Stella Canaris: Beginn der Renovierung im Mai 2018

Das Stella Canaris wird als Labranda World die größte Hotelanlage auf Fuerteventura

Die Renovierung des Stella Canaris, der größten Hotelanlage auf Fuerteventura, soll im Mai 2018 beginnen. Diese Information brachte der Verantwortliche für Tourismus der Inselverwaltung von Fuerteventura, Blas Acosta, von der ITB in Berlin mit.

Der Hotelbetreiber Labranda Hotels & Resort hatte das Stella Canaris im Oktober 2016 erworben. Laut damaligen Informationen soll Labranda rund 60. Mio Euro für den Erwerb des brach liegenden Hotelkomplexes im Süden von Fuerteventura sowie rund 70 Mio. in dessen Renovierung investieren.

Bewegte Geschichte des Stella Canaris

Das Stella Canaris war einst Aushängeschild für den Tourismus im Süden von Fuerteventura. Der Komplex mit 7 Hotels und einem eigenen Zoo wurde von Hossein Sabet in den 1970er Jahren gebaut. Nach dem Verkauf an die kanarische Dunas-Gruppe betrieb Sabet das Hotel weiter. Seit 2013 steht das Stella Canaris leer. Die Mitarbeiter hatten damals wegen ausgefallener Lohnzahlungen mehrere Monate gestreikt. Rund 140 Mitarbeiter waren von der Schließung betroffen. Ein kanarisches Gericht hatte gegen Hossein Sabet in 2016 Haftbefehl wegen Steuerhinterziehung erlassen.

Aus „Stella Canaris“ wird „Labranda World“

Wenn der „Stern der Kanaren“ nach der Renovierung in neuem Glanz erscheint, wird er wohl den Namen „Labranda World“ tragen.

In jedem Fall wird die „Labranda World“ eine Hotelanlage der Superlative im Süden von Fuerteventura sein. Es ist von 8 Hotels mit 4 und 5 Sternen die Rede. Die Gesamtzahl der Zimmer wird im Bereich von 2.000 liegen. Damit hätte der Hotelkomplex eine Kapazität von bis zu 5.000 Gästen. Das Gelände wird diverse Restaurants, Läden und Sporteinrichtungen beherbergen. Ebenfalls im Gespräch ist ein Wasserpark. Der Hotelkomplex dürfte rund 700 neue Arbeitsplätze schaffen.

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Die touristische Zukunft Fuerteventuras: Masse oder Klasse?

Fuerteventura boomt seit Beginn des „Afrikanischen Frühlings“ im Jahr 2011. Seitdem erreicht die Insel von Jahr zu Jahr neue Rekorde bei den Touristenzahlen.

Die Meinung darüber, ob das für Fuerteventura gut oder schlecht ist, gehen weit auseinander. Die einen freuen sich über mehr potentielle Kunden. Die anderen beklagen sich darüber, dass zwar viele Gäste da sind, die jedoch weniger Geld ausgeben.

Die stark gestiegene Nachfrage nach Urlaub auf den Kanaren hat zu ebenfalls stark steigenden Preisen geführt. Dies war möglich, solange die Urlauber nicht mehr in die Türkei, nach Griechenland, Ägypten oder die anderen nordafrikanischen Mittelmeerländern fahren wollten.

Doch die Wettbewerbssituation für die Kanaren hat sich geändert. Die Buchungszahlen für die Türkei gehen in die Höhe (siehe unser Artikel: „Lieber Antalya als Fuerteventura?“). Griechenland boomt schon längst wieder. Und auch die Terrorangst, die viele vom Urlaub in Ägypten abgehalten hat, scheint langsam zu verschwinden.

Viele Verantwortliche im Tourismussektor Fuerteventuras fragen sich jetzt schon, was sie der wieder erwachenden Konkurrenz entgegensetzen können.

Droht ein Erdbeben auf dem Hotelmarkt von Fuerteventura?

Was wir nun also passieren, wenn das ehemalige Stella Canaris irgendwann wieder aufmacht? Das Angebot an Hotelbetten wird sich auf einen Schlag dramatisch erhöhen. Gleichzeitig könnte die Nachfrage nach Urlaub auf Fuerteventura könnte deutlich sinken, wenn sich der aktuelle Trend fortsetzt und wieder mehr Urlauber Richtung Mittelmeer und Bosporus reisen.

Wenn aber eine plötzliche Ausweitung des Angebots auf ein plötzliches Sinken der Nachfrage trifft, wird das zwei Folgen haben: Zuerst Leerstand und dann Kampfpreise. Beides könnte für die Wirtschaft in Fuerteventuras Süden dramatische Folgen haben. Die Arbeitsplätze, die im Labranda World enstehen, könnten in anderen Hotels verloren gehen. Die teils prekäre Arbeitssituation vieler Hotelangestellter könnte sich weiter verschlechtern.

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Fuerteventuras Süden bräuchte 150.000 zusätzliche Urlauber

Immerhin müsste das Labranda World über 150.000 Urlauber pro Jahr zusätzlich nach Fuerteventura locken, um 80% Auslastung bei einer mittleren Aufenthaltsdauer von 9 Tagen zu erreichen, ohne den anderen Hotels Gäste „wegzunehmen“. Das ist eine sportliche Herausforderung.

Diese Herausforderung wäre jedoch leicht zu meistern, wenn die Wachstumsraten der letzten Jahre auch in 2018 und 2019 wieder erreicht werden können. Schließlich suchen alle Reiseveranstalter seit einigen Jahren auf Fuerteventura händeringend nach neuen Bettenkapazitäten.

In einem geänderten Marktumfeld, das sich abzeichnet, könnte das aber ziemlich schwierig werden.

Kurzfristiger Boom für Fuerteventuras Süden

Für den Bausektor auf Fuerteventura, der von der Wirtschaftskrise 2008 stark gebeutelt wurde, ist der derzeitige Boom von Hotel-Renovierungen natürlich ein Segen. Viele Menschen finden dadurch zumindest kurzfristig Arbeit. Die Gemeinden können sich über sprudelnde Einnahmen für Baugenehmigungen freuen.

Da die Baufirmen aber auch Personal von außerhalb mitbringen müssen, steigt ebenfalls der Druck auf den Wohnungsmarkt.

Ob die Wiederauferstehung des Stella Canaris als Labranda World letztlich ein Fluch oder ein Segen für Fuerteventura sein wird, bleibt abzuwarten. Das hängt von der allgemeinen Entwicklung auf dem weltweiten Tourismusmarkt ab. Vor allem davon, wie Fuerteventura es schafft, sich in den nächsten Jahren als Ziel zu vermarkten und gegen den Wettbewerb durchzusetzen.

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14 Kommentare

  1. Ich bin seit 10 Jahren im Dezember in Costa Calma…den Trend zu AI finde ich grausig, kann nicht verstehen, dass man im Hotel klebt, nur um jederzeit Teller vollzuladen und Getränke fliessen zu lassen…Ich haue morgens ab und komme erst abends wieder, um den tollen Tag mal hier mal da den tollen 20 km Strand abzulaufen, in Restaurants und Strandbuden zu essen und trinken…Einfach Somner im Dezember haben nach nur 4 Stunden Flug…da kann Türkei und Co nicht mithalten…alles auf AI und billig und kein Dezemberziel…Natürlich hat jeder andere Vorstellug vom Urlaub…ich hoffe, Fuerte wird diesen Trend an AI Burgen minimieren…

  2. Ich kann die Lambrandas nur zum Kauf beglückwünschen. Den Namen Stella Canaris würde ich aber lassen. Der steht für was. Jeder der Fuerteventura kennt, kennt auch diesen Namen. Hoffentlich schaffen die es, den alten Flair wieder ein zu fangen. Ich selber und auch viele die ich kenne, haben dort immer einen wunderschönen Urlaub verbracht. Auch in den letzten Jahren war ich immer wieder in Jandia. Da man sich mit vielen Gästen unterhält, war man einhellig der Meinung : Es ist zum heulen, wenn man sieht was aus dieser wunderschönen weitläufigen Anlage geworden ist. Ich wünsche der Lambrandagruppe viel Glück und Erfolg.

  3. Mai 2018 : keinerlei Aktivitäten auf dem Gelände , die unmittelbare Umgebung verfällt weiter , rostige Bauzäune , Lokale etc , mäßige Frequenz , schlechte Hotelauslastung generell , daher wird diese Ruine nicht auferstehen , mit diesen langen Flugzeiten nach Fuerte hat die Insel gegen Türkei und deren Lira keinerlei Zukunft

  4. 1988 haben wir unsere Hochzeitsreise nach Fuerteventura gemacht.
    Gebucht das Stella Canaris. Und es war schlimm. Auf der Anlage viele Baustellen.
    Wir haben am nächsten Tag das Hotel gewechselt.
    Der Insel und Jandia sind wir treu geblieben. Und wir haben den langsamen
    Niedergang des Stella Canaris miterlebt. Der tolle Zoo, mit immer weniger Tieren.
    Und irgendwann kostete er auch Eintritt. Die Poolanlage oder der Tennisplatz, alles nicht
    mehr so wie es sein sollte.
    Das Labranda World gut für Jandia ist würde ich nicht Unterschreiben.
    Die vorhandenen Hotels werde nicht voll, aber es wird ohne Ende gebaut.
    Sinnvoll wäre das All Inclusive Angebot zu überdenken.
    Das kann ein Hotel auf Dauer nicht überstehen.
    Den Teller vollgeladen das man ein Geländer braucht, und die Hälfte zurückgehen
    lassen.
    Bestes Beispiel das „ Grand Occidental Fuerteventura “ – heute Magic Live
    Von 100 bis 0 hat gerade mal fünf Jahre gedauert.
    Wir waren greimal in diesem Hotel. Danach war der Service nur noch schlecht.

    Wir wünschen der Insel alles Gute.

  5. Jetzt sollten wir doch erst mal froh sein, dass dieser Schandfleck aus Jandia verschwindet!!! Wir sind seit 30 Jahren mit Unterbrechnungen immer wieder mal in Jandia und haben 2016 leider festgestellt, dass es in der Shoppingzone doch recht ruhig war. Wenn da wirklich ( ich greif mal nicht sooo hoch ) 100000 Leute mehr kommen, kann das für den Ort nur gut sein. Wünschenswert wäre noch die Schliesung der Lücke zwischen dem ehemaligen Maxorata und den Barcellos. Mehr sollte im Süden dann gar nicht mehr gemacht werden. Achsooo ein Verbesserungsvorschlag an alle Hoteliers da unten. WENIGER ALL IN. Das belebt den Ort und macht ihn für potentielle Gäste, auch in Zukunft interessanter.

  6. Wir fliegen seit 1999 nach Fuerteventura/Jandia, das würden wir ja nicht machen wenn es uns nicht gefallen würde. Sicher, die Ecke um das ehemalige Stella sieht nicht gerade ansprechend aus, aber ich denke das wird wieder, denn in die Türkei oder nach Ägypten lassen wir gerne andere Touristen fliegen, denn “ Geiz ist ja so Geil „.Schönen Urlaub bei Herrn Erdogan.

  7. Also wir machen sehr gerne in Jandia Urlaub.
    Nicht nur wegen der bekannten Qualität der Hotelküchen, welche aber zum Teil immer besser wird, gehen wir, trotz der gebuchten AI-Leistung, regelmäßig zum Essen und Trinken in umliegende Restaurants und Bars.
    Es ist einfach ein tolles Flair an der Promenade oder in Strandbars zu sitzen.
    Das AI Angebot verpflichtet nicht den Gast zum ausschließlichen Verweilen im Hotel!

  8. Das Labranda-Unternehmen hat schon mehrere Anlagen gekauft auf Feuerte.
    Angebote unter sonnenklar TV . .Dies soll keine Werbung sein, sondern darauf hinweisen, das die alles aufkaufen und zu Billigpreisen vermieten/anbieten. Dementsprechend sind die Gäste/touristen/Urlauber qualitativ ????
    Nix gegen sparen, aber Urlaub muss nicht Dumping sein, sondern Erholung!!!!!

  9. Wenn ich überlege, wir zahlen mit zwei Kindern für 10 Tage Urlaub mittlerweile zwischen 4000 und 6000 Euro, da will ich doch nicht in so einen riesigen „ Bunker“
    Das hört sich ja alles schön und gut an, aber ich habe nicht sonderlich Angst um die bestehenden „kleineren“ Hotels.
    Sicherlich werden viele Leute das neue (alte) Stella buchen, die Frage ist nur ob das auch ein zweites oder drittes mal passier.
    Viele Leute möchten für so viel Geld einfach auch was besseres als so eine Hochburg in mitten von Ruinen.
    Ehrlich gesagt war ich nach langer Zeit wieder mal in Jandia und war wirklich Glücklich ein Hotel in einer anderen Region gewählt zu haben.Sehr sehrschade, man darf einfach nicht Richtung Landesinnere schauen, dann sieht es ganz nett aus, daran wird ein riesiges Hotel im Möchtegern 4* und 5* Bereich niemals was ändern.

  10. Ich finde es auch sehr schade, dass die Pläne, die angeblich mal bestanden, das “Stella“ in verschiedene Angebote aufzuteilen – Hotel- Bungalows in verschiedenen Kategorien und Kaufappartements – nicht realisiert wird, sondern wieder so ein Hotelgigant entstehen soll wie vorher, der zum Schluss eher durch mangelnde Qualität ( vor allem das Essen war berühmt grauenhaft!) als durch sonst was herausstach! Was berechtigt zu der Annahme, dass jetzt so ein Riesending eher auf die notwendige Auslastung kommt wie früher??
    Es wird, wie gesagt, nur andere Hotels kaputt machen oder selbst bald wieder pleite gehen!!

  11. Kurz gesagt ist es aus meiner Sicht eher schade, daß das attraktive Hotelgelände nicht an verschiedene Investoren gegangen ist. Mehr Individualität im Angebot statt der Bedienung des „Massenmarktes“ mit all seinen unerfreulichen Nebenaspekten. Spanplattenmöbel und Getränke- und Speisen vom Günstig-Touristik-Fließband. Verdrängt werden einheimische Anbieter in großem Stil, da die Kapazitäten mit All-Inklusiv-Paket eine bestimmte Richtung vorgeben. Das Geld der Urlauber verbleibt nur zu einem recht geringen Teil auf der Insel.

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