUCH FUERTEVENTURA. Ich glaube, die wollen das man nicht mal mehr reist, aber in D ist man ja viel mehr gefährdet. Und man ist eingesperrt, man scheint den Urlaubern die Freiheit auf den Kanaren nicht zu gönnen.

  3. Ich habe, nachdem ich in der Nacht vom 16. auf 17.12. DIESEN Artikel (zu diesem Zeitpunkt noch ohne das Update) sowie aber auch eine spanische Meldung der neuen Regeln gelesen habe, meinen Teneriffa-Flug storniert. Ich mache dem Autor keinen Vorwurf, da ich – wie gesagt – inhaltlich dasselbe auf Spanisch gefunden hatte. Ich beiße mir nun in den A…

    @ „Es zeigt sich wieder einmal mehr, wie gefährlich es ist, wenn die Gesetzestexte nicht zeitnah veröffentlicht werden. Die ursprüngliche Formulierung von Torres ließ keinen Zweifel daran, dass auch touristische Reisen nicht möglich sein würden.“

    Ja, diese Unsicherheit besteht auch bei deutschen Meldungen zu Covid-Regeln. Man weiß im Fall der Verkündung von Regeln nicht, ob es Gesetze und Rechtsverordnungen gibt und falls ja, nicht welche, weil sie (wie in dem Teneriffa-Fall auch) zum Zeitpunkt der Bekanntmachung der Regeln meist noch gar nicht existieren.

  4. Zu den Antigentests kann ich berichten, das es niemanden bei der Einreise in Teneriffa interessiert , der Test wird nicht abgefragt.
    Dieses wurde auf die Fluggesellschaften abgewälzt. Wer keinen Test vorweisen kann darf gar nicht erst mitfliegen. Allerdings haben die Fluggesellschaften wiederum keine Ahnung was gewollt wird. Wie denn auch.. Also empfehle ich, wenn möglich in dem Flughafen für 79 € den PCR Test zu machen, dann kann nichts schiefgehen, Ausser das man positiv wäre..

  5. Martin Fink hat recht. Die vielen Infizierten in den Altenheimen verzerren die tatsächliche Virusausbreitung auf Teneriffa. Allerdings gehen an den Stränden des Südens viele Touristen ziemlich sorglos mit der Maskenpflicht um und gefährden so sich selbst und alle anderen. Hier wäre ein konsequenters Eingreifen der Policia local bestimmt hilfreich.

    • Ruth, der Artikel beruht nicht auf Mutmaßungen, sondern auf dem, was Präsident Torres vor laufender Kamera gesagt hat. Die Erklärung des Präsidenten ist eine Tatsache. Aber sollte der Präsident der kanarischen Regierung, wenn er denn schon Erklärungen vor der Veröffentlichung abgibt, diese nicht auch entsprechend präzise formulieren!? Wie kann ein Präsident in einer solchen Erklärung eine angebliche Ausnahme „vergessen“, die für Teneriffa von so existenzieller Bedeutung ist?

  6. Hallo,,,
    das steht bei TUI unter Aktuelle Reiseinformation:
    unter den 17.12.20
    Teneriffa: Wir bemühen uns den Sachverhalt schnellstmöglich zu klären, gehen aber davon aus, dass die Regularien nicht für internationale Ankünfte/ Einreisen gelten.

  7. Es tut mir nicht leid es schreiben zu müssen, aber Herr Torres kann sich mit seinen neuen Auflagen den Hintern abwischen!
    Was oder wem sollen diese neuen Wischi-Waschi Gesetze denn nützen?
    Wir waren jetzt 3,5 Monate auf Fuerte und können uns für Fuerte ein Urteil bilden…
    Entweder Restaurant auf oder zu, aber diese Personenzahltrickserei bringt gar nichts. Ich glaube nicht das auf Teneriffa von den öffentlichen Behörden so hart und Kompromißlos wie auf Fuerte kontrolliert wurde, sonst wären die Zahlen mit Sicherheit anders. Das gilt für Touristen, aber vor allem die eigenen Leute!
    Erst Gran Canaria, jetzt Teneriffa.
    Dem AA in Deutschland ist es egal auf welcher Insel die Zahlen hoch sind, die bewerten die Kanaren im Gesamtbild,und freuen sich wenn alle im Hotspotgebiet Deutschland die Wohnung nicht verlassen, geschweige denn verreisen!
    Mir tun nur die armen Leute leid, die sich schützen, ausgelacht werden und unter der Kollektiven Strafe und Gesetzen leiden müssen.
    Den Schaden und die Verwirrungen die Herr Torres mit seinen Äußerungen, Unwissenheit, Informationen in Bezug auf den Tourismus angerichtet hat ist nicht mehr zu ertragen.
    Ein heilloses Durcheinander in Bezug auf
    PCR Test, Antigener Schnelltest, QR Code, Warn App sind das Ergebnis.
    In ein paar Wochen geht das Theater, welcher Impfstoff wird akzeptiert, warum weshalb wieder von vorne los……

  8. Ich bin im Moment auf Teneriffa und ueberwinter hier, ich kann nur sagen das die Leute hier im Süden die Sache sehr ernst nehmen. Wenn man natürlich ein Pflegeheim wo sich meines Wissens um die 150 Menschen infiziert haben damit einrechnet, obwohl sie isoliert leben kann ich die Sache überhaupt nicht nachvollziehen

    • Bitte noch abwarten!!!
      Es kann sein, dass sich da schon wieder etwas ändert! Es sieht aktuell so aus, als seien touristische Einreisen weiterhin erlaubt.
      Bitte weiterhin die neuen Artikel checken, wir arbeiten grade daran!

  9. RICHTIG SO, wenn ich sehen muss, WIE LAX leider Viele der hiesigen Tenerife Einwohner sich aufführen, sie angemahnt werden, man noch angemault wird, war DIESE Massnahme über fällig !
    Unfair, unsere Nachbarinseln DA MIT rein zuziehen, schlimm, katastrophal für Flug-, u.Fährgesellschaften, ihnen sollte, von der Inselregierung, geholfen werden, sonst ade Reisen, in Zukunft, zwischen den Inseln!

  10. Oh Mann. In den letzten Tagen konnte ich mich kaum zwischen Teneriffa und Fuerteventura entscheiden. Heute abend habe ich nun einen Flug nach Fuerte am 19.12. gebucht. Dabei war die viel niedrigere Inzidenz auch mit ein Grund, aber nicht der entscheidende. Kurz danach gehe ich auf eine Kanaren-Webseite, mal nach Updates suchen… und lese da prompt das mit der Abriegelung!! Boah, Schwein gehabt (oder einfach den richtigen Riecher? *g*).

    Jetzt hoffe ich nur schwer, dass das deutsche AA das auch so differenziert sieht wie die kanarische Regierung… *zitter* 😉

  11. Das ist lächerlich. Wenn man die zwei großen Altenheimen, z.B Santa Rita, in denen insgesamt über 300 ältere Menschen und Pflegepersonal auf Teneriffa aus der Inzidenzwertberechnung rausrechnet, ist der Wert auch deutlich unter Hundert.

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