Kokain im Blut des auf Fuerteventura gestorbenen Babys gefunden

Baby-Tod-Fuerteventura

Das Baby, das am 29. April 2023 auf Fuerteventura gestorben ist, muss in den drei Monaten seines kurzen Lebens wohl buchstäblich durch die Hölle gegangen sein. Einige grausige Details sind nun bekannt geworden, nachdem das Gericht das Ermittlungsgeheimnis aufgehoben hat.

Die Polizei hatte die Ermittlungen aufgenommen, nachdem der Vater das leblose Mädchen ein ein Ärztezentrum (Centro de Salud) in Puerto del Rosario gebracht hatte. Dort konnten die Ärzte jedoch nichts mehr für das Leben des Babys tun, sondern nur noch das Protokoll für mutmaßliche Misshandlungen einleiten.

Der Ermittlungsrichter hatte gegen den Vater Haftbefehl wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung erlassen, ohne jedoch Totschlag oder Mord auszuschließen. Seitdem sitzt der Vater in Tahíche auf Lanzarote im Gefängnis.

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Die Autopsie und der Zustand der Wohnung, in der die Familie hauste, deuten stark auf Misshandlung und Vernachlässigung des Babys hin.

Als Todesursache führt das forensische Gutachten das versehentliche Verschlucken von Kokain und eine einmalige oder wiederholte Gewaltanwendung auf, möglicherweise durch starkes Schütteln.

Unter den sehr langen Fingernägeln des Babys befand sich Schmutz. Der Gerichtsmediziner gab an, dass die Fingernägel wohl seit der Geburt noch nie geschnitten wurden. Das Kind wies eine sehr starke Dermatitis auf, da die Windel offenbar schon sehr lange nicht gewechselt wurde. Der Schädel wies eine 5cm breite Fontanelle auf, was für den Gerichtsmediziner gemeinsam mit dem sonstigen Zustand des Kindes auf eine starke Unterernährung hindeutete.

In der Wohnung, in der das Baby lebte und sich zum Todeszeitpunkt mit dem Vater aufhielt, stellten die Ermittler fest, dass das Kind in „ungesunden und nicht mit dem geringen Alter kompatiblen Bedingungen lebte“. In der Wohnung befanden sich Zigaretten, Joints und der Schmutz mehrerer Tage.

Auch bei einem weiteren einjährigen Kind der Familie wurden im Rahmen der Ermittlungen Kokain und THC im Urin nachgewiesen, was für das Gericht ein Beweis für eine groteske und wiederholte Form der Vernachlässigung kleiner Kinder darstellt, die dem Vater zuzurechnen ist.

Die Mutter gab bei ihrer Vernehmung als Beschuldigte an, dass sich der Vater um das verstorbene Mädchen kümmerte und dass es zum Todeszeitpunkt in dessen Obhut war.

Zum mutmaßlichen Zeitpunkt des Todes hat der Vater offenbar Sprachnachrichten an die Mutter gesendet. Dabei, so das Gericht, war der Vater sehr nervös, weil das Kind nicht aufhörte zu schreien und er es beruhigen und einen Joint rauchen wollte.

Obwohl der Vater in der Vernehmung angab, dass er das Kind „warm ins Gesundheitszentrum“ brachte, stellte die Gerichtsmedizin fest, dass der Tod bereits 3 oder 4 Stunden früher eingetreten war.

Auch ein Nachbar, den der Vater gebeten hatte, auf die anderen Kinder aufzupassen, als der das Baby zum Arzt bringen wollte, bestätigte, in diesem Moment kein Schreien mehr zu hören.

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3 Kommentare

  1. Wie sehr das Baby gelitten haben mag, nicht vorzustellen. Auch die anderen Kinder der Familie sollten wohlbehütet aufwachsen dürfen, hoffentlich unternimmt man etwas in Amts wegen. Wenn man selbst Kinder hat, ist es immer besonders schwer, solche Entwicklungen zu verstehen – Gewalt gegen Kinder geht gar nicht.

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