Ausgrabungen auf Lobos weisen auf weitere Strukturen aus der Zeit der alten Römer hin

Lobos-Ausgrabung

Am Mittwoch, 13. November 2024, hatten Journalisten und Vertreter verschiedener kanarischer Behörden die Gelegenheit, die Ausgrabungsstätte auf der Insel Lobos nördlich von Fuerteventura zu besuchen. Dabei erläuterten die Forscher den Besuchern, darunter der Regierungsrat für Kulturerbe der Inselregierung von Fuerteventura (Cabildo), Rayco León, der Generaldirektor für Kulturerbe der Kanarischen Regierung, Miguel Ángel Clavijo, sowie der Gemeinderat für Kultur und Historisches Erbe der Gemeinde La Oliva, David Hernández, ihre ersten Ergebnisse.

Die Arbeiten der mittlerweile neunten Ausgrabungskampagne auf Lobos, die am 04. November begonnen haben, zeigen Hinweise auf neue Strukturen von archäologischem Interesse nördlich der bisherigen Fundstätte.

Die Ausgrabungskampagne wird noch bis zum 22. November 2024 andauern.

Ausgrabungen Lobos Dach
Archäologische Ausgrabungen erfordern anstrengenden körperlichen Einsatz

Rayco León betonte, dass „die Fundstätte von Lobos eines der zentralen Elemente darstellt, das am meisten zur Diskussion über die Geschichte der Kanaren beiträgt. Sie liefert weiterhin Erkenntnisse und trägt entscheidend dazu bei, unser Erbe und unsere Vergangenheit besser zu verstehen.“ „Mit allen beteiligten Institutionen werden wir dafür sorgen, dass dieser Ort sich weiterentwickeln kann und nach und nach eine zusätzliche Attraktion des kulturellen Erbes Fuerteventuras wird.“

Der Generaldirektor für Kulturerbe der Kanarischen Regierung, Miguel Ángel Clavijo, hob die Bedeutung der Fundstätte Lobos I als eine der interessantesten Fundstellen hervor, da sie bedeutende Informationen zur Geschichte des Archipels liefert. „Es eröffnen sich viele neue Forschungsperspektiven, es gibt Arbeit für viele Jahre, und die Kanarische Regierung wird weiterhin zur Bereicherung des Inselerbes beitragen.“

Die Arbeiten werden von Mercedes del Arco Aguilar (Konservatorin des Archäologischen Museums von Teneriffa), María del Carmen del Arco Aguilar (Professorin für Prähistorie an der Universität La Laguna) und Isidoro Hernández Sánchez (Direktor des Archäologischen Museums von Fuerteventura) geleitet und wie üblich von einem multidisziplinären Team unterstützt.

Während der Kampagne 2023 ermöglichte eine Georadar-Untersuchung am Strand von La Calera die Identifizierung bisher unbekannter fruchtbarer Bereiche, was die Forschungszone um fast 400 Quadratmeter erweiterte. In einer 32 Quadratmeter großen Grabungsfläche wurden Hinweise auf neue archäologisch interessante Strukturen im Norden der Fundstätte gefunden.

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Detailaufnahme eines Fundes auf Lobos.

Mercedes del Arco merkte an: „Die Fundstätte überrascht uns weiterhin. Wir haben im nördlichen Teil weitere Bereiche ausgegraben und Hinweise auf römische Besiedlung gefunden.“ Die neuen Georadar-Untersuchungen haben neue Strukturen aufgedeckt, insbesondere einen gepflasterten Boden, und die Hypothese ist, dass sich diese möglicherweise über das gesamte Eiland erstrecken.

Die archäologischen Kampagnen auf dem Eiland Lobos werden dank eines Kooperationsabkommens zwischen dem Cabildo von Fuerteventura und der Autonomen Museumsverwaltung de Cabildo de Tenerife (OAMC) durchgeführt. Bisher wurden acht Kampagnen realisiert, an denen auch die Universität von La Lagurna und Unternehmen wie Binter Canarias beteiligt waren, das den Transport zwischen den Inseln unterstützt.

Die Arbeiten begannen im Jahr 2012 nach einem Zufallsfund von Keramikscherben, deren römische Herkunft später bestätigt wurde.

Die Forschung qualifizierte die Fundstätte als eine Purpurwerkstatt, in der ein aus der Meeresschnecke gewonnener Farbstoff für Textilien hergestellt wurde, der seit der Antike sehr geschätzt ist.

Radiokarbondatierungen und gefundene Artefakte bestätigen, dass die römische Fundstätte von Lobos den Kanaren den Status der westlichsten Grenze des Römischen Reiches im zentralöstlichen Atlantik verleiht.

Die gefundenen archäologischen Stücke sind derzeit im Archäologischen Museum von Fuerteventura ausgestellt.

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