Migrationsministerium verlegt erste Migranten in neues Camp auf Fuerteventura

Fllüchtlingslager Fuerteventura

Das Ministerium für Migration hat am Freitag, 19.02.2021, eine erste Gruppe von rund 100 Migranten in ein neu errichtetes Camp verlegt.

Das Camp befindet sich auf dem Militärgelände bei El Matorral in der Nähe des Flughafen von Fuerteventura auf dem Grundstück des ehemaligen CIE („Centro de Internamiento de Extranjeros“ = „Zentrum zur Internierung von Ausländern“).

Die erste Gruppe war zuvor in der sogenannten „Käsehalle“ untergebracht, die von der Misión Cristiana Moderna geleitet wird. Dort verbringen Migranten, die per Boot nach Fuerteventura gekommen sind, entsprechend der Bestimmungen des spanischen Gesundheitsministerium ihre Quarantäne.

Das Ministerium für Inklusion, Sozialversicherung und Migration hat bei El Matorral ein Zentrum für die offene Unterbringung von bis zu 700 Menschen eingerichtet. Die Unterkünfte bestehen aus Zelten mit Etagenbetten und Chemietoiletten. Außerdem wurden zwei Hallen des ehemaligen CIE hergerichtet, wo zu Beginn Personen untergebracht werden sollen, die eine Quarantäne einhalten müssen.

Das neue Camp auf Fuerteventura ist Teil des „Kanaren-Plans“ des Migrationsministeriums für die Unterbringung von Migranten. Insgesamt sollen 7.000 Aufnahmeplätze auf den Inseln geschaffen werden, um Bootsmigranten unterzubringen, die sich in Hotels und Apartments befinden.

Das Zentrum in Matorral auf Fuerteventura ist das vierte Makro-Camp, das auf den Kanaren bisher eingerichtet wurde. Zwei weitere befinden sich im Colegio León und auf dem Gelände der Kaserne „Canarias 50“ auf Gran Canaria, eines in Las Raíces auf Teneriffa.

Bisherige Unterbringung von Migranten auf Fuerteventura

Bis zum Beginn der Verlegung betreute die Misión Cristiana Moderna 354 in zwei Einrichtungen.

Die anderen Migranten werden vom spanischen Roten Kreuz betreut und sind unter anderem in einem Hotel in Corralejo und in einem Wohnungskomplex in Puerto del Rosario untergebracht.

Proteste wegen der Zustände im Camp auf Teneriffa

Im Migranten-Camp auf Teneriffa gab es in den letzten Tagen immer wieder Proteste über die Zustände im Zeltlager.

Es sei sehr kalt, es gäbe kein warmes Wasser und in den Zelten nicht ausreichend Material zum Zudecken. Es sei unmöglich zu schlafen.

Auch sei das Essen sehr schlecht. Es gäbe zwar drei Mahlzeiten am Tag, aber „wir gehen hungrig vom Tisch weg“, erklären einige Menschen gegenüber Hilfsorganisation. Man müsse Schlange stehen und in einige Situationen reiche das Essen nicht für alle.

Außerdem gäbe es den ganzen Tag über nichts zu tun. In den Hotels hätten sie wenigstens Spanisch-Unterricht bekommen.

Außerdem könne in vielen Fällen das Corona-Sicherheitsprotokoll nicht eingehalten werden.

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