Spanien kopiert deutschen 5.000-Helme-Witz im Ukraine-Krieg

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Bei einem Treffen mit Bundeskanzler Scholz am 26. Februar 2022 äußerte sich der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki empört über die Lieferung von 5.000 Helmen in die Ukraine. „Das ist ein Witz! Das muss ein Witz sein!“

Auch von anderen Seiten gab es heftige Kritik an der deutschen Position, angesichts der Invasion der Ukraine durch Russlands Armee weiterhin keine Waffen zur Verteidigung zu liefern.

Der ehemalige Boxprofi und heutige Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, hat die angekündigte deutsche Lieferung von 5.000 Schutzhelmen an die Ukraine scharf kritisiert. „5.000 Helme sind ein absoluter Witz. Was will Deutschland als Nächstes zur Unterstützung schicken? Kopfkissen?“, kritisierte Klitschko die Bundesregierung in der „Bild“. Ihn mache das Verhalten der deutschen Regierung „nur noch sprachlos“. 

Doch selbst in Deutschland hat man wohl erkannt, dass man in der jetzigen Situation klare Kante zeigen muss. Und so kam es in kürzester Zeit zu einer historischen Kehrtwende, als die Bundesrepublik zuerst indirekt die Lieferung von deutschen Waffen aus den Niederlanden und aus Estland in die Ukraine genehmigt und kurz darauf sogar direkte Waffenlieferungen bekannt gibt. Bundeskanzler Olaf Scholz erklärte, Deutschland habe die „Pflicht, die Ukraine nach Kräften zu unterstützen bei der Verteidigung gegen die Invasionsarmee von Wladimir Putin“. „Der russische Überfall auf die Ukraine markiert eine Zeitenwende“, erklärte Scholz. „Er bedroht unsere gesamte Nachkriegsordnung.“ Deutschland stehe eng an der Seite der Ukraine.

Auch in Schweden, das seit 1939 prinzipiell keine Waffen in Kriegsgebiete bzw. heute an Nicht-Nato-Staaten liefert, hat seine Position radial geändert und liefert Waffen in die Ukraine.

Spanien schließt Waffenlieferungen in die Ukraine aus

Der Präsident der spanischen Regierung bemüht sich deutlich sichtbar, in der Ukraine-Krise möglichst unauffällig zu bleiben. Spanien war eines der letzten Länder, die den Luftraum für russische Flugzeuge gesperrt haben.

In Bezug auf die Unterstützung der Ukraine leistet sich Spanien jedoch denselben Witz wie anfänglich die Bundesrepublik Deutschland: Spanien liefert 5.000 Helme und dazu immerhin kugelsichere Westen und Metalldetektoren zum Aufspüren von Minen. Außerdem liefert Spanien rund 20 Tonnen Medikamente und medizinisches Material im Gesamtwert von, man höre und staune, 150.000€, das via Polen auf dem Landweg in die Ukraine gebracht wird, da der Luftraum über der Ukraine gesperrt ist.

Die Lieferung von tödlichen Waffen in die Ukraine zur Verteidigung gegen die russischen Truppen schloss Pedro Sánchez jedoch kategorisch aus.

Der Frage eines Reporters, ob diese Entscheidung die Folge eines Vetos seiner Koalitionspartner und die Gegenleistung dafür sei, dass die linke Partei Podemos ihm weiterhin seine Unterstützung gewährte und auf öffentliche Kritik gegen ihn verzichtete, wich Sánchez aus. „Das größte Geschenk, das wir Russland machen könnten, wäre die Spaltung, nicht die Einheit“, erklärte Sánchez. „Was hier auf dem Spiel steht, ist die Herausforderung der Sicherheit und des gesamten Projekts Europa. Die Antwort als Einheit, die wir geben, ist wichtig“, äußerte er weiter, ohne die eigentliche Frage zu beantworten.

Spanien sei auf drei Wegen an der Unterstützung der Ukraine beteiligt: durch humanitäre Hilfe über Polen und Moldavien, die Versendung von defensiven Material wie Helmen und Schutzwesten, und die Teilnahme am EU-Fonds über 500 Mio. Euro, mit dem die EU tödliche Waffen für die Ukraine finanzieren will.

Spanien hat zurzeit knapp 800 Soldaten in Osteuropa stationiert. Eine taktische Gruppe des Heeres mit rund 350 Soldaten ist in Lettland stationiert. Sie verfügen über 6 Leopard-Kampfpanzer und 15 gepanzerte Fahrzeuge vom Typ Pizzaro. In Bulgarien befinden sich vier spanische Kampfflugzeuge vom Typ Eurofighter. Außerdem kreuzen drei Kriegsschiffe der spanischen Armada im östlichen Mittelmeer. Diese sollten ursprünglich die Dardanellen passieren und ins Schwarze Meer vorrücken. Dies hat man jedoch unterlassen, um jegliche Konfrontation mit russischen Kriegsschiffen zu vermeiden. Russland hat zurzeit rund 30 Kriegsschiffe im Schwarzen Meer.

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3 Kommentare

  1. Ich schäme mich als Schweizer, dass die Schweiz erst gestern die Sanktionen der EU übernommen hat.
    Ich schäme mich als Europäer, dass Deutschland so lange gebraucht hat, bis es die Ukraine mit Wesentlicherem als 5’000 Helmen unterstützt und …
    … ich schäme mich auch als in Spanien Ansässiger, dass Herr Sanchez offenbar aus Eigennutz die Ukraine nur ungenügend unterstützen will oder kann?

    Aber ich schäme mich nicht, dass ich aus beruflicher Erfahrung seit mehr als 20 Jahren davor gewarnt habe, sich in so starke Abhängigkeit von China und Russland zu begeben.

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