13 tote 73 verletzte Fallschirmspringer: Fuerteventura erinnert an Manöver-Unfall vor 50 Jahren

Gedenkfeier Fallschirmspringer Fuerteventura

Soldaten sterben. Nicht nur im Krieg, sondern manchmal auch in Friedenszeiten.

Als spanische Soldaten und Legionäre des Fallschirmjäger-Bataillons „Roger de Flor“ am 11. April 1972 auf dem Militärflughafen Gando auf Gran Canaria in mehrere Flugzeuge des Typs DC-3 einstiegen, ahnte wohl noch niemand, dass sich an diesem Tag auf Fuerteventura einer der schlimmsten Unfälle der kanarischen Militärgeschichte ereignen sollte.

Am frühen morgen starteten die Maschinen von Gran Canaria aus und nahmen Kurs auf Fuerteventura, wo bereits am Tag zuvor das Manöver Maxorata-72 begonnen hatte.

Um 7.40h sprang der erste Fallschirmspringer über der Ebene von La Laguna, einer Freifläche in der Nähe der Ortschaft Tefía im Gemeindegebiet von Puerto del Rosario, aus dem Flugzeug ab. Die weiteren Kameraden folgten ihm.

Plötzlich, kurz bevor die Fallschirmspringer den Boden erreichten, setzen extreme Windböen ein. An eine sichere Landung war nicht mehr zu denken. Die Soldaten verloren die Kontrolle über ihre Fallschirme und wurden nach dem Bodenkontakt hilflos über den Boden geschleift. 13 Männer verloren ihr Leben, als sie gegen Hindernisse wie Felsen oder Mauern prallten. 73 weitere wurden teilweise schwer verletzt.

Noch heute gibt es einige wenige Zeitzeugen des Unglücks, die davon berichten, wie Einwohner des Ortes Tefía den Soldaten zur Hilfe eilten und vergeblich versuchten, die Leinen der Fallschirme mit Messern durchzuschneiden, um das Schlimmste zu verhindern.

Die am schwersten verletzten Soldaten wurden nach Gran Canaria ausgeflogen. Die anderen wurden mit Krankenwagen und Militärfahrzeugen ins Krankenhaus auf Fuerteventura gebracht. Da für so viele Verwundete keine ausreichenden Blutkonserven zur Verfügung standen, bat man die Bevölkerung um Blutspenden. Viele Einwohner folgten dem Aufruf ohne zu zögern.

Starker Wind verhindert Absprung mit Fallschirmen zum 50. Jubiläum

Zum 50. Jahrestag des Unglücks fand am 07. April 2022 in Tefía eine militärische Gedenkfeier für die Opfer statt. Neben Gedenkansprachen und einer Kranzniederlegung gab es auch eine kleine Militärparade von Soldaten des Infanterie-Bataillons „Fuerteventura“ (BRIPROT 1/9) des Infanterie-Regiments Soria 9 sowie einer Staffel von Fallschirmjägern (BRIPAC).

Der Absprung von Fallschirmspringern war für den Gedenkakt ebenfalls geplant, musste aber aufgrund der Windverhältnisse aus Sicherheitsgründen entfallen.

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1 Kommentar

  1. Letzter Satz:
    „Der Absprung von Fallschirmspringern war für den Gedenkakt ebenfalls geplant, musste aber aufgrund der Windverhältnisse aus Sicherheitsgründen entfallen.“

    Man glaubt es nicht.

Antworten

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