Costas macht Ernst auf Fuerteventura: Terrassen von Strandbars in Corralejo geschlossen

Raeumung_Strandterassen_Corralejo

Neuerliches Ungemach im Norden von Fuerteventura: Am Mittwoch, den 23.11.2022 hat die Küstenbehörde (Costas) diverse „Terrassen“ von Unternehmen geräumt, die ihre Tische und Stühle im öffentlichen Raum (in diesem Falle dem Strand) von Corralejo stehen hatten. Um zwölf Uhr Mittags rückten Beamte der Küstenschutzbehörde an. Bei der Gemeinde hatte die Küstenschutzbehörde um Amtshilfe gebeten. Daher waren auch die Policia Local und Angestellte der Gemeinde La Oliva anwesend. Sämtliches Mobiliar bestimmter Unternehmen, das sich auf dem Strand befand wurde beschlagnahmt und auf LKWs der Gemeinde zur Einlagerung verladen.

Die Küstenbehörde ist die einzige Behörde mit Kompetenz im öffentlichen Raum der Küstenlinie (spanisch: dominio públicio marítimo terrestre). Diese hatte bereits vor mehr als 7 Monaten festgestellt, dass für die gewerbliche Nutzung dieses Bereichs (Strand) in Corralejo keine gültigen Konzessionen vorliegen. Dementsprechend hatte die Küstenbehörde diverse Verfahren eingeleitet, die jetzt in der Räumung der Strandflächen einen weiteren vorläufigen Höhepunkt fanden.

Wie die Gemeinde La Oliva zunächst auf telefonische Nachfrage der Fuerteventura Zeitung und später auch in einer Pressemitteilung bekannt gab, beruht diese Räumung ausschließlich auf dem Vorgehen der Küstenbehörde. Die Gemeinde sei gesetzlich verpflichtet, die entsprechende Amtshilfe zu gewähren.

Geräumt wurden die Terrassen vom „Galera Beach“, „Toro Beach“, „Sand Beach“, „Patai Beach“ und „El Chringuito“. Zur Zeit von der Räumung nicht betroffen waren Tische und Stühle des „Waikiki“, die weiterhin am Strand stehen. Wie man uns mitteilte, soll aber auch für das Waikiki ein entsprechendes Verfahren anhänglich sein. Da aber alle diese Verfahren rechtlich voneinander unabhängig sind, kann es zu unterschiedlichen Zustellungen und Einspruchsfristen kommen, die das Ende eines solchen Verfahrens beeinflussen.

Am 21. und 22. Juni 2022 hatte die Gemeinde La Oliva an den Stränden von Corralejo sämtliche Liegen und unter anderem auch die Surf- und Kiteschule Flag-Beach-Center geräumt und das Center sogar komplett abgerissen, wie wir seinerzeit berichteten: Aufregung im Norden von Fuerteventura: was ist los mit Strandliegen und Kitecenter in Corralejo?

Nun geht es offensichtlich mit der Räumung der ohne Konzessionen betriebenen „Terrassen“ weiter, ohne das gleichzeitig eine Lösung des Problems in Aussicht steht.

Bisher keine neue Ausschreibung der Konzessionen in Sicht

Für den gewerblichen Betrieb im Bereich der Küstenlinie, egal ob als Restaurant, Bar, Liegenverleih oder Surfschule, muss eine Konzession vorliegen. Diese Konzessionen müssen von der Küstenbehörde genehmigt und durch die Gemeinde ausgeschrieben, vergeben, verwaltet und letztlich auch kontrolliert werden.

Durch diverse Fehler sind die Konzessionen, die bei der letzten Ausschreibung vergeben worden sind, seit 2019 ausgelaufen. Eine neue Ausschreibung ist noch nicht erfolgt.

Die Gemeinde La Oliva soll 2020 einen neuen Antrag bei Costas für die Genehmigung gestellt haben. Nach telefonischer Aussage des Gemeinderats Julio Santana soll Mitte 2022 von der Küstenbehörde ein weiteres Gutachten angefordert worden sein, das dem Antrag hinzugefügt werden müsse.

Nun bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in Corralejo weiter entwickelt.

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26 Kommentare

  1. Wenn ich als ausgesprochener „gern unmittelbar am Meer sitzender“ Genießer der einheimischen Küche oder Bar es absolut begrüße, dieses unvergleichliche Feeling im Urlaub genießen zu können, gibt es für mich nach Durchlesen des Artikels mehrere Erkenntnisse.

    Sind Konzessionen für die Bewirtschaftung gesetzlich vorgeschrieben, müssen sie vorhanden und gültig sein. Sonst keine Bewirtschaftung im öffentlichen Raum möglich.

    Stehen nach Ablauf der Konzessionsfrist weiterhin Tische am Strand, ist dies rechtswidrig und wird mit Strafe belegt. Völlig normal.

    Ist die Konzession fristgemäß um Verlängerung eingereicht worden, ist die Behörde zeitnah in der Pflicht, eine Anschlussgenehmigung zu erteilen, oder bei Ablehnung zu begründen.
    Da offenbar wie fast überall aber Genehmigungen oder Anträge behördenseits (?) verschleppt , somit aber offensichtlich auch still geduldet wurden, ist unverständlich, aber wohl spanische gängige Praxis.

    Das es stets um Geld geht, wundert niemanden mehr. Müssten aber nicht die Ursachen der Fehler geklärt werden? Oder sind diese „Fehler“ tatsächlich nur mangelnder Schmiergelderfluss ? ;O))
    Unvertsändlich, wenn diese Mißstände schon seit 3 Jahren bekannt sind, aber dann greift halt solange das „Gewohnheitsrecht“ des Betreibers, bis sich dann doch jemand findet, der vermutlich finanzielle Vorteile seines Konkurrenten (zu Recht) anprangern möchte.
    Oder es wurde schlicht der Staub von einem Aktenordner geblasen, bevor der Beamte Feierabend hatte …

    Das der Gast dann der Dumme ist, mag oberflächlich gesehen stimmen. Wenn aber Konzessionen abgelaufen sind, ist wohl die Betreibung rechtswiedrig, so bitter dies auch für Gast und Tourist sein sollte. Sonst könnte ja auch der Konkurrent X und Y nebenan seine Raestauration im öffentlichen Strand betreiben, obwohl er nie eine Genehmigung beantragt hat.-

    Persönlich sehe ich zwar einen gravierenden Unterschied zwischen der Beräumung einiger Restauranttische im Ort und der extzrem einschneidenden Beräumung der ganzen Strände um die RIU Hotels. Verärgert das eine lediglich ein paar Restaurantgäste, kann das andere schon deutlich wirtschaftlichen Schaden für die Tourismusbranche bedeuten. In erster Linie wieder zu Lasten der Angestellten.

    Zweierlei Recht zu sprechen ist sicher keine Option, allerdings spürt man genau hier, dass Urlauber, Tourist oder Beschäftigte eher nur eine unwichtige Randfigur darstellen.
    Und nicht, wie stets bei JEDER Gelegenheit medial betont wird, im Mittelpunkt stehen.

  2. Am Ende geht es doch nur um Geld. Neue Ausschreibungen, neue Gebühren. Mal sehen ob sich kanarische kleine Gastronomen das leisten können oder gewinnen mal wieder die GastronoKetten mit minderwertigen Essen und teuren Preisen.

  3. Sehr gute Entscheidung von der Küstenwache Entscheidung…Deutsche Urlauber sind sehr verwöhnt…Sie kommen ins das Land um bedient zu werden ,um sich zu präsentieren…Es ist genug wenn Stühle und Tische am Rande da stehen nicht am Strand …

  4. Ich kann das nicht wirklich nachvollziehen, seit 1990 sind wir jährlich nach Fuerteventura Corralejo ins Olivia Beach geflogen, wir kennen es nicht anders als mit Liegen am Strand und Strandbars…komisch ist nur das in den letzten Jahren den Behörden alles stört. Warum allerdings erst jetzt feststellen, dass viele Verträge und Kinzessionen nicht mehr aktuell oder gar existieren. Das ist uns ein Rätsel. Sind die Urlauber nicht mehr erwünscht, warum wird alles von Seiten der Behörden kaputt gemacht. Sie leben auch von den Tourismus. Letztendlich bleiben die Einheimischen, Beschäftigten due eh schon aufgrund der Pandemie genug gelitten haben, auf der Strecke. Aber den Behörden scheint das alles egal zu sein, die haben ja ihre Kohle in der Tasche. Wir haben uns immer sehr wohl gefühlt ,auch im Riu Olivia Beach. Nettes freundliches Personal, Gadtfreundkich auch die Einheimischen, immer gut drauf…Schade, schade…echt traurig

    • schade das man so denkt. das sind genau die Touristen die man in keinem Land braucht. wenn man den „Einheimischen“ was gutes tun will, geht man in kleine Unterkünfte, kauft lokal und als Highlight geht man zu den sogenannten Beach cleen ups wie sie regelmäßig von Cleen Ocean Project angeboten werden.

  5. Absolut richtige Reaktion der Behörden.
    Wenn jeder seinen Stand dort aufstellt, wo er für sich einen geeigneten Platz meint, dann wird aus jedem Strand ein afrikanischer Basar. Und diese Ballermann-Meilen, dürfen auch dort bleiben wo sie hingehören. Strandbar ist sicherlich super und auch wünschenswert aber keine Meile bis zur Wasserkante. Fuerteventura hat und soll seinen Charme behalten.

  6. Moin Moin,

    was für kleinkarierte Gedankengänge.
    Natürlich gewinnen immer die großen, ist in der Welt so.
    Keiner weiß etwas genaues, aber alle anderen sind doof….
    Wenn ihr nicht mehr nach Fuerte fliegt, frage ich mich warum ihr noch in Deutschland oder in dem Land lebt, aus dem ihr schreibt ?
    Oder ist da alles so toll ?

    Das sind die Gesetze und die Politik auf Fuerte und so soll es sein.
    Man oder wer auch immer kann es euch doch sowieso nicht recht machen, ihr weht wie die Fahne im Wind.
    Neue Wege sind immer anders und müssen nun mal gegangen werden.
    Nun erst mal ein Glühwein auf das Leben und die Gesundheit….Prost

  7. Den Behörden auf Fuerteventura ist scheinbar alles sch …..egal. Siehe costa calma. Sie leben von den Touristen und tun alles um sie zu vertreiben. Von unseren Freunden haben einige schon vor Jahren Fuerteventura den Rücken gekehrt und das nach langen Jahren der Treue. Wassernotstand, Stromausfälle,dreckige Straßen und Wege ,Palmenwäldchen verkommen und vermüllt .Irgendwann fällt der letzte Tropfen.

  8. Auf Basis von Freiwilligkeit erzielte Einnahmen sind Behörden natürlich suspekt. Aber behindern und kaputtmachen, das können sie. „Corona“, „Klimawandel „, “ Küstenschutz“, irgendeinen Grund findet man immer.

    Offensichtlich gab es genug Leute, die da gerne hingegangen sind.

  9. Die Küstenbehörde ist anscheindend nicht an Tourismus interessiert,Warum allerdings die lokalen Behörden mit Ihren Beschwerden/Klagen/Einsprüchen versagen – ist mir nicht einleuchtend.Schließlich sollte ja hier von den lokalen Betreibern Geld verdient werden.So super waren ja schließlich die letzten 2 Jahre nicht.

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