Touristikexperten hatte für die Fuerteventura und die übrigen Kanaren eine gute Sommersaison und ein insgesamt gutes Jahr 2024 vorhergesagt.
Pessimistische Stimmen waren dagegen der Meinung, dass sich „bald niemand mehr einen Urlaub auf Fuerteventura leisten könne“. Als Argumente wurden die Inflation, die Nachzahlungen aus der Gaspreiskrise und nicht zuletzt die starken Wachstumszahlen in anderen konkurrierenden Ferienregionen wie Griechenland oder der Türkei angeführt.
Doch die jüngsten Zahlen der Erhebung „Frontur“, die die Kanarische Agentur für Tourismusförderung (Promotur) auf ihrer Webseite veröffentlicht hat, zeigen, dass die Pessimisten ziemlich daneben liegen.
In den ersten 7 Monaten 2024 ist die Zahl der Urlauber auf Fuerteventura um 10,0% gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Auch die Zahl der Urlauber aus Deutschland ist deutlich um 6,9% gestiegen. Die Zahl der Urlauber aus dem Vereinigten Königreich ist sogar um 11,1% gestiegen.
Steigende Preise führen (jedenfalls zurzeit) nicht zu weniger Urlaubern auf Fuerteventura
Die Preise für Hotels sind auf Fuerteventura gegenüber dem Vorjahr tatsächlich gestiegen, lagen allerdings im Juli 2024 im Durchschnitt deutlich unter 120€ pro Nacht. Damit lagen die Hotelzimmerpreise auf Fuerteventura im Juli 2024 deutlich unter dem Durchschnitt aller Kanarischen Inseln (129,46€), was Fuerteventura im Juli 2024 nach La Palma zur „zweitbilligsten“ Kanareninsel machte (El Hierro und La Gomera wurden nicht berücksichtigt).
Auch die Gesamtausgaben pro Person für einen Urlaub auf Fuerteventura sind im 2. Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 1.186€ auf 1.231€ (+3,8%) gestiegen, ebenso wie die Ausgaben pro Person und Tag von 148€ auf 152,3€ (+2,9%).
Trotz der gestiegenen Zimmerpreise konnten die Hotels auf Fuerteventura im Juli 2024 auch ihre Auslastung auf knapp unter 80% steigern und damit ihre Umsätze ebenfalls steigern.
Ob die Hotels dank des steigenden Umsatzes auch mehr Gewinn gemacht haben, steht auf einem anderen Blatt. Denn durch die Inflation haben die Hotels auch mit höheren Kosten zu kämpfen.
Fazit
Bisher scheinen die gestiegenen Preise nicht zu einer sinkenden Nachfrage nach Fuerteventura-Urlaub zu führen, und zwar weder in Deutschland, noch in den anderen wichtigen Quellmärkten. Nach klassischen Wirtschaftstheorien müssten steigende Preis zu einer sinkenden Nachfrage führen. Es muss also noch andere Faktoren geben, die dafür sorgen, dass die Nachfrage nach Fuerteventura-Urlaub hoch bleibt.
Es sieht also zurzeit so aus, dass die Menschen in den für Fuerteventura relevanten Märkten nicht am Urlaub sparen. Allerdings scheint es erste Indizien zu geben, dass die Leute im Urlaub sparen. So scheinen z.B. die Umsätze bei vielen Ausflugsanbietern im Vergleich zum Vorjahr zu stagnieren oder sogar zu sinken, auch wenn es dazu noch keine verlässlichen Daten gibt.
Es ist also möglich, dass das Reisebudget der Urlauber durch die gestiegenen Preise für Flüge und Hotelzimmer so sehr belastet ist, dass für Ausflüge, Restaurantbesuche oder andere Extraausgaben vor Ort weniger übrig bleibt.
Für die lokale Wirtschaft auf Fuerteventura könnten sich die gestiegenen Preise also tatsächlich negativ auswirken, vor allem dann, wenn die externen Faktoren, die die Nachfrage zurzeit hoch halten, eines Tages wegfallen sollten.
Zurzeit sieht es jedoch so aus, als ob sich am Ende des Jahres ein neuer Rekord bei den Urlauberzahlen auf Fuerteventura ankündigen könnte.
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