Kroketten kennen wir Deutschen nur als Beilage zum Sonntagbraten. Die spanischen Varianten der Kroketten sind aber eher Protagonisten als Beiwerk und alle Male die Mühe des Selbstherstellens wert.
Was wir Deutschen unter einer Krokette verstehen ist klar: Eine aus Kartoffeln hergestellte, frittierte Beilage. Die spanischen Kroketten hingegen sind viel variantenreicher. Unter der frittierten Kruste der croquetas erwartet den Genießer ein cremiger Genuss, der erstaunlich facettenreich sein kann. Von den Klassikern wie croquetas de jamón (Schinken-Kroketten) über croquetas de pescado (Fisch-Kroketten) oder de pollo (mit Huhn) bis hin zu Kroketten mit Pilzen (Champignons, Steinpilze oder Pilzmischungen) oder Kroketten mit Spinat, Roquefortkäse oder karamellisierten Zwiebeln reicht die Spanne der Rezepte.
Nicht nur eine Vorspeise
Ursprünglich wurden die „croquetas“ als Tapa, also als eine kleine Speise gereicht, die man an der Bar zu sich nehmen konnte. Inzwischen ist die Tapaskultur aus Spanien nicht mehr wegzudenken. Oft sind die croquetas aber so lecker, dass man sie kurzentschlossen zur Hauptspeise macht. Mit ein paar Pommes und / oder einem Salat als Beilage werden die lecker frittierten Bällchen auch als „segundo plato“, also als Hauptspeise genossen. Spanische croquetas auf eine reine Vorspeise zu reduzieren, käme den Spaniern also nicht in den Sinn. Dennoch sind sie meist, wie auch andere Tapas, im Restaurant auf der Vorspeisenkarte zu finden.
Wir empfehlen dringend, in den Restaurants auf Fuerteventura die verschiedene croquetas zu probieren. Unter der goldbraun frittierten, krossen Oberfläche können wahre Geschmacksexplosionen auf den Gaumen warten.
Wer hat‘s erfunden?
Hier streiten sich die Gelehrten. Wenn auch manche Quellen behaupten, die Spanier hätten die croquetas erfunden, scheint die These, dass es die Franzosen waren, sehr wahrscheinlich. Die Basis der croquetas ist nämlich Béchamel. Wer Béchamel nur als „weiße Mehlpampe“ in der Lasagen kennt, dem sei nochmals ans Herz gelegt, die spanischen Varianten der croquetas einfach einmal zu probieren.
Andere Quellen gehen davon aus, dass die croquetas während einer Hungersnot, in der es aber viel Mehl gab erfunden wurden. Fleischreste (gibt es so etwas in einer Hungersnot überhaupt?) sollen dann die Würze gegeben haben.
Auch der Name des Gerichts spricht eher für die französische These. Schließlich bedeutet „croquer“ auf französisch soviel wie knacken, knuspern. Von „croquer“ zu „croquette“ ist es dann nicht weit. Im Spanischen entspräche das französische „croquer“ allerdings dem Verb „crujir“, was nahe legt, das der heute verwendete Name croqueta eher aus dem französischen übernommen wurde.
Wer nicht bis zum nächsten Urlaub warten will, für den haben wir erprobte Rezepte für leckere spanische croquetas zusammengestellt. Überraschen Sie Ihre Lieben doch mal mit einem typisch spanischen Mittagessen, oder reichen Sie die croquetas beim nächsten Grillen als Vorspeise. Sie werden sehen, croquetas sind extrem wandelbar. Die Herstellung erfordert etwas Zeit, da die fertige Füllung komplett abkühlen muss. Dennoch lassen sich die croquetas gut vorbereiten. Zuletzt einfach kurz frittieren und schon landet ein Stück spanische Lebensart auf dem heimischen Teller.
Lesen Sie hier alles über das Geheimnis der spanischen croquetas (mit Rezepten)
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@Winfried Retzlaff
Ich für meinen Teil bin froh, dass „die vielen Rentner Hotel mit Halbpension oder gar AI buchen“.
So bleiben diese zumeist in ihren Hotelanlagen und der Rest der Insel weiterhin schön leer.
Wäre es nicht charmanter, nützliche Infos hier mit anderen Lesern zu teilen, statt nur herauszustellen, „im Laufe der Jahre auf der Insel ein Dutzend Adressen für beispielsweise hervorragende regionale Mittagessen“ zusammengestellt zu haben? 🙂
Herzlichen Dank für diesen für uns sehr interessanten Beitrag. Wir kommen seit knapp 20Jahren in der Regel im Dezember (wir nennen es Klimaflucht-Zusatzurlaub) für 2bis 3 Wochen nach Fuerte. Vor allem wegen des Klimas aber am zweiter Stelle steht, als Abwechslung zu dem Gewohnten daheim, das regionale Speisenangebot. Funktioniert bestens als Selbstversorger, nur so kann man gezielt auf glücklicherweise noch vorhandene regionale Highlights zurückgreifen, und das nicht nur ein- zweimal im Urlaub im Ausgleich zur „internationalen Hotelküche“, sondern ganz nach Wunsch und Gelegenheit. Die guten Adressen liegen über die Insel verteilt, selten in Touristenorten mit Hotels (und wenn, sind sie zumeist überteuert). Wir haben stets für den ganzen Aufenthalt einen Mietwagen und im Laufe der Jahre auf der Insel ein Dutzend Adressen für beispielsweise hervorragende regionale Mittagessen. Frühstück und Abendessen gibt’s überwiegend im Bungalow, hier kommen auch immer die regionalen Besonderheiten (z.B. Ziegenkäse vom Einheimischen Erzeuger findet man schwerlich am Hotelbuffet) auf den Tisch. Mir ist klar, dass diese Aufenthaltsphilosophie nichts für gestresste echte Erholungsbedürftige ist aber warum die vielen Rentner Hotel mit Halbpension oder gar AI buchen, bleibt mir ein Rätsel. Übrigens trifft die oft gehörte Meinung, Bungalow, Ferienwohnung und Selbstversorgung kämen teurer als Hotel, definitiv nicht zu. Also nochmals Danke für „Speisenkartentipps“, die wir hoffentlich bald wieder nach der langen Coronapause vor Ort ausprobieren können.