Die Gemeinde Pájara im Süden von Fuerteventura hat am 03.09.2024 einen Olivenbaum gepflanzt. Diese Nachricht wäre für sich allein ungefähr so interessant, wie der berühmte Sack Reis, der in China umgefallen ist.
Dennoch hat die Gemeinde Pájara der Pflanzung dieses Baumes eine ausführliche Pressemitteilung gewidmet und auf ihrer Facebookseite mehrere Fotos und Videos von dem feierlichen Akt gepostet.
In der Pressemitteilung heißt es: „Die Gemeinde Pájara ist die erste Institution auf Fuerteventura, die sich der Kampagne #UnÁrbolPorEuropa (Ein Baum für Europa) anschließt.
Die Gemeinde erklärt weiter: „Es handelt sich um eine Initiative der Jugendvereinigung „Equipo Europa“ (Team Europa), die zum Ziel hat, zur Wiederaufforstung und Sensibilisierung für die Umwelt in ganz Europa beizutragen.“
„Auf diese Weise und im Rahmen dieser Initiative verstärkt die Gemeinde ihr Engagement für den Schutz der Umwelt und die Nachhaltigkeit mit der symbolischen Pflanzung eines Ölbaums im Park Juan Acosta im Barranco del Ciervo [in Morro Jable].“
Bürgermeister pflanzt Baum vor laufenden Kameras
Bei der Pflanzung des Ölbaums waren der Bürgermeister von Pájara, Alejandro Jorge, die für das Umweltressort zuständige Gemeinderätin, Ángeles Acosta, und der Sprecher sowie Projektleiter der Kampagne auf den Kanarischen Inseln, Diego Ruiz, anwesend.
Ángeles Acosta betonte das Engagement der Regierungsgruppe für den Umweltschutz und die Nachhaltigkeit der Gemeinde, da Pájara die erste Institution auf Fuerteventura ist, die sich dieser Initiative angeschlossen hat. „Wir haben die Pflanzung dieses Baumes im Rahmen der Kampagne umgesetzt, die darauf abzielt, andere Institutionen und Gemeinden dazu zu ermutigen, sich diesem Projekt für den Schutz ihrer Gemeinde und der Insel anzuschließen“.
Bürgermeister Alejandro Jorge erklärte, dass das Rathaus alle Arten von Maßnahmen unterstützt, die den Kampf gegen den Klimawandel fördern. „Es ist wichtig, dass in dieser Hinsicht weiterhin mehr Grünflächen geschaffen werden, auf denen wir verschiedene Bäume pflanzen können, die dazu dienen, das Stadtbild der Gemeinde zu verschönern und ihr Engagement für die Nachhaltigkeit von Pájara zu festigen“, erläuterte er.
Projektleiter Diego Ruiz bedankte sich bei der Gemeinde für ihr Engagement für die Förderung des Umweltbewusstseins und setzte sich für die Pflanzung weiterer Vegetation in naher Zukunft ein.
Während der Veranstaltung wurde eine Informationstafel enthüllt, die den Umweltwert des Ölbaums und seine Rolle in der Kampagne hervorhebt.
Engagement der Gemeinde Pájara für den Palmenwald von Costa Calma
Die symbolische Pflanzung eines Baumes ist sicher ein löblicher Akt. Vor allem dann, wenn die Gemeinde bei all ihren anderen Handlungen und politischen Entscheidungen auch in der Praxis einen besonderen Einsatz für Nachhaltigkeit und Umweltschutz erkennen lässt.
Dabei muss man wohl unweigerlich an den Zustand des Palmenwaldes in Costa Calma denken, in dem laut eines Gutachtens schon in 2021 70% der 2.300 Palmen von Schädlingen befallen waren und bereits damals 124 Palmen abgestorben waren.
Anstatt Engagement für den Erhalt des Palmenwaldes zu zeigen, musste erst ein Gericht im März 2023 feststellen, dass die Gemeinde für dessen Erhaltung zuständig ist.
Seit Amtsantritt der aktuellen Gemeinderegierung ist deutlich mehr als ein Jahr vergangen. Doch erst im August 2024 kündigte Pájara an, dass man die Ausschreibung für die Pflege des Palmenwalds plane, sodass die „Ausschreibung in den kommenden Monaten“ erfolgen könne.
Eine regelmäßige Pflege, die der Palmenwald von Costa Calma dringend benötigt, wird also kaum vor dem Frühjahr 2025 beginnen können.
Aber die Gemeinde hat immerhin einen Olivenbaum gepflanzt!
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