Polizei auf Gran Canaria jagt Rolex-Räuber

Mit ungeahnter Professionalität drangen zwei vermummte Täter Mitte März unter Waffengewalt in das Juweliergeschäft „Saphir“ im Einkaufszentrum „Oasis de Meloneras“ in der grancanarischen Gemeinde San Bartolomé de Tirajana ein, wo sie innerhalb von vier Minuten Rolex-Uhren im Wert von einer Million Euro erbeuteten. Augenzeugen fühlten sich laut eigenen Aussagen wie in einem Film. Die beiden Diebe hatten es dabei gezielt auf die luxuriösen Uhren abgesehen, die seit knapp einer Woche im Schaufenster des Ladens ausgestellt waren. Wie die Polizei bekannt gab, seien die Ermittlungen in vollem Gange und sollen bereits mehrere Hinweise auf die Täter geliefert haben. Aufgrund der Vorgehensweise und den Täterprofilen bestehe die Möglichkeit, dass es sich um Mitglieder der sogenannten Pink-Panther-Bande handele. Diese hauptsächlich aus Osteuropa stammende kriminelle Organisation ist für Raubüberfälle auf Luxusgeschäfte bekannt.

Der Überfall ereignete sich am Abend des 14.03.2017 um 20.20h , als zwei Personen auf einem Motorrad anrollten und das Schmuckgeschäft ins Visier nahmen. Obwohl dieses keine sich automatisch öffnenden Ladentüren besitzt und man von einer Mitarbeiterin ins Geschäft hineingebeten wird, konnte einer der Diebe trotz Perücke und aufgesetzter Cap problemlos eintreten, da er zunächst unverdächtig erschien. Im Laden zog er sich sofort eine Sturmmaske über das Gesicht und griff zu seiner Pistole, mit der er den Security-Mitarbeiter und zwei weitere Angestellte bedrohte. Kurz darauf stürmte auch der zweite Angreifer mit einem aufgesetzten Motorradhelm in das Geschäft und schlug die Glasvitrinen ein. Einer von ihnen achtete dabei stets darauf, dass die Eingangstür offen blieb, um durch eine automatische Verriegelung nicht eingeschlossen zu werden.

Die Täter sollen Handschuhe getragen haben und Spanisch mit ausländischem Akzent gesprochen haben. Außerdem sollen sie höchst professionell vorgegangen sein. Den Laden verließen sie so unauffällig wie möglich und fuhren mit ihrem Motorrad davon, welches sie nachts im Bereich des Golfplatzes von Maspalomas zurückließen, um offenbar in ein anderes Gefährt umzusteigen. Während die Angestellten bei der örtlichen Polizei ihre Aussage machten, blieb das ausgeraubte Juweliergeschäft bis auf weiteres geschlossen.

Ein Zeuge, möglicherweise ein russischer Tourist, nahm den Überfall mit seinem Handy auf. Im Video sind im Hintergrund auch Kommentare von anderen Zeugen auf Deutsch zu hören: „die räumen den ganzen Laden leer“.

Von den Ermittlungsbehörden wurde kritisiert, dass vom Zeugen während des vier Minuten dauernden Überfalls ein 1-minütiges Video aufgenommen wurde, anstatt den Notruf zu verständigen. Zum Zeitpunkt des Überfalls soll sich eine Polizeistreife in unmittelbarer Nähe befunden haben, die möglicherweise die Flucht der Täter hätte verhindern können.

Das Tatgeschehen selbst wurde von der Überwachungskamera des betroffenen Juweliergeschäfts sowie von 5 weiteren Kameras des Einkaufszentrums aufgenommen.

Die hochpreisigen Uhren sollen laut Inhaber des Geschäfts anhand ihrer Seriennummern identifizierbar sein. Insofern sei ein Verkauf auf dem legalen Markt nur sehr schwer möglich.

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