Bargeld verboten!

Nach einem neuen Gesetzesentwurf der spanischen Regierung dürfen Geschäftsleute ab sofort keine Bargeldzahlungen von mehr als 2.500€ entgegennehmen. Tun sie es dennoch, droht ihnen eine Strafe von 25% des Betrages. Zahlungsempfänger und Zahler sollen solidarisch dafür haften. Die Seite, die eine Zuwiderhandlung innerhalb von 3 Monaten beim Finanzamt anzeigt, bekommt die Strafe erlassen.

Mit diesen Maßnahmen will der spanische Fiskus die Verwendung von Schwarzgeld eindämmen und die Erstellung von falschen Rechnungen eindämmen, die in Wahrheit niemals bezahlt werden. Letzteres ist eine typische Form von Steuerhinterziehung. Es gibt in Spanien die Möglichkeit für Kleinunternehmer im System der sogenannten „módulos“ besteuert zu werden. Das bedeutet, dass das Unternehmen für seine Tätigkeit einen fiktiven, fixen Betrag an Einkommensteuern zahlt, unabhängig von der tatsächlichen Gewinnsituation. Außerdem müssen diese Unternehmen keine Umsatzsteuererklärung abgeben. Dadurch sollen Kleinunternehmer von der aufwändigen Buchführung befreit werden; Belege sammeln entfällt, da sie in diesem System ohnehin nichts „von der Steuer absetzen können“. Stellt nun ein Unternehmen, das nach „módulos“ besteuert wird, einem anderen Unternehmen eine fiktive Rechnung über eine Leistung, die nie erbracht wurde, kann das andere Unternehmen, wenn es nicht nach dem „módulos“-System besteuert wird, die vermeintlichen Kosten absetzen und die Umsatzsteuer abziehen, obwohl es den Rechnungsbetrag nie bezahlt hat. Dem Unternehmen, das die Rechnung ausstellt, entsteht dadurch kein Nachteil, da seine Steuerlast ja nicht variabel sondern fix ist und ihm durch die fiktiven Mehreinnamen keine zusätzliche Steuerlast entsteht.

In anderen Ländern gelten solche Beschränkungen des Bargeldverkehrs schon länger. In Italien liegt die Grenze seit 2011 bei 1.000€ Euro, in Frankreich seit 2010 bei 3.000 Euro für Geschäftsleute und bei 1.500€ Euro für die Auszahlung von Löhnen.

Kritische Stimmen meinen, dass die Grenze von 2.500€ noch zu hoch angesetzt ist, um im Kampf gegen die Schattenwirtschaft Wirkung zu zeigen.

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