Um die Gerichtsbarkeit ist es auf Fuerteventura nicht allzu gut bestellt. Ein Teil des Problems ist die unterdimensionierte und teils veraltete räumliche Ausstattung der Gerichte. Es steht nicht nur insgesamt viel zu wenig Fläche zur Verfügung. Noch dazu sind die Gerichte über diverse Standorte in Puerto del Rosario verteilt, was die gesamte Verwaltung ineffizient macht. Richter und Staatsanwälte müssen mit viel zu kleinen, schlecht belüfteten und kaum klimatisierten Büros auskommen, die von den Betroffenen immer wieder als „Dritte-Welt-Niveau“ kritisiert werden.
Der Idee, alle Funktionsbereiche der Justiz auf Fuerteventura in einem einzigen Gebäude, dem Justizpalast, zu zentralisierten, ist schon seit mehr als 20 Jahren in der Diskussion.
In 2014 wurde die Idee konkreter, als zwei mögliche Standorte in die engere Wahl kamen.
In 2016 war dann die Entscheidung für ein Grundstück in Puerto del Rosario gefallen und in 2018 wurden im Rahmen eines Ideenwettbewerbs mehr als 30 Entwürfe eingereicht.
Für den Haushalt 2023 hatte die kanarische Regierung sogar bereits rund 790.000€ für den Beginn der Bauarbeiten im Haushalt eingeplant.
Doch Ende 2019 kippte ein Gerichtsurteil die Änderungen des Bebauungsplans der Gemeinde Puerto del Rosario. Diese Änderungen waren die Grundlage für die Nutzung des vorgesehenen Grundstücks für den Bau von Justiz-Infrastruktur.
Am 28.06.2024 hat die Inselregierung von Fuerteventura (Cabildo) einstimmig beschlossen, der kanarischen Regierung ein knapp 6.000 Quadratmeter großes Grundstück in der Avenida Bethencourt abzutreten.
Sobald die Abtretung mit allen rechtlich erforderlichen Formalitäten abgeschlossen ist, hofft das Cabildo, dass man gemeinsam mit der kanarischen Regierung schon in den erstem Monaten 2025 mit der Ausarbeitung der Projektpläne beginnen kann.
Das Grundstück befindet sich in der Nähe des Centro de Salud II von Puerto del Rosario.
Rund 3.612m² davon können für den Bau von Verwaltungsgebäuden genutzt werden. Weitere 2.115 Quadratmeter des Grundstücks sind für Freiflächen vorbehalten.
Das Grundstück ist zentral gelegen und verkehrstechnisch gut angebunden. Sollte der Justizpalast hier Realität werden, entfallen viele unnötige Wege für die Justiz-Mitarbeiter.
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