Spanische Schuldenkrise: Staatsschulden steigen auf neues Rekordhoch

Die spanische Staatsverschuldung nähert sich einem Rekordwert von einer Billion Euro. Im Vergleich zum Beginn der Krise vor 5 Jahren entspricht dies gleich einer Verdreifachung. Bei der Endbilanz 2013 erreichten die Passiva einen Rekordwert von insgesamt 961,55 Milliarden Euro, sprich 93,7% des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Im Vorjahresvergleich zog die Staatsverschuldung somit um ganze 10 Prozentpunkte an.

Mit einer täglichen Neuverschuldung von ca. 210 Millionen Euro gipfelte die Pro-Kopf-Schuld schließlich bei ca. 20.629 Euro. Damit ist Spaniens Schuldenberg so groß wie seit dem letzten Jahrhundert nicht mehr. Zuletzt hatte Spanien eine Verschuldung über 100 Prozent zu Beginn des 20. Jahrhunderts erreicht – damals ganze 123% des BIP.

Bis 2008 erfüllte Spanien noch durchgehend alle Kriterien des Euro-Stabilitätspaktes und konnte die öffentliche Staatsschuld sogar weit unterhalb aller EU-Durchschnittswerte halten. Der Stabilitäts- und Wachstumspakt begrenzt den Stand der öffentlichen Verschuldung auf 60%, Spanien hingegen erreichte 2007 lediglich einen Wert von knapp 36%. Ende 2008 dann fiel die spanische Wirtschaft in die Rezession. Seitdem verzeichnet Spanien nach Zypern und Griechenland den größten jährlichen Schuldenzuwachs in der gesamten Eurozone und obwohl die Neuverschuldung 2013 im Vergleich zum Vorjahr sogar nur halb so hoch war, bleibt sie dennoch weit über dem Durchschnittswert der anderen Euroländer.

Das Schlimmste hat Spanien jetzt zwar hinter sich, aber es muss trotzdem noch daran arbeiten seine enorme Staatsschuld abzubauen. Madrid geht in seinen Planungen davon aus, dass das schwache Wirtschaftswachstum die Verbindlichkeiten noch weiter ansteigen lässt und die Verschuldung 2015 die Marke von 100% des BIP überschreiten wird. Erst nach 2016 rechnet die Regierung mit einem Abbau des Schuldenbergs.

Gründe für die enorme Schuldenzunahme sind neben der Finanzierung des Haushaltsdefizits ein angeschlagener spanischer Bankensektor und die hohen öffentlichen Ausgaben während der Krise. Langsames Wirtschaftswachstum zusammen mit einer niedrigen Inflationsrate machen es Spanien umso schwerer, wieder in die Normalität zurückzukehren. Letztendlich befindet sich der Staat in einer Art Teufelskreis, da die Rezession nicht zuletzt durch immer neue Sparmaßnahmen und Steuererhöhungen befeuert wird.

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