Biologin aus Fuerteventura beweist Zusammenhang zwischen Delfinsterben und Militärmanövern

In ihrer Doktorarbeit kommt die Biologin Yara Bernaldo de Quirós zu dem Schluss, dass die massiven Delfinstrandungen in den Jahren 2002 und 2004 durch die Nato-Seemanöver verursacht wurden, die damals in den Gewässern vor Fuerteventura durchgeführt wurden. Insbesondere die bei den Manövern „Neotapon“ und „Majestic Eagle“ eingesetzten Sonargeräte sind laut ihrer Arbeit Schuld an dem plötzlichen und gehäuft auftretenden Verenden der Meeressäuger.

Yara Bernaldo de Quirós ist 28 Jahre alt und stammt aus Pamplona, lebt aber seit 15 Jahren auf Fuerteventura. Sie hat ihren Abschluss in Biologie 2005 an der Universität von Navarra gemacht und ihr wurde in 2011 die Doktorwürde von der Universität von Las Palmas verliehen.

Ihre Doktorarbeit hatte das Thema „Methodologie und Analyse der Gasembolie: Modellversuche und gestrandete Meeressäuger“ und befasste sich schwerpunktmäßig mit den Symptomen der Gasembolie, die bei den Nekropsien der 93 verendeten Meeressäuger, die zu 18 verschiedenen Arten gehörten, festgestellt wurden.

Die Doktorarbeit beschreibt die Entwicklung und Standardisierung einer Methode zur Durchführung der Nekropsie und konnte eine Hypothese bestätigen, die der Biologieprofessor und Doktorvater von Yara, Antonio Fernández Rodríguez, bereits in 2003 aufgestellt hatte. Er vermutete, dass das Massensterben auf eine Veränderung im Tauchverhalten der Meeressäuger zurückzuführen sei, der durch die körperlichen Auswirkungen der Sonarwellen der Kriegsschiffe verursacht wurde. Die Strandungen seien damals atypisch gewesen, da sie nicht gleichzeitig und am selben Ort, sondern in einem Zeitraum von 48 Stunden und an verschiedenen Orten stattgefunden haben. Die legte die Vermutung nahe, dass die Tiere Symptome wie bei der sogenannten Dekompressionskrankheit aufwiesen, wie sie z.B. bei Tauchern auftreten, die zu schnell auftauchen.

Untersuchungen aus den Vereinigten Staaten hatten diese Theorie gestützt. Bei Experimenten zeigten die Forscher dort, dass Meeressäuger unter dem Einfluss von Sonarwellen ihr normales Tauchprofil änderten, indem sie schnell von der Schallquelle flüchteten. Durch die schnelle Flucht könnte sich eine unzureichende Dekompression ergeben, die zum Tod der Tiere führt.

Diese Annahme wiederum wurde durch die Nekropsie-Ergebnisse gestützt, bei denen Verletzungen festgestellt wurden, die auf eine Blasenbildung zurückzuführen sind, wie sie ähnlich bei der Dekompressionskrankheit auftritt.

Durch Yaras Forschung konnte sie eine präzise und praktische Methode zur Probenentnahme vor Ort entwickeln, und auch den Transport und die Lagerung der Proben in Vakuumröhrchen verbessern.

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