Hoteliers auf Fuerteventura und Kanaren warnen vor dramatischen sozialen Folgen der EU-Kerosinsteuer

Flugzeug-Kondensstreifen

Hotelverbände auf Fuerteventura und den übrigen Kanarischen Inseln warnen von dem „sozialen Drama“, das die sukzessive Einführung der von der EU geplanten Steuer auf Kerosin nach sich zöge.

Folglich lehnten die in den Verbänden Ashotel, FEHT, Asofuer und FTL organisierten Unternehmer und die Gewerkschaft UGT die geplante Kerosinsteuer in einer gemeinsamen Pressemitteilung aufs Schärfste ab.

Die EU-Kommission beabsichtigt, den Mitgliedsstaaten ab 2023 eine Mindestbesteuerung auf Treibstoffe wie z.B. Kerosin vorzuschreiben. Die Mindeststeuer soll bis 2030 kontinuierlich ansteigen. Treibstoffkosten machen für Fluggesellschaften rund 30% ihrer gesamten Betriebskosten aus. Eine

Der Präsident der kanarischen Inseln, Ángel Víctor Torres, hatte im Zusammenhang mit dem Treffen der Präsidenten der „Gebiete in äußerster Randlage der EU“ auf Martinique verkündet, dass diese Besteuerung nicht für Flüge zwischen den Kanarischen Inseln und auch nicht für Flüge zwischen dem spanischen Festland und den Kanaren gelten wird. Die schwierigsten Verhandlungen, nämlich die Steuerbefreiung auf für Flüge zwischen anderen EU-Staaten und den Kanaren zu erreichen, stünden nach Ansicht des Präsidenten dagegen noch bevor.

Ausnahme für die Kanarischen Inseln mehr als gerechtfertigt

Im Grunde sind sich die Unternehmerverbände und die Gewerkschaft einig, dass die Bekämpfung der CO2-Emissionen und des Treibhauseffekts notwendig sind, um die globale Erwärmung aufzuhalten. Daher sind sie auch grundsätzlich mit der Einführung auf eine Steuer auf Kerosin einverstanden. Allerdings fordern sie eine „mehr als gerechtfertigte Ausnahme für die Kanaren“, da die „Region für die Verbindung der Menschen mit Europa absolut abhängig vom Luftverkehr“ sei. Anders als in anderen europäischen Territorien gäbe es keine Alternative.

„Die Anbindung per Flug sei für die Wirtschaft dieser verarmten Region lebensnotwendig, die von der Beherbergung im Zusammenhang mit dem Tourismus abhängt. Dieser Sektor repräsentiere auf den Kanaren 40% der direkten Beschäftigung und 80%, wenn man die indirekte Beschäftigung mitzähle.

Die Bestrafung der Nutzung von Flugzeugen durch eine Kerosinsteuer für Flüge von und zu den Kanaren hätte eine abschreckende Wirkung und wäre für den Großteil der Urlauber ein Hindernis, um auf die Kanaren zu reisen.

Die Unternehmerverbände halten das Argument für falsch, dass die Steuer einen Substitutionseffekt von Billigtouristen durch solche mit höherer Kaufkraft generieren könnte.

Mittelschicht reagiert sensibel auf Preisänderungen

Die Kanarischen Inseln als Reiseziel arbeiten mit der europäischen Mittelschicht und nicht mit den kaufkräftigsten Klassen, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Die Diversität der Kanarischen Insel mache diese Region zu einen führenden Reiseziel.

Allerdings sei die Mittelschicht preissensible, weil sie ein Jahr lang arbeiten müsse, um sich einen Urlaub zu gönnen.

Deshalb sind die Unternehmerverbände der Ansicht, dass die „Gebiete in äußerster Randlage der EU“, zu der auch die Kanaren gehören, eine spezifische und individualisierte Regelung benötigen, die den jeweiligen Gegebenheiten gerecht wird.

Daher fordere man die absolute Befreiung von der Kerosinsteuer für Flüge von und zu diesen Regionen.

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9 Kommentare

  1. Ah, wozu die Aufregung, die Herrschaften die diesen Dreck ausbrüten, sind nicht betroffen. Es sind Politiker in Brüssel mit fünfstelligen Monatsgehältern und superfetten Pensionen, dazu alle möglichen Zulagen und Extras plus natürlich Steuervergünstigungen. Ob der Pöbel leidet, ist denen reichlich egal, weil sie in ihrer eigenen Welt leben.

    aber man kann ja als Fluggesellschaft auch ein nettes Paket schnüren mit Zwischenstopp in Barcelona oder Marokko, mit einer Hotelübernachtung, ggf. Rahmenprogramm, dann spart man nicht nur die Steuer sondern auch das frühe Aufstehen. Auch in Algerien gibt es günstigen Sprit, da findet sich schon eine Lösung.

    das ganze ist sowieso so schwachsinnig dass man schreiend die Strasse runterrennen möchte, denn Flüge von ausserhalb der EU sind nicht betroffen (internationale Abkommen verbieten Kerosinbesteuerung für internationale Flüge, damit Flieger leer landen können) d.h. am Ende ist die Langstrecke in die Karibik billiger als die Mittelstrecke. Sehr klimafreundlich. Stöhn.

  2. Klimaschutz muss aber auch bezahlbar bleiben,wir stehen fast vor dem 3.Weltkrieg und die EU macht sich Gedanken über eine Kerosinsteuer,geht’s noch!!! Über Putin seine Kriegsschäden was das Klima angeht macht sich keiner Gedanken!!!!

  3. Moin Moin, ein wirklich interessantes Thema, die Verbände sollten nicht immer nur Jammern, selber an die Nase fassen und Gas geben. Sie alle verdienen Geld mit der Natur und Schönheit der Inseln. Nach zwei Jahren bin ich gerade auf Fuerte und nun auch zum letzten mal.
    Das was die Regierung und die Verbände nicht hinbekommen, soll mit der nicht erhobenen Kerosinsteuer kompensiert werden ?
    Fuerte hat sich natürlich durch die Pandemie nicht nach vorne entwickelt. Einige Geschäfte sind verschwunden was nicht immer vom Nachteil sein muss. Die, die dann dazu gekommen sind, braucht die Insel sicherlich nicht. Dieser ganze billig Ramsch sollte verschwinden.Was soll dieses Cosmo Shopping Center noch ? Weg damit, bezahlbaren Wohnraum für Einheimische ? Morro Promenade entwickelt sich zum Trauerspiel. Es gibt nur noch drei Läden, Mensa, Leos und das Eiscafe daneben, der Rest an Gastro ist Grottenschlecht. Promenade vor dem R. Club, ausgebessert, wohl in Eigenregie ? und der Rest Bauruinen auf der Insel.
    Es scheint hier noch nicht angekommen zu sein, die Mittelschicht ist fast ausgestorben, zumindest in Deutschland. Die Zeit der Urlauber die im Restaurant vor dem Fernseher sitzen, ist wohl vorbei und hier haben die ganzen Verbände oder wer auch immer nicht aufgepasst, der Investitionsstau hier ist enorm …die teuren Clubs und Hotels werden sicher weiter Bestand haben, der Rest fällt hinten runter.
    Ich komme schon ewig hier her. Der Strand, das Meer, die netten Einheimischen,
    es war mal wie meine zweite Heimat, nun suche ich mir eine neue.
    Ich möchte nur konstruktive Kritik äußern, in Deutschland ist es natürlich nicht besser, eher noch schlimmer.
    Hier und dort braucht es ein Management die das Große Ganze sehen. Mal über den Tellerrand schauen , nach DK oder überhaupt in Skandinavien was es dort an Qualität gibt.

    Nun genieße ich noch meine letzten 14 Tage……alles gute für die Zukunft Fuerte.
    Grüße Frank

    • Die Insel besteht nicht nur aus Morro Jable, Frank. Im Norden gibt es viele gute Beispiele wie es laufen und funktionieren kann. Ich darf Fuerte meine 2.Heimat nennen, habe ich doch bald 10 Jahre dort gelebt und bin mind. 3-4 im Jahr dort. Wäre wahrscheinlich immer noch dort zu Hause, jedoch bin ich aus familiären Gründen wieder auf dem Festland.

    • ich schließe mich deiner Meinung an ! ich bin ab 16.06.wieder auf Fuerte! schon im März gebucht! irgendwie freue ich mich nicht so wie sonst! Ich fliege schon seit 1990 nach Fuerte! aber diesmal ist es anders!😞

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