Atlantische Feuerwalzen an den Stränden von Fuerteventura

Atlantische_Feuerwalze_Fuerteventura

An den Stränden von Fuerteventura sind mit den Winterstürmen auch die sogenannten „Atlantischen Feuerwalzen“ aufgetaucht. Wie auch die Portugiesischen Galeeren leben diese Tiere eigentlich auf hoher See.

Wahrscheinlich sind die Feuerwalzen ebenso wie die Portugiesischen Galeeren durch Wind und Strömung an die Strände der Insel gespült worden. Auch wenn der Name „Feuerwalze“ nach Brennen oder Nesseln klingt, ihren Namen haben die Tiere durch die Tatsache, dass sie im Wasser blau leuchten. Diese Biolumineszenz wird von symbiotischen Endobakterien hervorgerufen. Werden die Tiere an Land angeschwemmt, sterben sie ab und die Biolumineszenz verschwindet.

Die Tiere besitzen also kein Nesseln oder ähnliches und daher muss man sich auch keine Sorgen machen, dass man sich an diesen Tieren beim Schwimmen verletzt könnte.

Atlantische Feuerwalze – Pyrosoma Atlanticum

Wie schon der Name nahelegt, die Atlantische Feuerwalze ist ein typischer Bewohner des Atlantischen Ozeans, der auch die Kanaren und Fuerteventura umgibt.

Das, was wir als ein Tier wahrnehmen, ist in Wirklichkeit eine Kolonie aus vielen einzelnen Salpen. Die Kolonie hat die Form eines dickwandigen Zylinders, der auf einer Seite geschlossen ist. Auf der Außenseite des Zylinders sind zottenartige Ausbuchtungen zu sehen, dazwischen sind die Einströmlöcher. Jedes dieser Löcher gehört zu einem Tier in der Kolonie. Die Kolonien werden meist um die 15 bis 20cm lang.

Feuerwalzen wirken zwar wie Quallen, gehören aber zur Klasse der Manteltiere. Sie ernähren sich als sogenannte „mikrophage Filtrierer“ von Plankton. Salpen können sich sowohl geschlechtlich, als auch ungeschlechtlich durch Knospung vermehren.

Die Feuerwalzen können sich zwar aktiv fortbewegen, allerdings lassen sie sich meistens von der Strömung treiben. Wahrscheinlich waren aktuell die Strömungen einfach zu stark, so dass die Tiere unfreiwillig am Strand von Fuerteventura gelandet sind.

Bereits vor einiger Zeit, zeitgleich mit dem Auftauchen von Portugiesischen Galeeren waren auch einige wenige Atlantische Feuerwalzen im Norden von Fuerteventura angespült worden. Jetzt wurde erstmals auch aus dem Süden von Sichtungen dieser Tiere am Strand von Morro Jable berichtet.

2017 war es vor Oregon (USA) zu einem invasionsartigem Auftauchen von Prypsoma atlanticum gekommen. Dort stöhnten die Fischer über die Massen an Tieren, die in ihren Netzen landeten. Seinerzeit ging man davon aus, dass die Tiere, die eigentlich wärmeres Wasser bevorzugen, dem „Blob“, einer großen Warmwasserblase, die sich bis vor die Küste Alaskas ausgebreitet hatte, gefolgt waren.

Ob es auch in den Gewässern rund um Fuerteventura dazu gekommen ist, dass Fischer statt Köderfischen Pyrosomas in den Netzen hatten, ist uns derzeit noch nicht bekannt.

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