Tierquäler aus Teneriffa vor Gericht

Am 21.02.2017 wurden zehn Personen, die man auf Teneriffa wegen der mutmaßlichen Organisation von Hundekämpfen festgenommen hatte, dem Haftrichter vorgeführt. Für alle von ihnen wurde präventiv ein Beschäftigungsverbot für Tierberufe ausgesprochen. Für vier der Verdächtigen ordnete der Richter Untersuchungshaft an, während die restlichen sechs Personen gegen Zahlung einer noch nicht bekannten Kautionssumme die Möglichkeit haben, einer Inhaftierung zu entgehen. Im Anschluss an die Verhandlung wurden alle zehn Angeklagten zunächst in die JVA Tenerife II überführt. Der allgemeine Vorwurf lautet Tierquälerei, zu der es innerhalb einer kriminellen Organisation gekommen sein soll. Diese soll unter anderem auch in illegale Drogen- und Waffengeschäfte verwickelt sein.

Aus dem Polizeieinsatz knapp eine Woche zuvor gingen mehr als zwei Dutzend Verdächtige hervor, von denen zehn schließlich als mutmaßliche Anführer des kriminellen Netzwerks der Justiz übergeben wurden. Darunter soll sich sogar ein Beamter der Lokalpolizei aus Adeje befinden. Weiteren Quellen zufolge soll auch jemand aus dem veterinärmedizinischen Bereich in die Aktivitäten der Organisation involviert gewesen sein. Diese hatte auf Teneriffa regelmäßig Kämpfe zwischen als potentiell gefährlich eingestuften Hunderassen veranstaltet. Auf einer ländlich gelegenen Finca in Hoya La Vieja (Gemeinde Güimar), die sich im Eigentum eines in der Zone bekannten Unternehmers befindet, waren die Ermittler schließlich in genau solch eine Veranstaltung hineingeplatzt. Während die Teilnehmer gemütlich bei Snacks und Getränken Wetten über teilweise hohe Geldsummen abschlossen, ließ man in einem improvisiert aufgebauten Ring die jeweiligen Hunde aufeinander los. Unter den Anwesenden sollen auch Personen von anderen Inseln sowie dem spanischen Festland gewesen sein. Die Polizei fand vor Ort mindestens zehn Hunde, von denen einige aufgrund des extrem aggressiven Verhaltens sogar eingeschläfert werden mussten. Auf dem angrenzenden Gelände wurde der Kadaver eines Bardinos einfach in einer Mülltüte entsorgt.

Nach der Untersuchung zahlreicher weiterer Grundstücke der Insel, wurden in Arona noch viel mehr Tiere unter unannehmbaren Bedingungen aufgefunden, darunter auch zahlreiche Hühner, Tauben oder Fasane. Obwohl über 30 Vierbeiner bei allein diesem Einsatz gerettet werden konnten, kam die Hilfe für viele weitere leider zu spät. In der Schlucht eines angrenzenden Barrancos zwischen Valle de San Lorenzo und Cabo Blanco stapelten sich über ein Dutzend Tierkadaver. Polizeiquellen zufolge geht man stark davon aus, dass die Entdeckungen, die an verschiedenen Standorten der Insel gemacht wurden, miteinander in Verbindung stehen. Weitere Festnahmen können daher noch nicht ausgeschlossen werden.

Die Tierschützer auf Teneriffa, die sich der insgesamt mehr als 70 geretteten Hunde angenommen haben, sind mit der Situation völlig überfordert und rufen daher zur Mithilfe der Bevölkerung auf. Gebeten wird um Spenden, vor allem in Form von Tierfutter, Decken oder Mitteln gegen Floh- und Zeckenbefall, die jederzeit im Tierauffangzentrum La Tahonilla in La Esperanza abgegeben werden dürfen.

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