Tigermücken auf Gran Canaria: Gesundheitsbehörde aktiviert Abwehrprotokoll

Tigermücke-beim-Blutsaugen

Kaum eine andere Tierfamilie ist weltweit für so viele Todesfälle verantwortlich wie die der Stechmücken. Dazu gehören auch die Tigermücken der Gattung Aedes, die Anfang Dezember 2023 erneut auf Gran Canaria und Teneriffa entdeckt wurden.

Seit 2013 gibt es auf den Kanarischen Inseln ein Frühwarnsystem, mit dem das Auftauchen potentiell gefährlicher Insekten rechtzeitig erkannt werden soll. Es besteht aus insgesamt 635 Mückenfallen, die an strategischen Stellen auf allen Inseln installiert sind.

Auf Teneriffa hatte die Gesundheitsbehörde der kanarischen Regierung bereits am 04. September 2023 und am 26. September 2023 das Sicherheitsprotokoll aktiviert, nachdem einige wenige Exemplare der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) entdeckt wurden.

Die kanarische Gesundheitsbehörde gab am 05. Dezember 2023 bekannt, dass das Sicherheitsprotokoll auf Teneriffa weiterhin aktiviert ist, nachdem am Kreuzfahrtterminal im Hafen von Santa Cruz erneut ein Exemplar der Asiatischen Tigermücke gefunden wurde.

Mücken-Alarm auf Gran Canaria

Fast gleichzeitig mit dem jüngsten Mücken-Fund auf Teneriffa wurde auch auf Gran Canaria eine unerwünschte Mücke gefunden, allerdings nicht die Asiatische Tigermücke, sondern die Ägyptische Tigermücke (Aedes aegypti). Auch hier wurde die Mücke an der Anlegestelle für Kreuzfahrtschiffe „Santa Catalina“ aufgespürt. Diese Entdeckung hatte zur Folge, dass zusätzliche Mückenfallen installiert wurden, um das Überwachungsnetz enger zu knüpfen.

Am 12. Dezember informierte die kanarische Gesundheitsbehörde über eine erneute Entdeckung von drei weiteren Exemplaren der Ägyptischen Tigermücke. Ein Anwohner des Stadtteils Piletas von Las Palmas de Gran Canaria hatte die Behörden über den Verdacht auf die Anwesenheit von Tigermücken informiert. Daraufhin wurden in der Zone drei adulte Exemplare der Ägyptischen Tigermücke gefangen und von

Mitarbeitern der Gesundheitsbehörde und des Instituts für Tropenkrankheiten der Universität von La Laguna als solche identifiziert.

Auch in diesem Fall wurden weitere Mückenfallen installiert. Außerdem wurden die Anwohner im Rahmen einer Infoveranstaltung darüber informiert, wie sie die Aedes-Mücken identifizieren und deren potentielle Brutstätten beseitigen können. Außerdem sollen bis zu 40.000 Info-Flyer an die Einwohner der Gegend verteilt werden.

Den Mücken reichen bereits kleinste Wassermengen, z.B. in einer Blumenvase oder im Ablauf einer Außendusche, um ihre Eier abzulegen und sich massenhaft zu vermehren.

Die Gemeindeverwaltung von Las Palmas säuberte die Umgebung von Piletas, um mögliche Brutstätten zu beseitigen und brachte ein spezielles Insektizid zur Bekämpfung der Mückenlarven in den nahegelegenen Teich ein.

Zurzeit keine größere Gefahr für die Bevölkerung

Mücken der Gattung Aedes können diverse Viruserkrankungen übertragen, darunter Gelbfieber, Dengue, Zika und Chikungunya.

Damit diese Viruserkrankungen jedoch von Mensch zu Mensch übertragen werden können, muss eine weibliche Mücke zuerst einen infizierten Menschen stecken und danach einen nicht infizierten.

Da es auf den Kanarische Inseln jedoch praktisch keine Menschen gibt, die mit diesen Viren infiziert sind, können die Mücken hier auch keine infizierten Menschen stecken und somit auch keine Krankheiten übertragen.

Grundsätzlich ist es zwar denkbar, dass auch adulte und bereits infizierte Mücken z.B. an Bord eines Flugzeugs auf die Kanaren kommen. Aufgrund des Lebenszyklus der Mücken ist es aber viel wahrscheinlicher, das die Mücken noch als Eier oder im Larvenstadium z.B. mit Zierpflanzen auf die Kanaren kommen. Weder Eier noch Larven tragen Viren in sich.

Eine lokale Übertragung dieser Tropenkrankheiten ist auf den Kanarischen Inseln zurzeit praktisch auszuschließen. Dazu müssten sowohl die sogenannten Vektoren (Kranheitsüberträger), also die Mücken, als auch die Viren in der Region viel weiter verbreitet sein. Und genau dies gilt es auf den Kanaren zu verhindern. Auch wenn die Tigermücken zurzeit auf den Kanaren keine Viren übertragen, ist ihr Stich jedoch oft mit einer heftigen, schmerzhaften Entzündungsreaktion verbunden.

Dass die Bemühungen der kanarischen Gesundheitsbehörde jedoch keinesfalls übertrieben oder gar „Panikmache“ sind, zeigt z.B. das Beispiel der portugiesischen Inseln Madeira, auf der das Dengue-Fiber mittlerweile endemisch ist. Dort kam es in 2012 zu einem Dengue-Ausbruch, bei dem mehr als mehr als 2.100 Menschen infiziert wurden. Mindestens 19-Fälle kamen darauf hin als Urlaubssouvenir auch nach Deutschland.

Tigermücken auf Fuerteventura

Im Dezember 2017 wurden erstmals auch auf Fuerteventura Ägyptische Tigermücken entdeckt. Die Bekämpfung war offenbar erfolgreich, denn seit Mitte Mai 2019 gilt diese Tigermücke auf Fuerteventura offiziell als ausgerottet.

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