Festnahmen auf Fuerteventura im Zusammenhang mit dem größten Antidrogenoperation der letzten Jahre

Policia-Nacional-Festnahme

Im Rahmen der „Operación Sombra Negra“ („Operation Schwarzer Schatten“) sind auf den Kanarischen Inseln rund 50 Personen festgenommen worden, davon 2 auf Fuerteventura.

Laut dem Zentralen Ermittlungsgericht Nummer 3 der Audiencia Nacional sollen die Tatverdächtigen einer mutmaßlich kriminellen Organisation angehören, die insgesamt etwa 5.000 Kilogramm Kokain auf dem Seeweg auf die Kanarischen Inseln eingeschleust hat.

Die Drogen wurden zunächst mit einem sogenannten Mutterschiff („barco nodriza“) über den Atlantik transportiert und dann mithilfe von drei hochmotorisierten Festrumpfschlauchbooten, im Drogenmilieu als „gomas“ bekannt, an Land gebracht.

Es handelt sich um eine der größten in den vergangenen Jahren auf den Kanarischen Inseln beschlagnahmten Kokainmengen.

Die Ermittlungen gipfelten am 5. Juni 2025 in der Vorführung vor Gericht von 26 der festgenommenen Personen. Es wurden 16 Personen in Arrecife (Lanzarote), zwei in Puerto del Rosario (Fuerteventura) und acht in Las Palmas de Gran Canaria vernommen.

Für 17 von ihnen ordnete die Justiz Untersuchungshaft ohne Möglichkeit auf Kaution an, wegen des Verdachts auf Drogenschmuggel im Rahmen einer kriminellen Vereinigung.

Die „Operación Sombra Negra“ nahm Ende 2024 ihren Anfang, nachdem die britische National Crime Agency (NCA) spanischen Ermittlungsbehörden Informationen über eine mutmaßlich transnationale kriminelle Organisation lieferte. Diese Gruppe soll, sowohl auf See als auch an Land, über eine komplexe Logistikstruktur verfügt haben, um große Mengen Kokain nach Spanien zu bringen.

Auf Fuerteventura nutzte die Kriminelle Bande offenbar die Zone an der Punta de Jandía bzw. Puertito de la Cruz für ihre kriminellen Machenschaften. Dort wurde im Rahmend er Operation der Lagerraum eines Restaurants von der Polizei versiegelt.

Laut den Polizeiakten war die Organisation hierarchisch gegliedert. An der Basis standen Personen, die mit der Durchführung der Transporte auf dem Meer betraut waren: darunter Matrosen, Bootsführer und Techniker, die das Rauschgift von einem südamerikanischen Küstenort aus bis in die Nähe der Kanaren brachten. Dazu nutzte die Bande unauffällige Mutterschiffe, etwa Segelboote, Yachten, Fischerboote oder Semi-Tauchboote.

Nach der Atlantiküberquerung kam ein logistisches System zum Einsatz, das auf die Übergabe in internationalen Gewässern ausgerichtet war. Dabei verwendeten die Täter Schnellboote sowie Begleitschiffe, die ausschließlich zum Transport von Treibstoff dienten, um die Rückfahrt zu gewährleisten. Der Kontakt auf See erfolgte an vorher verabredeten Punkten und mit schwer nachverfolgbaren Kommunikationsmitteln: darunter gebrauchte Mobiltelefone, Satellitentechnik, WLAN-gestützte Verbindungen und marokkanische Telefonanschlüsse.

Die Drogen wurden schließlich an abgelegenen Stränden oder kleinen Hafenanlagen auf den Inseln angelandet.

Die Ermittler konnten durch Überwachung, Geolokalisierung, Tonaufnahmen und die Auswertung einschlägiger Dokumente zahlreiche Bewegungen und logistische Vorgänge nachvollziehen, wie z.B. die Betankung der Boote und die Beschaffung von Ausrüstung. Dabei gelang auch die erfolgreiche Sicherstellung mehrerer Kokainladungen, die mit den „gomas“ auf die Inseln gelangt waren.

Wie die zentrale Ermittlungsbehörde weiter mitteilte, verfügte die Organisation auch über eine gut strukturierte logistische Unterstützung an Land. Diese zweite Ebene kümmerte sich unter anderem um Finanzierung, Geldwäsche, Sicherheit und Gegenspionage. Sie war somit unerlässlich für den Erfolg der Schmuggelaktionen.

Die Organisation soll enge Kontakte zu den Kokainlieferanten in Südamerika unterhalten und über Strohmänner Verbindungen in osteuropäische Länder gehabt haben, was ihren transnationalen Charakter unterstreicht. Im Rahmen der Observationen konnten Fotos, Tonaufnahmen, Bewegungsdaten, Gesprächsprotokolle und Bootspapiere sichergestellt werden.

Ein entscheidender Schlag gegen das Netzwerk erfolgte bereits am 4. März 2025, als im Süden Teneriffas ein Schnellboot mit 2.600 Kilogramm Kokain abgefangen wurde. Daraufhin wurden mehrere mutmaßliche Mitglieder der Organisation festgenommen. In den darauffolgenden Tagen dokumentierten Ermittler weitere Treffen mit mutmaßlich ausländischen Komplizen.

Am 3. Juni 2025 führten Polizei und Justiz schließlich umfangreiche Hausdurchsuchungen durch, die in zahlreichen weiteren Festnahmen mündeten. Die Ermittlungen werden unter strikter Geheimhaltung weitergeführt, um das gesamte Ausmaß der kriminellen Struktur vollständig aufzuklären.

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