Suche nach vermisstem Kitesurfer auf Fuerteventura mit glücklichem Ausgang

Kite gefunden Fuerteventura

Nachdem die Suche nach dem seit dem 08. Mai 2023 auf Fuerteventura vermissten Windsurfer ergebnislos beendet worden war, sorgte am Abend des 18. Mai 2023 die Nachricht von einem vermissten Kitesurfer an der Playa de Sotavento erneut für große Sorge.

Gegen 18.00h informierte ein Anrufer den Rettungsdienst darüber, dass er in der Nähe des Hotels Meliá Fuerteventura (ehemals Hotel Gorriones) Kitematerial auf dem Wasser treibend gesehen hat.

Die Rettungszentrale entsandte daraufhin den Hubschrauber Helimer 205 und das Seenotrettungsboot Salvamar Izar, um die Suche nach einem mutmaßlich vermissten Kitesurfer einzuleiten. Die Gemeindepolizei von Pájara unterstütze die Suche von Land aus.

Noch vor 21:00h konnte der Hubschrauber den Kiteschirm und weitere Teile der Ausrüstung rund 1,5 Meilen (knapp 3 Kilometer) vor der Küste ausfindig machen und das Rettungsboot zu der Stelle lotsen, um das Material einzusammeln.

Von dem Kitesurfer selbst fehlte jedoch weiterhin jede Spur, weshalb die Rettungskräfte die Suche trotz der Dunkelheit bis 23:00h fortsetzten. Da der Hubschrauber über eine Wärmebildkamera verfügt, kann eine Suche auch bei Dunkelheit erfolgversprechend sein.

In der Nacht meldete sich dann eine Person bei der Rettungsleitstelle und erklärte, dass er der Eigentümer des Kitematerials sei und dass er es aus eigener Kraft an Land geschafft hatte. Anhand von Fotos konnte bestätigt werden, dass es sich bei dem aufgefundenen Material tatsächlich um das Material des Anrufers handelte. Daraufhin wurde die Suchmission für beendet erklärt und am nächsten Morgen nicht fortgesetzt.

Zeitfaktor für erfolgreiche Rettung von extremer Bedeutung

Der Koordinator für Notfälle und Rettungseinsätze der Inselregierung von Fuerteventura, Francisco Torres, erklärte der Redaktion der Fuerteventura-Zeitung, dass die beiden Beispiele des vermissten Windsurfers und des Kitesurfers zeigen, wie wichtig der Faktor Zeit für eine Rettungsmission ist.

Im Fall des Kitesurfers wurde sofort gehandelt. Der Notfall wurde sehr zeitnah von einem aufmerksamen Beobachter gemeldet, sodass das Material trotz des starken Windes innerhalb von wenigen Stunden gefunden werden konnte. Wäre der Kitesurfer bei seinem Material geblieben, wäre auch er wohlbehalten gerettet worden.

Im Fall des Windsurfers wurde sein Fehlen dagegen erst festgestellt, als das Windsurfcenter in Risco el Paso schließen wollte und man sich über die dort verbliebenen persönlichen Sachen wunderte. „Es dürfte nach Eintritt des Seenotfalls wertvolle Zeit vergangen sein, bis dieser bemerkt und der Rettungsdienst verständigt wurde“, erklärte uns Torres.

Maßnahmen zur Eigensicherung müssen oberste Priorität haben

Torres betonte, dass jeder Wassersportler bei den extremen Bedingungen, die auf Fuerteventura häufig vorzufinden sind, besondere Maßnahmen zur Eigensicherung treffen muss.

Bei Tauchern gilt z.B. der Grundsatz: „Tauche nie allein!“. Dieser Grundsatz sollte auch beim Windsurfen, Kitesurfen oder Wellenreiten gelten. Dabei muss der „Buddy“ gar nicht unbedingt mit aufs Wasser gehen. Für die individuelle Sicherheit ist es schon ein enormes Plus, wenn jemand an Land Bescheid weiß, dass man auf dem Wasser ist, der einen im Auge behält. Wer noch mehr auf Nummer sicher gehen will, vereinbart ein Zeitintervall, innerhalb dessen man sich zurückmeldet. Eine kleine Sicherheitspause z.B. alle dreißig Minuten sollte vor allem bei extremen Bedingungen einzuplanen sein.

Manche Windsurfer nehmen ihr Smartphone in einer wasserdichten Hülle mit aufs Wasser. Die Netzabdeckung reicht an vielen Stellen mehrere Kilometer weit aufs Meer hinaus. So lässt sich im Ernstfall mit etwas Glück ein Notruf absetzen.

Wer noch einen Schritt weiter gehen möchte, kann sich mit einer „Personal Locator Beacon“, kurz PLB, ausrüsten. Dabei handelt es sich um Funkbaken, die überverschiedene Methoden einen Notruf senden und die Position übermitteln können. Diese Geräte sind mittlerweile so klein, dass sie beim Wassersport bequem mitgeführt werden können. Je nach Funktionsprinzip kosten solche PLBs zwischen 300 und 600 Euro.

Ein Windsurfer, der in Seenot geraten ist, sollte sich grundsätzlich niemals von seinem Material trennen. Das Material bietet Auftrieb und man kann darauf liegend oder sogar sitzend viele Stunden ausharren und den Körper aus dem Wasser halten, um einer Unterkühlung vorzubeugen. Außerdem ist das Segel, solange es mit dem Board verbunden ist, für Retter aus der Luft viel besser zu entdecken als der bloße Körper oder auch nur der Kopf eines Menschen. Zusätzlich wirkt das Segel, das im Wasser liegt, wie ein Treibanker und reduziert so die Geschwindigkeit, mit der man abgetrieben wird und es stabilisiert das Board mit dem darauf sitzenden oder liegenden Surfer gegen Kippen um die Längsachse.

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