Forscher vermuten in der Höhle von Villaverde eine Siedlung der Ureinwohner

Archäologen hatten in der Höhle von Villaverde bereits 1979 eine ungewöhnliche Grabstätte gefunden. Ein Kinderskelett war über dem Kopf eines erwachsenen Mannes bestattet worden. Doch erst jetzt fanden Forscher bei einer erneuten Ausgrabung Hinweise auf eine möglicherweise größere Siedlung von Ureinwohnern.

Die Gemeinde von La Oliva hat ihre Unterstützung für weitere Ausgrabungskampagnen angeboten. Damit will sie eine der interessantesten archäologischen Fundstellen der Kanaren wiederbeleben. Nachdem die neuerlichen Grabungen abgeschlossen wurden, sei die Bedeutung der Fundstelle bestätigt worden.

Zuerst müssen die zahlreichen Fundstücke natürlich noch ausgewertet werden. Aber eine erste Hypothese geht davon aus, dass sich in der Lavaröhre eine größere Siedlung von Ureinwohnern befand. Jetzt ausgegrabene Strukturen weisen darauf hin, dass diese sich auch in den bislang noch unerforschten Bereich der Höhle erstrecken.

„Es handelt sich wohl nicht um eine Höhle, die nur in einem bestimmten Moment bewohnt war. Vielmehr wurde sie möglicherweise über Jahrhunderte besiedelt.“

Tausende Fragmente müssen ausgewertet werden

Das Grabungsteam fand jetzt tausende Fragmente, darunter Keramik, Muschelschalen und Tierknochen. Diese Knochen stammten nicht nur von Ziegen und Schafen, sondern auch von Meerestieren wie Fischen und Meeressäugern. Die Höhle von Villaverde ist die einzige Fundstelle, an der Knochen der Mönchsrobbe entdeckt wurden. Auch der Fund von Schweineknochen ist sehr außergewöhnlich.

Große Mengen von Asche deuten auf eine Nutzung über eine sehr lange Zeit hin. Feine Werkzeuge und dekorative Elemente sprechen für eine komplexe Kultur der Bewohner.

Anfang der 1980er Jahre wurden einige Fundstücke datiert. Damals ergab sich eine Datierung zwischen dem 3. und 9. Jahrhundert nach Christus. Heutige Methoden zur Altersbestimmung sind viel genauer, weshalb die Forscher mit Spannung auf die neuen Ergebnisse warten.

Die Forscher arbeiten derzeit auch an einer virtuellen 3D-Darstellung der Höhle. Dazu wurde der bereits ausgegrabene Teil mit einem 3D-Laserscanner vermessen. Geologen müssen nun die Stabilität der Lavaröhre untersuchen. Wichtige Erkenntnisse erhoffen sich die Archäologen nun von einer Stratigraphie, also einer Analyse der verschiedenen Erd- und Gesteinsschichten an der Fundstelle.

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