Hausbesetzungen durch sogenannte Okupas sind auch auf Fuerteventura ein Problem. Bevor die rechtmäßigen Eigentümer ihre Immobilien wieder in Besitz nehmen können, müssen sie meist ein langwieriges und kostspieliges Gerichtsverfahren hinter sich bringen. Doch selbst wenn die Eigentümer einen rechtskräftigen Räumungstitel erwirken können, heißt das noch lange nicht, dass die Hausbesetzer freiwillig ausziehen, wie das Beispiel einer gerichtlichen Räumung im Norden von Fuerteventura zeigt, die beinahe eskaliert wäre.
Am 05. März 2024 gegen 12:00h wollten Justizbeamte in der Gemeinde La Oliva ein Räumungsurteil vollstrecken. Wie bei solchen gerichtlich angeordneten Zwangsräumungen üblich, hatten die Justizbeamten polizeiliche Unterstützung von der Guardia Civil und der Gemeindepolizei angefordert.
Die Bewohner hatten sich im Inneren des Hauses verschanzt und weigerten sich, herauszukommen. Die Okupas waren sehr aufgebracht und zeigten eine feindselige Haltung gegenüber den Justiz- und Polizeibeamten.
Trotz mehrerer Versuche, eine Frau davon zu überzeugen, ihre Haltung aufzugeben und den Polizeikräften den Zutritt zum Haus zu ermöglichen, blieb diese bei ihrem Entschluss, im Gebäude zu bleiben. Daraufhin ordnete die Justizbeamten gegen 13:00 Uhr die gewaltsame Öffnung der Eingangstür an.
Die Beamten öffneten die Haupteingangstür, woraufhin die Frau mit einem Kanister erschien, in dem eine mutmaßlich brennbare Flüssigkeit enthalten war, mit der sie sich selbst übergoss. Anschließend warf die den Behälter auf den Guardia Civil Beamten, der ihr am nächsten war und drohte damit, sich anzuzünden.
Da nun Gefahr für Leib und Leben bestand, stürmten die Beamten das Haus und verwickelten die Hausbesetzer in ein Handgemenge, um zu verhindern, dass sie sich selbst verletzen.
Nachdem die gefährliche Situation aufgelöst war, nahmen die Polizisten die drei Okupas fest. Nach der Vernehmung wurden sie der Justiz überstellt.
Sie haben sich mutmaßlich der Missachtung eines Gerichtsurteils, des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und der Körperverletzung schuldig gemacht.
Zwei Beamte der Guardia Civil und ein Beamter der Gemeindepolizei wurden bei dem Einsatz leicht verletzt.
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