Müll auf Fuerteventura: Was darf ich in die Tonne werfen und wohin kommt der Rest?

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Auch auf Fuerteventura ist Müll ein großes Problem in allen Gemeinden. Häufig werden die Bereiche rund um die aufgestellten Mülltonnen, Altglas-Container, Papier-Container und die gelben Tonnen komplett zugemüllt.

Dabei wäre es so einfach, den Müll in statt neben die Tonnen zu packen.

Was darf denn in die Tonne?

Jeder kennt wohl die gelbe Tonne. In diese wandern Verpackungen wie Tetrapacks, Plastikflaschen für Wasser und Getränke, Dosen etc.

In die blauen Papiertonnen kommen Altpapier, Zeitungen und Zeitschriften, Pappkartons und Verpackungsmaterialen aus Paper oder Pappe. Nicht in den Papiercontainer gehören hingegen z.B. Pizzakartons, die wegen ihre Beschichtung und der Verschmutzung durch Fette nicht in den Papierkreislauf zurückgeführt werden können.

Der Glascontainer erklärt sich von selbst. Hier finden Glasflaschen oder – Behältnisse den Weg zurück in den Recycelingkreislauf.

Bleiben noch die (grauen oder grünen) Tonnen für den Restmüll. Da darf dann der Rest rein, oder? Nein! Weit gefehlt. Im Restmüll dürfen zum Beispiel keine Gartenabfälle landen. Auch andere gefährliche Abfälle wie Batterien oder Leuchtstoffröhren dürfen hier nicht eingeworfen werden. Auch Frittier-Fett hat hier nichts zu suchen. Die kaputte Microwelle gehört dort ebenso wenig hinein. Aber auch alte Kleidung darf nicht in die „normale“ Tonne.

Immer wieder stellen Bewohner der Insel jedoch auch ihren ausgemusterten Hausrat einfach neben die Tonnen. Und wenn erst mal einer angefangen hat, machen andere munter weiter.

Warum noch alte Waschmaschinen am Straßenrand stehen, ist eigentlich ein echtes Rätsel. Bei der Lieferung einer neuen Waschmaschine nimmt der Händler, die alte Waschmaschine kostenlos entgegen und entsorgt sie.

„Luxusmüll“

Sollte die Anschaffung einer neuen Waschmaschine, eines neuen Kühlschranks oder Herdes nicht erfolgen, weil das alte Gerät kaputt gegangen ist, sondern weil es zum Beispiel einfach nicht mehr gefällt, gibt es Organisationen, an die man sich wenden kann. Diese holen die alten, funktionstüchtigen Geräte ab und geben sie an Bedürftige weiter. Die aktuelle Lage, die bei vielen Menschen auf Fuerteventura dazu führt, dass sie kaum noch den Kühlschrank füllen können, lässt es dann erst recht nicht zu, z.B. eine neue Waschmaschine zu kaufen, auch wenn die eigene nicht mehr reparabel ist.

Im Süden Fuerteventuras kann man sich dazu zum Beispiel an die Organisation von Peter Müller (Asociación Obra Social El Sombrero del Pueblo) unter Telefon 616 52 14 62 wenden. An der Costa Calma betreibt „El Sombrero del Pueblo“ ein Lokal, in dem Möbel, Elektrogeräte etc. weitere Verwertung finden. Auch Kleidung, die noch tragbar ist, kann man hier abgeben. Sie wird in der Kleiderkammer weiter gegeben, die bereits seit 2 Jahren existiert und montags bis freitags von 12-18h geöffnet ist.

Das Lokal befindet sich hinter der Schule an der Costa Calma, in der Calle Montaña Hendida. Sombrero del Pueblo nimmt sowohl Sach- als auch Geldspenden entgegen.

Kleiderkammer
Kleiderkammer der Organisation „El Sombrero del Pueblo“

Wohin mit dem Müll, der nicht in die regulären Tonnen darf?

In fast jeder Gemeinde von Fuerteventura gibt es dafür einen sogenannten Punto limpio, also einen Recycling-Hof. Dorthin kann jeder seinen Müll bringen, der nicht in die normalen Müllcontainer gehört. Dazu gehören Gartenabfälle (Palmenblätter, Gartenbeschnitt etc) genauso wie Bauschutt, alte Batterien oder Leuchtstoffröhren, Farbreste, Elektrogeräte, elektronische Geräte, Tonerkartuschen, Holz und Möbel, Frittier – Fett oder – Öl, Medikamente, Röntgenaufnahmen, Gefrierschänke, Matratzen und vieles mehr.

Die Abfälle müssen bei der Anlieferung ordnungsgemäß getrennt sein und werden dann entsorgt.

Fuerteventura verfügt über vier Puntos Limpios:

  • Barranco del Mal Nombre (Gemeinde Pájara)
  • Fuente Bartolo (Gemeinde Tuineje)
  • Risco Prieto (Gemeinde Puerto del Rosario)
  • Lajares (Gemeinde La Oliva)

Für weitere Informationen über die Recyclinghöfe auf Fuerteventura lesen sie bitte in folgendem Artikel die Öffnungszeiten und welche Abfälle dort entgegen genommen werden:
Fuerteventura öffnet seine Recycling-Höfe

Kostenlose Abholung von Hausrat durch die Gemeinden

Alle Gemeinden bieten zusätzlich auch die kostenlose Abholung von Hausrat und Elektrogeräten an. Schließlich passt nicht in jedes Auto die alte Matratze…

Die einzelnen Telefonnummern haben wir hier zusammengestellt:

  • Pájara: 928 540 711
  • Tuineje: 900 106 007
  • Antigua: 659 16 26 90
  • Puerto del Rosario: 928 850 110 Durchwahl 205
  • La Oliva: 900 10 31 57
  • Betancuria: 928 878 092 (Betancuria befindet sich zur Zeit in der Ausschreibungsphase für diesen Service. Daher ist hier die Telefonnummer der Gemeinde angegeben)

Alle Gemeinden auf Fuerteventura sind bestrebt, ihr Gemeindegebiet sauber zu halten. Viele starten dazu immer wieder Aktionen und säubern regelmäßig Bereiche, an denen die Einwohner einfach ihren Müll abladen. Dazu gehört auch immer wieder der Aufruf, dass jeder einzelne Bewohner und Besucher von Fuerteventura dazu beitragen kann, dass unsere Insel sauber wird und bleibt.

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10 Kommentare

  1. Luxusmüll … alles ist nichts mehr wert. Der Konsum ist leider ein fester Bestandteil der Welt in die viele Menschen flüchten. Dafür geben diese oft ihr gewachsenen Strukturen auf. In Südamerika lebte man wunderbar im Einklang mit der Natur. Doch die vielen bunten Verlockungen treiben die jungen Leute in die Stadt. Ich kenne das aus der Zeit der Wende. Alles war über Nacht nichts mehr wert. In der Fremde angekommen …. kommt auch dort der Alltag. Ohne Familie und richtige Freunde. Der Konsum ist der Gott der westlichen Welt. Ohne Konsum sind die Menschen unglücklich und der Staat hat keine Steuereinnahmen mehr. Ich hatte ein Matchbox Auto und war so stolz und glücklich. Er ist auf dem Dachboden fast ohne Farbe und meine Töchter spielen heute mit „Papas“ alten Zeugs. …. ja … Wertschätzung gegenüber dingen schafft Umweltschutz, weniger Müll und man spart Geld. Schönen Abend auf Fuerte und wo auch immer.

  2. Sehr interessanter Artikel!
    Jetzt wäre es klasse, wenn gleich die GPS-Daten der Puntos Limpios mit hinterlegt wären, denn wir haben schon verzweifelt diese Abfall-Container gesucht. Teilweise mit Baustellen verdeckt usw.
    Aber vielleicht ist das auch schon besser geworden.

  3. Etwas, was mir seit Jahren am Herzen liegt: Bitte Plastikbehälter klein treten!
    Wenn in dem Abfallcontainer 10 acht Liter Behälter einfach so eingeschmissen werden, ist der Container voll.
    In Apulien haben wir Trinkwasser aus einer Station zapfen können, das wäre hier dringend notwendig.

  4. Hier in „Puerto Santiago „Teneriffa gibt es immer noch keine Bio-Tonnen,also werden Garten Abfälle in die graue Restmülltonne geworfen. Auch der nahegelegene „Hipper Dino“kann seinen Müll nicht sortieren sondern schmeißt die Pappe und Karton einfach in den Rest-Müll.Das nervt richtig. Die denken 0 nach,die Angestellten dort.

  5. Auch in Morro Jable gibt es am Marktplatz eine Stelle für Müll. Dort wird auch alles abgelegt. Direkt in der Nähe, gibt es schöne Bars mit life Musik und Restaurants… Da hält man es nicht lange aus, weil es erbärmlich stinkt.

  6. Man sollte der Gemeinde mal vorschlagen on jedem Ort einen Punto zu eröffnen. Überwacht von einer Person und dafür alle anderen Müllhäuser zu machen… Selbst an Müllhäusern wo man fast alle Container hat obsiegt bei vielen die Faulheit und es landet alles im großen Pot…
    Trotz von der Gemeinde angebrachten Schildern weil immer wieder Sperrmüll abgelegt wurde türmt es sich an gleicher Stelle. Zumindest bis der Zaun mit dem Schild direkt mal geklaut wird. Es gibt dann auch Elektotechniker die ihren Kunden für die Entsorgung des Boilers 20€ berechnen und diese nicht gesammelt zum Punto fahren sondern 50m um die Ecke bis zu 5 pro Woche neben den Müllraum stellen genauso wie die ausgeschlachteten Kühlschränke und Fernseher…
    Ist aber auch etwas peinlich von der Gemeinde einen Punto nicht zumindest in der größten Ortschaft anzulegen sondern 8km entfernt.

  7. Sehr guter und informativer Artikel!
    Wenn ich allerdings in den Abfall-Container unserer Gemeinschaftsanlage schaue, packt mich jeweils das nackte Grausen. Da findet sich wirklich alles, was dort nicht reingehört. Es fehlt aber nicht nur an Information, es fehlt auch an genügend Abfallcontainern für getrennte Entsorgung. Was mich z.Bsp. am meisten stört, ist die völlig ungenügende Anzahl gelber Sammelbehälter, wo doch die gesamte Trinkwasserversorgung auf Plastikflaschen basiert.

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