Ökonomen halten Spaniens Politiker für unterbezahlt

„You get what you pay for“ lautet ein englisches Sprichwort, welches ausdrückt, dass man nur die Leistung oder Qualität erhält für die man auch bezahlt hat.

Nach dem Motto „nichts ist gratis“ erklären 6 Wirtschaftswissenschaftler der Stiftung für Studien angewandter Wirtschaft in ihrem Buch mit dem Titel „Economía de urgencia“ („Notfall-Ökonomie“) die Gründe für die Wirtschaftskrise in Spanien. „Die fähigsten Leute verdienen in der Regel auch am meisten, weshalb es normal ist, dass sie keine Politiker werden, weil diese wenig verdienen. So ist es passiert, dass Politiker wenig befähigte Leute sind, die in anderen Bereichen keine Karriere machen konnten. Deshalb haben wie die Politiker, die wir haben.“

Außerdem, so die Autoren, hätten die Politiker keine Veranlassung, korrupt zu werden, wenn sie ein gutes Gehalt bezögen. Allerdings sei es schwierig, vorherzusagen, ob es bei höheren Bezügen auch weniger Korruption gäbe, allerdings sei es sicher, dass sie nicht weiter steigen würde.
Auf der anderen Seite sind die Autoren der Ansicht, dass junge Arbeitnehmer in Spanien überbezahlt seien. Sie müssten für die Arbeitgeber billiger sein, weil sie weniger produzieren. In der Folge müssten einige Gehälter in Spanien steigen und andere sinken.

„Die Gehälter junger Spanier sind zu hoch im Vergleich zu dem was für ihr Unternehmen erwirtschaften. Deshalb müssten diese Gehälter sinken und gleichzeitig ein Ausbildungssystem nach deutschem Vorbild eingeführt werden. Das könnte zwar das Problem nicht über Nacht lösen, könnte aber bei der Eingliederung in den Arbeitsmarkt helfen.

Die Autoren erklären, dass junge Uniabsolventen in Spanien sich in einer schlechten Situation finden und möglicherweise gezwungen sind, ins Ausland zu gehen. Doch sie glauben, dass wenn sie 40 oder 45 Jahre als sind, in Spanien unverzichtbar sein werden, da die Bevölkerung immer weiter altere und daher kaum noch Gründer hervorbringen werde. Deshalb sollten sich diese jungen Menschen nicht zu sehr um die Zukunft sorgen. Wenn sie später einmal zurückkehren, werden sie die Könige sein.

Außerdem schlagen die Autoren eine weitergehende Reform des Arbeitsmarktes vor. Nach ihrer Vorstellung sollten die Entschädigungen im Falle einer Kündigung mit einem sehr niedrigen Betrag, z.B. 12 Tage pro Jahr der Betriebszugehörigkeit beginnen und danach pro Jahr um 2 Tage bis auf ein Maximum von 25 bis 30 Tagen pro Jahr ansteigen.

Auch für die ausufernden Staatschulden haben die Wirtschaftswissenschaftler einige einleuchten Erklärungen. Nachdem die Regierung schon so dramatische Sparmaßnahmen eingeleitet habe, sei die Ausgabenseite schon deutlich reduziert. Daher sei es unausweichlich, nun die Einnahmeseite zu verbessern, und das gehe nur über Steuererhöhungen. Dabei kritisierten die Experten, dass in Spanien im internationalen Vergleich zu wenig Steuern gezahlt würden. Währen in Deutschland von 100 produzierten Euro 44 in die Staatskasse flössen, seien es in Spanien nur 36€.

Es sei also keine Zauberformel erforderlich, um das Staatsdefizit zu senken. Entweder man reduziert Kosten (in der Bildung, bei den Renten oder im Gesundheitswesen), oder aber man erhöht die Einnahmen durch eine Anhebung der Einkommensteuer oder Abschaffung der reduzierten Mehrwertsteuersätze.

Die Verkleinerung von Parlamenten oder die Verringerung der Zahl von Dienstwagen sei dagegen keine Möglichkeit, das Defizit wirksam zu reduzieren. Dafür hätten diese Positionen einfach einen zu kleinen Anteil an den Gesamtausgaben.

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2 Kommentare

  1. Eigendlich liebe ich ja diese Fuerteventurazeitung!!!
    Immer Frisch und Frei – ABER, müsst Ihr diesen, vom Steuerzahler bezahlten DUMMSCHWÄTZERN einen egenen Platz einräumen ? Die leben doch wie die Maden im Speck und haben wie die deutschen „Experten“ nur Nachteile für die arbeitende Bevölkerung des Landes zu bieten…
    Bei einem Menue aus Hummer, Sekt und Trallara, kann man wohl am Besten beurteilen, ob ein armer Mensch nun besser mit 3 oder 3,05 Euros/Tag auskommen kann.
    Wenn die Einsparung von Dienstwagen schon nix wesentliches bringen kann, dann vielleicht die Einsparung solcher „Experten“
    Bin ja kein Kommunist – aber diese Experten, die sich auf unser aller Kosten fettfressen… ich kann sie nicht mehr leiden … Schmarotzerbande, elendige !

  2. TRIFFT DAS AUCH FÜR DIE REGIERUNGSPOLITIKER ZU???????????
    NA;DAS BESAGT JA ALLES: ODER WAS MEINEN DIE
    SPANIER DAZU:
    Bei uns wollen die Politiker mit IHREM DOKTOR-GARD glänzen, der ist nicht vorhanden.
    Was lernt man daraus: überall gibt es DUMME POLITIKER, mit du ohne WEH.

    Ändern können wir es nur bei Wahlen,also dann wählt die Richtigen Politiker.

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