Die Zoll- und Grenzpatroullie hat am Nachmittag des 29.04.2019 rund 1,5 Meilen vor der Küste von Fuerteventura bei Gran Tarajal eine sogenannte Patera entdeckt. Daraufhin machten sich das Patroullienboot Río Órbigo und ein Schiff der Seenotrettung auf, um das mutmaßliche Flüchtlingsboot abzufangen. Rund ein halbe Meile vor der Küste erreichten sie die Patera.
An Bord des rund 6 Meter langen Holzbootes befanden sich zwei volljährige Männer, mutmaßlich Marokkaner. Die beiden waren anscheinend in einem guten gesundheitlichen Zustand.
Beamte der Guardia Civil und der Zoll- und Grenzpatrullie erwarteten die mutmaßlichen Immigranten inzwischen im Hafen von Gran Tarajal. Die beiden Männer wurden der Nationalpolizei übergeben, die für Ausländer zuständig ist.
Kanaren sind regelmäßig Ziel von Flüchtlingsbooten
Fuerteventura ist gelegentlich Ziel für Flüchtlingsboote aus Afrika. Mit einer Entfernung von nur 100 Kilometern sie die Kanareninseln, die am dichtesten am afrikanischen Kontinent liegt.
Ungewöhnlich am aktuellen Fall ist die geringe Anzahl von Personen an Bord. Normalerweise sind die Pateras bis über ihre Belastungsgrenze mit Menschen beladen. Hinter den gefährlichen Überfahrten stecken gewöhnlich Schlepperbanden, die ein Interesse daran haben, die Kapazität der Boote voll auszunutzen. Leere Boote hingegen bringen kein Geld. Nicht selten befinden sich neben Immigranten auch Drogen an Bord der Pateras, wie kürzlich auf Lanzarote. Damit steigern die Schlepper die Rentabilität der Überfahrten zusätzlich.
Insofern dürfte die Polizei im vorliegenden Fall noch einiges an Ermittlungsarbeit vor sich haben. So stellt sich die Frage, ob es sich bei den beiden Männern an Bord möglicherweise um Schlepper handelt, die ihre „Fracht“ schon vorher an Land abgesetzt oder gar auf dem Meer „entsorgt“ haben.
Im Dezember 2018 war eine Patera vor den Augen zahlreicher Touristen am Strand von Morro Jable gelandet.
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