Kollisionen zwischen Walen und Schiffen: werden Schnellfähren aus Kanarischen Gewässern verbannt?

Pottwal Kollision

In den ersten dreieinhalb Monaten 2019 wurden an den Küsten der Kanarischen Inseln bereits 5 Meeressäuger gezählt, die infolge einer Kollision mit einem Schiff verendet sind.

Auch auf Fuerteventura ist im März 2019 ein Finnwal von staatlicher Größe an die Küste von Jandia gespült worden. Der Kadaver musste per Kran abtransportiert werden. Auch hier deuteten äußere Verletzungen auf eine Kollision als Todesursache hin.

Auch wenn diese Zahl auf den ersten Blick klein erscheinen mag, hat sie bei den Meereswissenschaftlern Alarm ausgelöst. Das „Kanarische Netzwerk für Walstrandungen“ hat in den ersten drei Monaten 2019 bereits mehr tote Tiere registriert, als im ganzen letzten Jahr.

Der Verantwortliche dieses Netzwerks, der Professor für Veterinär-Pathologie an der ULPGC, Antonio Fernández, erklärte, dass seit dem Verbot der Nutzung von Sonargeräten bei Militärmanövern in kanarischen Gewässern diese Todesursache deutlich zurück gegangen ist. Doch in den nächsten Studien werden wir einen Anstieg der Todesrate erleben, diesmal durch Kollisionen mit Schiffen.

„Wir haben eine schwerwiegendes Problem, das durch kompetente Spezialisten eindeutig identifiziert ist“, erklärt er und fordert von den Behörden, „diese Diagnose und den Rest der Studien auf den Tisch zu legen“, um Entscheidungen zu treffen und Maßnahmen zu ergreifen, um die vermehrten Kollisionen von Meeressäugern mit Schiffen zu vermeiden

52% der Todesfälle von Walen bei den Kanaren im Zusammenhang mit Schiffsverkehr

Seit dem Jahr 2000 sind auf den Kanaren 950 Meeressäuger gestrandet. In 52% der 840 untersuchten Fälle stand die Todesursache im Zusammenhang mit dem Schiffsverkehr. In 18,6% der Fälle konnte man mit Sicherheit feststellen, dass eine Kollision die Todesursache war.

Es handelt sich um Kollisionen mit großen Schiffen, die in der Lage sind, einen so hervorragenden Schwimmer mit 10 bis 12 Tonnen Gewicht durch einen Schlag oder einen Schnitt zu töten. „Dies ist die Diagnose“, erzählt Professor Fernández, „aber es sind nicht die Pathologen, die feststellen können, ob der Schiffsverkehr zugenommen hat, oder ob und wo es mehr Tiere im Meer gibt“. Dies sei eine Aufgaben für andere Wissenschaftsdisziplinen und die Behörden.

Das Kanarische Netzwerk für Walstrandungen“ ist ein Erhaltungsprogramm, dass seit 1997 von der Umweltbehörde der Kanarischen Regierung koordiniert wird. Seit die Zunahme von Kollisionen von Walen mit Schiffen festgestellt wurde, fordert die Kanarische Umweltbehörde vom spanischen Umweltministerium die Überprüfung von Sofortmaßnahmen, bis der Staat die Pläne für „Besondere Meeresschutzgebiete“ verabschiedet.

Wissenschaftler und Umweltschützer fordern Maßnahmen zur Kollisionsvermeidung

Das Universitätsinstitut von Fernández hatte 2004 wesentlich dazu beigetragen, dass die EU eine nicht verbindliche Resolution verabschiedet hatte, die bestätigte, dass die Todesursache der zeitnah mit einem Nato-Manöver vor Fuerteventura verendeten Zahnwale der Einsatz von militärischen Sonargeräten war. Daraufhin hatten die Spanische und die Kanarische Regierung ein Moratorium für deren Einsatz beschlossen.

Jetzt wird erneut die Todesursache von Walen, speziell von Pottwalen, in Kanarischen Gewässern wissenschaftlich nachgewiesen. Die Kanaren seien mittlerweile ein weltweiter Hotspot für Kollisionen zwischen Walen und Schiffen. Daher sei es notwendig, dass der Staat entsprechende Lösungen durch Regulierung des Meeres finde.

Auch die kanarische Naturschutzorganisation Ben Magec fordert Sofortmaßnahmen zur Vermeidung von Kollisionen zwischen Walen und Schiffen, die in kanarischen Gewässern fahren. Dazu gehören die Reduzierung der Geschwindigkeit, die Vermeidung von Zonen mit großer Häufigkeit von Walen oder auch eine Einschränkung der Schnellfähren.

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