
Nach den schweren Regenfällen auf Lanzarote am 12.04.2025 hat der Bürgermeister von Arrecife, Yonathan de León, am Sonntag, 13.04., angekündigt, zu beantragen, dass die Hauptstadt von Lanzarote zum Katastrophengebiet erklärt wird. Ziel ist es, betroffenen Familien und Gewerbetreibenden den Zugang zu staatlichen Hilfsprogrammen zu ermöglichen, um die erheblichen Sachschäden an Wohnhäusern, Geschäftsräumen und öffentlichen Gebäuden auszugleichen.
Bereits in der Nacht zum Sonntag hatte der Bürgermeister bei Besuchen in den betroffenen Vierteln das Ausmaß der Schäden persönlich in Augenschein genommen. „Viele Familien haben ihren Hausrat verloren, Garagen standen unter Wasser, Fahrzeuge wurden beschädigt, und in zahlreichen Geschäften kam es zu Verlusten von Waren oder Sachschäden, viele davon in Arbeiterstadtteilen“, so de León.
Der Antrag auf Katastrophengebiets-Status soll in Kürze von den Gemeindegremien beschlossen und anschließend an die Delegation der spanischen Regierung auf den Kanaren übermittelt werden. Letztlich ist es der Ministerrat der spanischen Regierung in Madrid, der über die offizielle Anerkennung entscheidet.
Wie aus einem Bericht des Zivilschutzes Arrecife hervorgeht, wurden rund 100 Zwischenfälle in privaten und öffentlichen Gebäuden registriert, darunter auch das Polizeikommissariat und das Aufnahmezentrum für Migranten.
Am Samstagnachmittag um 16 Uhr wurde auf Lanzarote der Notstand („situación de emergencia“) ausgerufen, drei Stunden nachdem starke Regenfälle über mehrere Zonen der Insel niedergegangen waren. Besonders stark betroffen waren die Stadtviertel Argana Alta, Maneje, Titerroy, La Vega sowie das offene Geschäftsviertel von Arrecife.
Parallel dazu führen die städtischen Fachbereiche derzeit eine genaue Bestandsaufnahme möglicher weiterer Schäden durch. Dabei sollen auch wirtschaftliche Bewertungen vorgenommen und die Auswirkungen auf städtische Dienstleistungen und Abläufe dokumentiert werden. Diese Informationen sollen den Hilfsanträgen beigefügt werden, die neben der Zentralregierung auch der Regierung der Kanarischen Inseln vorgelegt werden.
Gemeinde wirft AEMET fehlende Warnungen vor
Der Gemeinderat kritisierte in einer Mitteilung, dass die Situation sich verschärft habe, ohne dass entsprechende Warnungen der staatlichen Wetterbehörde AEMET vorlagen: „Die Niederschläge waren erheblich stärker als vorhergesagt, es fehlten die nötigen Warnmeldungen.“
Auch aus anderen Gemeinden Lanzarotes sowie von der Nachbarinsel Fuerteventura kam Unterstützung, ein Zeichen regionaler Solidarität, das der Bürgermeister ausdrücklich würdigte.
„Mehr als 100 Einsatzkräfte werden auch in den kommenden Stunden und Tagen weiterarbeiten, damit Arrecife gereinigt wird und zur Normalität zurückkehren kann“, heißt es abschließend in der Stellungnahme der Stadtverwaltung.
Wenn Du unsere Inhalte nützlich, unterhaltsam oder informativ findest, kannst Du den Lohn für unsere Arbeit selbst bestimmen. Das geht ganz einfach über diesen Link:
