Fuerteventura holt auf: Anteil regenerativer Stromerzeugung steigt um 55%

Kraftwerk-Fuerteventura

Sonne und Wind gibt es auf Fuerteventura im Überfluss. Die Technologie, um Sonne und Wind kostengünstig und ohne CO²-Emissionen in Strom umzuwandeln ist vorhanden. Dennoch stammten in 2020 nicht einmal 12% des auf Fuerteventura erzeugten Stroms aus Wind- oder Solarenergie, sondern aus einem alten, desolaten und wenig umweltfreundlichen Öl- und Gaskraftwerk.

Doch in 2021 erlebte Fuerteventura in Sachen regenerativer Energie eine kleine Sensation, wie die Zahlen des jüngsten verfügbaren „Energiereports der Kanarischen Inseln 2021“ zeigen: in nur einem Jahr stieg die installierte Leistung erneuerbarer Energien auf Fuerteventura von knapp 44MW am 31. Dezember 2020 auf knapp 75 Megawatt am 31. Dezember 2021, was einem Anstieg von rund 70% entspricht.

Fuerteventura war damit in 2021 die Kanarische Insel mit dem stärksten Wachstum der installierten Leistung erneuerbarer Energien. Auf den Kanaren insgesamt lag der Zuwachs nur bei 9,5%.

Am 31.12.2021 verfügte Fuerteventura Fuerteventura über Windparks mit einer installierten Leistung von 58MW, was einem Plus von 101,1% gegenüber 2020 entspricht. Die installierte Leistung der Photovoltaikanlagen auf Fuerteventura lag Ende 2020 bei 16,7MW. Mit einem Plus von nur 9,2% erfolgte der Ausbau der Photovoltaik also deutlich langsamer als der der Windkraft.

Die installierte Leistung des Öl- und Gaskraftwerks auf Fuerteventura blieb mit 187,02MW unverändert.

Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen steigt auf Fuerteventura um 71%

In 2021 wurden auf Fuerteventura knapp 117.000 MWh Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt, davon 97.696 aus Wind und 19.301 aus Sonne. Insgesamt in die Stromproduktion aus regenerativen Quellen auf Fuerteventura damit um 71,1% gegenüber gewachsen.

Energie Mix Fuerteventura 2021
Erzeugter Strom aus regenerativen Quellen auf Fuerteventura in MWh

Der Anteil der erneuerbaren Energien am Strommix auf Fuerteventura ist damit von unter 12% in 2020 auf 18,7% in 2021 gestiegen. Somit ist der Anteil um rund 55% gestiegen.

Damit hat Fuerteventura bei der Nutzung der erneuerbaren Energien die Nachbarinsel Lanzarote weit hinter sich gelassen. Dort lag der Anteil an der Stromerzeugung nur bei 11,1%. Gran Canaria und Teneriffa liegen mit einem Anteil von jeweils 21,1% jetzt nur noch knapp vor Fuerteventura.

Aussicht auf 2022

Aufgrund der politischen Hemmnisse durch das Fehlen einer verlässlichen Planungsgrundlage des Widerstands der Inselregierung von Fuerteventura dürfte der Ausbau der regenerativen Energien in 2022 einen deutlichen Dämpfer erhalten haben. Offizielle Zahlen werden aber voraussichtlich erst im Frühjahr 2024 verfügbar sein.

Vermutlich wird der Anteil der erneuerbaren Energien am Strommix in 2022 noch einmal etwas zunehmen, weil die in 2021 neu entstandenen Anlagen erstmals über ein volles Kalenderjahr Strom erzeugen.

Die installierte Leistung dürfte dagegen stagnieren und nur deutlich geringere Zuwachsraten verzeichnen.

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10 Kommentare

  1. Die Medaille 🏅 hat wie immer zwei Seiten ,auf der einen denke ich auch wenn nicht auf den Kanaren wo dann,auf der anderen verschandeln diese Windräder wie überall die Landschaft,schräddern Vögel und Insekten.Sinnvoll ist meiner m.M.n vorhandene Dachflächen für Solar zu nutzen und Windräder die jetzt eh schon die Landschaft verschandeln ( Istmo de Lapared ) instand zu setzen und auch zu nutzen.

  2. Es gibt schon zu denken, wenn auf dieser Insel mit so viel Wind und Sonnenschein so wenig in erneuerbare Energien investiert wird. Wie sollen sich solche Investitionen dann in einem relativ windarmen und sonnenarmen Land wie Deutschland lohnen?

    • Aus der Tatsache, dass die Politik hier die Investitionen in lukrative Technologien aus POLITISCHEN (NICHT WIRTSCHAFTLICHEN!) Gründen blockiert, kann man weder ableiten, dass Unternehmen hier nicht in Wind- und Solarenergie investieren WOLLEN, noch dass diese Investitionen nicht hoch rentabel wären. Selbst der verwahrloste und völlig desolate Windpark bei Costa Calma hat im letzten Geschäftsjahr einen ordentlichen Gewinn eingefahren. Auch Rückschlüsse auf die Rentabilität in Deutschland kann man aus der Situation auf Fuerteventura kaum ziehen.

  3. Wir waren, bei unserem ersten Urlaub, vor ca. 15-20 Jahren auf Fuerte, fasziniert von den Windanlagen bei Costa Calma. Ideale Windbedingungen und „keinen Urlauber stört die Aussicht“.
    Seit einigen Jahren werden dort immer weitere Anlagen abgeschaltet ( sicher technisch bedingt). Ein Repowering wäre sicher ein Gewinn für die gesamte Insel.
    HoKrohn

  4. Sehr schöne Tendenz *daumen hoch*

    Könnt Ihr noch etwas dazu sagen, woher dieser Anstieg denn kam?
    Zitat:
    „Am 31.12.2021 verfügte Fuerteventura Fuerteventura über Windparks mit einer installierten Leistung von 58MW, was einem Plus von 101,1% gegenüber 2020 entspricht.“

    Gingen neue Windräder an den Start, bekamen ältere ein Upgrade, oder wurden ältere überhaupt erst mal wieder funktionsfähig gemacht? Oder noch etwas ganz anderes?

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