Spanien stoppt Impfung mit AstraZeneca für Personen unter 60

Astrazeneca-Spanien

Nur 24 Stunden nachdem der spanische Präsident Pedro Sánchez einen Impfplan versprochen hat, mit dem bis Ende August die Herdenimmunität hätte erreicht werden sollen, steht die spanische Impfstrategie wieder auf dem Kopf.

Der Interterritoriale Rat des Nationalen Gesundheitssystems, an dem die spanische Zentralregierung und die Autonomen Regionen teilnehmen, hat beschlossen, die Impfungen mit AstraZenenca für unbestimmte Zeit für Personen unter 60 Jahren auszusetzen.

Die spanischen Gesundheitsbehörden haben daraufhin alle Impftermine für unter 60-Jährige abgesagt.

Zuvor hatte die Europäische Arzneimittelagentur EMA einen kausalen Zusammenhang zwischen dem seltenen Auftreten von Hirnvenenthrombosen und dem AstraZeneca-Impfstoff bestätigt. Die Fälle von ungewöhnlichen Blutgerinnungsproblemen werden als seltene Nebenwirkung in den Beipackzettel aufgenommen. Allerdings hält die EMA den Nutzen der Impfung mit AstraZeneca weiterhin für höher als die Risiken, weshalb sie die Impfung nach wie vor ohne Einschränkungen bei Alter oder Geschlecht empfiehlt.

Impfung mit AstraZeneca in Spanien zuvor auf Personen bis 65 beschränkt

Für Spanien ergibt sich nach dem Beschluss, AstraZeneca nur noch an Personen über 60 zu verimpfen ein enger Alterskorridor, innerhalb dessen dieser Impfstoff verwendet werden kann. Denn die spanische Impfstrategie hatte schon viel früher festgelegt, AstraZeneca nur bis zu einem Alter von 65 Jahren einzusetzen. Bereits zu Beginn der Verwendung von AstraZeneca wurde die Impfung von Personen über 65 Jahre in Frage gestellt, weil anfänglich keine ausreichend große Zahl von Daten in der Zulassungstudie vorlagen.

Nun gibt es Überlegungen, AstraZeneca in Spanien auch für über 65-Jährige zuzulassen.

Was passiert mit den über 2,15 Mio. Personen, die bereits die erste Dosis AstraZeneca erhalten haben?

Unklar ist nun die Frage, was mit den 2.154.675 Personen geschieht, die in Spanien bereits die erste Dosis AstraZeneca verabreicht bekommen haben. Die meisten davon sind unter 60 Jahren. Sie könnten entweder die zweite Impfung mit einem anderen Impfstoff erhalten, oder sich mit der rund 70-prozentigen Schutzwirkung begnügen, die laut Studien nach nur einer Dosis bereits erreicht wird.

Aussetzung von AstraZeneca macht spanische Impfstrategie für essentielle Berufsgruppen hinfällig

Von der Aussetzung der AstraZeneca-Impfung sind die Impfkandidaten der Gruppe 3 (Medizinisches Personal, das nicht „in der ersten Reihe kämpft“) und der Gruppe 6 (Berufsgruppen mit essenzieller Bedeutung für die Gesellschaft).

Zu letzteren gehören Sicherheitskräfte wie Polizei, Feuerwehr, Soldaten sowie Lehrer und Erzieher.

Für die oben genannten Impfgruppen war eine Impfung mit AstraZeneca für Personen unter 55 Jahren in der spanischen Impfstrategie vorgesehen.

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6 Kommentare

  1. Hallo Regina,

    diese Fragestellung beschäftigt mich auch. Ein Rückflug über NRW vielleicht, da gibt es keine Quarantänepflicht? Aber mir konnte noch niemand sagen ob das auch funktioniert wenn man nur in NRW landet aber nicht in NRW wohnt. Also ob in deinem Fall Berlin irgendwie erfährt dass du in NRW gelandet bist? Ggf. müsstest du auf der Einreiseanmeldung auch eine NRW Adresse angeben. K.A. ob das kontrolliert wird, theoretisch könnte der Bundespolizei auffallen dass du eine NRW Adresse angegeben hast, aber in Berlin wohnst.

    über Mallorca geht, aber ich glaube da brauchst du einen Test wenn du von Fuerte kommst.

    Es muss doch Leute hier im Forum haben die über NRW (Düsseldorf) eingereist sind, wie das abläuft?

    Gruss
    Florian

  2. Das ist die Frage, die ich seit Monaten stelle, für die ich keine Antwort finde…
    Die von mir sogenannten „Sonstigen“ sind alle nichtspanischen nichtresidentischen Menschen, die wie ich als „besonderer Sonderfall“ z.B. seit 16 Monaten auf Fuerte leben. Damit gehöre ich hier zur Herde, für die die Herdenimmunität erreicht werden soll.
    In einer staatlichen Stellungnahme zur Impfung von Ausländern lese ich, dass diese unabhängig von Nationalität und Versicherungstyp sein soll.
    Macht Sinn, m.E.
    Klar natürlich nicht der gemeine Tourist, der mit ein bis zwei Wochen Urlaub hier, die mögl. Wartezeit bis zur Impfung, überbrücken kann.
    Die privaten ärztlichen Praxen dürfen auf Fuerte bisher nicht impfen.
    Selbst Frau Dr. Simoni wurde im Centro de Salud geimpft. Und hat mich ebenfalls an dieses verwiesen. Das sollte mir heute als Türöffner dienen.
    Mein abschliessendes Fazit:
    Ich wurde ja nicht rausgeworfen, ich soll mich in Geduld fassen, es ist nur eine Frage der Zeit, alles wird gut!
    Wenn ich derzeit aus Mallorca nach Berlin fliegen würde, könnte ich, da keine Quarantänepflicht, sofort vom BER zum Impfzentrum per kostenlosem Taxi fahren.
    Aber aus Fuerte kommend muss ich 10 (5) Tage in häusliche Absonderung. Schmeckt mir nach der Freiheit hier nun gar nicht.
    Hmmm, sollte ich einen Kurzzeiturlaub auf Mallorca einplanen? Besser dort 10 Tage als in der Sonnenallee!
    Für findige Lösungsvorschläge wäre ich sehr dankbar!

  3. und ich dachte nur bei uns läuft die Impfkampagne schlecht…

    Bei einem Medikament würde auf dem Beipackzettel bei Nebenwirkungen sehr selten bei dieser speziellen Thrombose stehen.

    Naja das Virus freut sich – noch mehr Opfer…

  4. @Regina N.

    …mit Respekt…DEINE hier gestellten Fragen bzw. Antworten lassen sich im spanischen TV „täglich“ verfolgen…
    Aber meine Frage an Dich: Teilzitat ( Es wurde folgende Reihenfolge erläutert: zuerst die Spanier, dann die Residenten, dann die Sonstigen. )

    Wer sind denn „Sonstige“? Touristen, die sich dort impfen lassen wollen? Geht dieses denn?

    Grüße

  5. Kurzer Bericht meines heutigen Besuchs im Centro de Salud in Costa Calma.
    Gegen 7.30 warteten bereits ca. 10 P., davon zwei ältere Herren, der überwiegende Teil geschätzt um die 40 J. und hielten entspr. Formulare in den Händen.
    Ich vermute, es handelte sich um Einladungen zum Impftermin.
    Meine Fragen galten dem Ausloten meiner Chancen.
    Es wurde folgende Reihenfolge erläutert: zuerst die Spanier, dann die Residenten, dann die Sonstigen.
    Ich wurde nach meinem Alter gefragt.
    Es wäre der Reisepass erforderlich, auch in Kopie, der Personalausweis reicht nicht aus.
    Nach der Krankenversicherung wurde nicht gefragt.
    Eine zeitliche Abschätzung, wann die Sonstigen eine Chance hätten, wurde nicht gegeben.

    Meine Fragen daher an dieser Stelle:
    Wieviel Prozent der spanischen Bewohner Fuerteventuras sind bereits geimpft?
    Werden bereits (andernorts) Residenten geimpft?
    Welche Erfahrungen werden hier bei anderen Centro de Salud gemacht?

    Verweisen möchte ich noch auf eine sogenannte Impfliste, bei der Dr. Mager aus Lanzarote versucht, organisatorisch den „Sonstigen“ zu helfen. Ob das Erfolg hat, vermag ich noch nicht zu sagen, habe aber diesen Strohhalm ergriffen. Nicht er impft, er leitet das Formular an die spanischen Behörden weiter.

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