Am Freitag, den 27.05.2022 ist es auf Fuerteventura zum Frontalzusammenstoß eines Reisebusses und eines Autos gekommen. Der Fahrer des Autos ist bei dem Aufprall ums Leben gekommen.
Der Unfall ereignete sich um kurz nach 14 Uhr auf der FV-2 zwischen den Kreuzungen Pozo Negro und Los Alares im Gemeindegebiet von Antigua. Die FV-2 ist die Hauptverbindung vom Norden in den Süden und ist eine der am stärksten befahrenen Straßen von Fuerteventura.
Die Notrufnummer 112 erreichten um 14.17 Uhr Meldungen über den Unfall. Sofort schickte die Leitzentrale entsprechend Rettungskräfte zum Unfallort.
Der Reisebus war ohne Passagiere unterwegs. Wie die eintreffenden Rettungskräfte feststellten, waren die schweren Verletzungen des PKW-Fahrers nicht mit dem Leben vereinbar. Die Feuerwehr musste den Mann mit schwerem Gerät aus dem Auto befreien.
Die FV2 musste wegen des Unfalls zunächst komplett gesperrt werden. So kam zu Stau in beide Richtungen. Nachdem klar war, dass die Sperrung länger dauern würde, weil wegen des Todesfalls zunächst ein Richter zum Unfallort kommen musste und auch der stark beschädigte Reisebus mit einem Schwerlastkran von der Unfallstelle abgeholt werden musste, richtete die Polizei eine Umleitung über die FV-20 ein.
Scheinbar ungerechtfertigte Vorwürfe gegen den Busfahrer
Ein online-Medium meldetet zunächst direkt nach dem Unfall auf seiner Facebook-Seite, dass Zeugen zufolge der Reisebus einen LKW, der einen Container transportierte überholt habe und es so zu dem folgenschweren Zusammenstoß gekommen sein soll.
Jedoch hat sich einige Zeit später der Fahrer eben jedes Containertransporters auf der Facebookseite gemeldet und klargestellt, dass der Busfahrer seinen Überholvorgang bereits beendet hatte und der PKW auf die Spur des Busses gefahren sein soll, und nicht umgekehrt. Auch die bei dem Medium veröffentlichten Bilder des Unfalls lassen erkennen, dass der Zusammenstoß auf der Fahrspur in Richtung Süden passiert ist, eben jener Richtung, in die der Reisebus unterwegs war.
Leider geht es in der Zeit des Internets sehr schnell, dass sich „falsche Wahrheiten“ verbreiten. Dennoch ist auch dem Medium nicht unbedingt ein Vorwurf zu machen. Wenn ein Medium eine Meldung aufgrund von Zeugenaussagen verbreitet, ist das per se erst einmal nichts Verwerfliches. Dennoch wiegt natürlich die Zeugenaussage des Fahrers des LKW deutlich schwerer. Diese ist uns gegenüber von anderen Zeugen bestätigt worden, die nach dem Unfall mit dem LKW-Fahrer noch am Unfallort gesprochen haben. Diese Zeugen, die nur kurz hinter dem LKW ebenfalls in Richtung Süden unterwegs waren, haben ebenfalls bestätigt, dass der Busfahrer den LKW bereits viel früher überholt hatte, nämlich im Bereich einer langen Graden. Zu dem Unfall sei es dann erst später gekommen.
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Das die regelmäßig zu sehenden Kontrollen den Zweck haben Touristen abzukassieren könnte ich noch nie erkennen. Ich habe immer wieder gesehen das auch Fahrzeuge du offensichtlich keine Mietwagen waren angehalten wurden.
Und auch wenn es stimmt das Taxis und auch Busse oft schnell unterwegs sind gilt das auch für einige Touristen und das überholen an unübersichtlichen stellen kommt auch bei jeder Art von Fahrzeug leider immer wieder Mal vor.
Die Frage muss sein wie kann der Verkehr im allgemeinen auf der Insel sicherer werden. Ein Fingerzeigen hilft dabei bestimmt nicht. Bessere Kontrollen wären dafür bestimmt hilfreich, aber auch bessere Möglichkeiten für sicheres Überholen wurden bestimmt helfen, gerade auf einer solchen Hauptverkehrsader.
Jetzt noch etwas zu diesem Unfall selbst.
Ich war in unmittelbarer Nähe. Für Interessierte kann ich es kurz schildern.
Wir waren selbst auf der gleichen Straße in Richtung Flughafen unterwegs, nur kurz nach dem Zusammenprall an der Unfallstelle. Aus dem Süden kommend geht es über eine kleine Kuppe und es gibt eine leichte Biegung, deswegen ist aus dieser Richtung das überholen verboten. Die Unfallstelle selbst nicht einsehbar. Ich sah eine riesen Staubwolke über die Kuppe ziehen zunächst dachte dabei noch nichts böses. Nachdem ich über die Kuppe war musste ich, wie die vor mir fahrenden Autos stark bremsen, es war nah an einer Notbremsung, ich habe noch den Warnblinker eingeschaltet weil ich Angst hatte es könnte zu einem Folgeunfall kommen. Der Anblick war gruselig, der Bus war nur wenige Meter entfernt, die Beschädigung extrem sobald wir dann sehen könnten das etwas weiter ein Kastenwagen steht und wie der gerade ausgestiegene Busfahrer die Hände über dem Kopf zusammen schlug und auf die Knie fiel war klar dass es eine Tragödie ist.
Ich stieg aus um zu schauen ob schon Rettungskräfte da sind, das war aber noch nicht der Fall. Andere waren aber bereits am Telefon und versuchten erste Hilfe zu leisten.
Der erste Rettungswagen war schnell vor Ort, wie lange es dauerte kann ich kaum einschätzen, ich habe da kein Zeitgefühl. Etwa Zeitgleich kam ein Arzt neben der Straße in seinem privaten Fahrzeug bis neben uns gefahren, stieg aus und rannte zum Verunglückten. Er war noch im weißen Kittel, vermutlich direkt von der Arbeit kommend. Er kehrte kurz später zu seinem Fahrzeug zurück um dieses direkt zum demolierten Kastenwagen zu bringen, dabei sagte daß er für den Insassen nichts mehr tun konnte. Der Aufprall sei komplett frontal gewesen und es sei nur eine Person im Fahrzeug gewesen.
Nach ein paar Minuten Schock und Ratlosigkeit entschieden wir uns umzudrehen und etwas weiter südlich Richtung Tunije und dann über Antigua zum Flughafen zu fahren. Der zweite Krankenwagen kam erst dann, und die Feuerwehr noch einige Minuten später uns entgegen. Am Flughafen angekommen, um etwa 15:15 informierte ich den Mitarbeiter des Autovermieters, dass es bei vielen Rückgaben zu Verzögerungen kommen könnte wegen eines fürchterlichen Unfalls der die FV 2 komplett sperrt. Der Mitarbeiter sagte mir er habe schon Bilder gesehen und machte Kommentare über die verrückte Busfahrer, vermutlich im Zusammenhang mit den im Artikel genannten Falschmeldungen auf Facebook.
Ich kann zum Unfallhergang nichts sagen, da ich den Zusammenprall selbst wegen der geschilderten Kuppe und Biegung nicht gesehen habe, worüber ich auch sehr froh bin. Bestätigen kann ich aber, dass Spuren des Zusammenstoß, Karosserie Teile etc. auf der Fahrspur in Richtung Süden waren.
Was sich ja mit den Aussagen in diesem Artikel deckt.
Ich bin zwar inzwischen wieder in Deutschland und doch noch sehr betroffen von dem erlebten.
In den letzten 5 Wochen musste ich mehrmals in die ,
,, Eisen,, gehen um einen Unfall zu vermeiden. Es ist unglaublich an welchen Stellen man überholt wird. Bei den Taxifahrern gibt es wahrscheinlich eine interne Meisterschaft für die schnellste Tour von und zum Flughafen . Mein beileid der betroffenen Familie.
@Jörg, ja.. genau.. so haben wir es auch erlebt. Es ist sooo furchtbar, aber dieser Fall ist sehr sehr traurig.
@Jörg Gebe dir vollkommen Recht. Die Polizei sollte den Verkehr endlich mal überwachen und diese Idioten aus dem Verkehr ziehen welche auf der linken Spur eine Schlange von Autos überholt und wenn’s eng wird davon ausgeht dass eine Lücke zum Einscheren geschaffen wird.
Erst mal traurig, dass wieder jemand sterben musste. Egal, wer hier Schuld hat, Fakt ist, dass auf der Insel unverantwortlich gerast und überholt wird. Und das nicht als Ausnahme, sondern täglich zu beobachten. Somit wundert es nicht, dass es immer wieder zu schwersten Unfällen kommt. Wer sich an die Geschwindigkeitsvorschriften hält, wird von Taxis, Bussen und einheimischen PKWs auch an den unübersichtlichsten Stellen überholt. Kontrollen der Polizei gelten offensichtlich nur dem Abkassieren von Touristen, der Rest bleibt unbehelligt. Vielleicht setzt da jetzt mal ein Umdenken ein.
@jörg, ich weiß nicht woher du deine “ Weisheiten “ hast und wo du auf der Insel wohnst. Ich persönlich mache regelmäßig die Erfahrung das die Guardar Civil regelmäßig an den ersten Kreisverkehren der Ausfallstraßen Puerto del Rosario Richtung Antigua und La Oliva kontrollieren….. nicht “ typische Touristrecken „. Genauso Autbahnende Corralejo. Da regelmäßig mit Blitzer wo
alle rausgezogen werden die zu schnell sind… egal ob Touri oder Einheimischer.
Ich kann mich erinnern, dass in einem Reiseführer über Korsika (das war noch zu Zeiten als das „Internet“ 😉 aus Büchern bestand – vor ca. 30 Jahren) drin stand, man solle ja nicht versuchen, den Fahrstil der Korsen nachzuahmen, die üben das nämlich das ganze Jahr.
Und ich kann mich auch erinnern, dass mich tatsächlich mal ein Korse vor einer unübersichtlichen Kuppe überholt hat, und ich mir dachte, ob der denn Röntgenaugen hätte … Muss er wohl gehabt haben, es kam nämlich nichts entgegen – und das war auf der T10, Nord-Süd-Hauptverbindung, genau wie die FV-2 auf Fuerteventura.
So ist es seit langem !