Patera mit 59 Immigranten aus Afrika erreicht Fuerteventura

Patera 2 Gran Tarajal @Emergencias Fuerteventura

Am Nachmittag des 03.06.2020 ist erneut eine sogenannte patera, ein Flüchtlingsboot, vor Fuerteventura entdeckt worden.

Das Flüchtlingsboot wurde gegen 15:45h rund 30 Meilen südlich von Fuerteventura ausfindig gemacht. Das Rettungsboot Salvamar Hizar nahm die Menschen an Bord und das Boot ins Schlepptau in Richtung Puerto del Rosario.

Auf dem Boot befanden sich insgesamt 59 Personen aus Subsahara-Afrika, darunter 42 Männer, 15 Frauen, ein etwa 2 Jahre altes Kind und ein etwa 7 Monate altes Baby. Drei der Frauen waren schwanger. Eine von ihnen musste nach der Ankunft ins Inselkrankenhaus von Fuerteventura gebracht werden.

Nach Angaben der Hafenbehörde auf Fuerteventura sollen die Migranten in einer Halle auf dem Hafengelände in Puerto del Rosario untergebracht werden. Diese Halle war ursprünglich als Sitz des Schengen-Grenzkontrollpunktes vorgesehen.

Die Halle hat eine Fläche von rund 550 Quadratmetern und verfügt über Sanitärräume.

Die Nichtregierungsorganisation „Misión Cristiana Moderna“, die bereits viele der Flüchtlinge aufgenommen hat, die in den letzten Monaten nach Fuerteventura gekommen sind, hat Etagenbetten in der Halle aufgebaut. Die Flüchtlinge sollen für 72 Stunden in dieser Halle bleiben, bis die Nationalpolizei dort die Identifizierung der Personen durchgeführt hat. Normalerweise werden Flüchtlinge für 72 Stunden in Polizeigewahrsam untergebracht. Mit der Unterbringung in der Halle will man angesichts des Corona-Risikos verhindern, dass die Menschen in den Polizeizellen eng zusammengepfercht werden müssen.

Da zurzeit bis zum Ende des Alarmzustands für alle nach Spanien Einreisenden einen 15-tägige Quarantäne vorgeschrieben ist, müssen auch die Bootsflüchtlinge diese Quarantäne-Vorschrift einhalten. Unklar ist, ob sie die vollen 15 Tage in der Halle auf dem Hafengelände verbringen müssen, oder ob sie möglicherweise schon vorher in andere frei werdende Unterkünften untergebracht werden können.

Die 55 Flüchtlinge, die am 26.05.2020 nach Fuerteventura gekommen waren, mussten in Ringkampfarenen in Puerto del Rosario und Tetír untergebracht werden, weil keine anderen Räumlichkeiten mehr zur Verfügung standen, um diese Menschen während der Quarantäne getrennt von anderen unterzubringen. Eine Halle, die die Inselregierung von Fuerteventura in Antigua eingerichtet hatte, war bereits am 15.05.2020 mit einer Gruppe von Bootsflüchtlingen belegt worden.

Mittlerweile sind insgesamt 3 Flüchtlingsboote mit jeweils mehr als 50 Menschen an Bord nach Fuerteventura gekommen, seitdem in Spanien die Quarantänepflicht für alle Einreisende gilt.

Quarantäne-Panne auf Gran Canaria

Nach der Ankunft zweier Boote auf Gran Canaria am 17.05.2020 und am 19.05.2020 ist bei insgesamt drei Personen eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt worden. Allerdings waren die Menschen in beiden Fällen erst zur Identifizierung in den Kommissariaten von Las Palmas bzw. Maspalomas in Polizeigewahrsam untergebracht worden. Dort hatten sie engen Kontakt zu anderen Insassen und Polizeibeamten.

Am 25.05.2020 erfuhr die Gewerkschaftsorganisation der Polizei UFP von den positiven Testergebnissen unter den Flüchtlingen. Die UFP wisse nicht, warum die Immigranten nicht in die vorgeschriebene Quarantäne gebracht bzw. warum nicht die entsprechenden Protokolle aktiviert wurden.

In beiden Fällen mussten 20 bzw. 50 Polizeibeamte nach dem Kontakt mit den Infizierten in häusliche Quarantäne geschickt werden. Glücklicherweise wurden keine weiteren Personen, weder andere Flüchtlinge noch Polizeibeamte, infiziert.

Ankunft eines Flüchtlingsbootes auf Fuerteventura am 03.06.2020
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18 Kommentare

  1. Die Leute vor dem Ertrinken retten,ist ja noch ok,aber dann sofort zurück an die afrikanische Küste!!
    Wenn sie so wie jetzt auch noch freies Geleit auf die Kanaren bekommen,werden immer mehr ermuntert,es zu versuchen!
    Wollen die Behörden ein zweites Lesbos??
    Soll die Kanarische Bevölkerung in Zukunft ihr Geld mit Flüchtlingen anstatt mit Tourismus verdienen??

  2. ich würde erwarten, dass die allerwenigsten als Flüchtlingen anerkannt und abgeschoben werden. Es reicht ja wohl kaum aus, dass die Lebensumstände in deren Heimatländern schlecht sind, sonst müsste man ja halb Afrika aufnehmen. Sollte Spanien das so machen, meine Gratulation !

  3. Für alle die nicht wissen, wie Spanien mit Flüchtlingen umgeht, auf DMAX gibt es eine Dokuserie über die spanischen Grenzschützer, ziemlich informativ.
    Wobei sich die Bahnhofsklatscher und andere Freunde der Flüchtlinge nicht anschauen sollten, ihr werdet geschockt sein.

  4. Es ist unglaublich. Ihr berichtet hier voller Freude , fast schon sensationslustig, über illegale Grenzgänger. So sorgt man auch dafür, dass sich weitere Menschen auf den gefährlichen Weg machen. Bitte einfach mal zu Ende denken, was passiert, wenn das so weiter geht.

  5. Danke erstmal für das gute Video und dafür das es Nacht war, war die Qualität doch recht gut.

    Zum Thema Flüchtlinge, ich persönlich finde die Maßnahmen die Spanien macht um die Aussengrenze der EU zu schützen sehr gut, angefangen von der Guardia Civil, die mit Spezialeinheiten bereits in Marokko versucht die grosszahl der Flüchtlinge an der Überfahrt zu Hindern und hierbei mit den Marokkanischen Behörden zusammenarbeiten. Das nächste ist das Topmoderne Seeüberwachungssystem, das neben Radar auch Flirkamaras nutzt um solche Schlauchboote überhaupt zu finden, nicht auszudenken was passiert wenn diese Gummiboote mit einem in der Regel viel zu schwachen Motor und ohne Navigationsmittel die Kanaren verfehlen.

    Da die Spanier jetzt nicht zu den reichsten Nationen Europas zählen und darüber hinaus selbst eine hohe Arbeitslosigkeit haben, ist es um so bemerkenswerter, das nicht alle Flüchtlinge sofort wieder abgeschoben werden, so wie es das Gesetz vorsieht und trotzdem ist die Zahl im Verhältnis zu anderen Staaten der EUROPÄISCHEN recht hoch.

  6. Das Ergebnis dieser illegalen
    Einwanderung ist in den
    Grosstädten Westeuropas
    zu besichtigen. Es gibt keine
    moralische Verpflichtung
    zur Selbstzerstörung, aber
    genau das zeichnet sich
    schon ab. Das paradiesische
    Fuerteventura , welches ich
    vor ca.45 Jahren kennenler-
    nen durfte, gibt es schon
    lange nicht mehr.

  7. Habs echt satt,jede Woche diesen gleichen Mist zu lesen.Und mal wieder ein paar schwangere Mamas dabei,wie immer.Na ja,wann endlich werd ich lesen,dass die alle wieder abgeschoben wurden?

  8. Werden die auch irgendwann auf Festland gebracht wie in Griechenland und dann weiter nach Norden geschickt, wo die meisten sowieso hinwollen??? Für die Motivation zahlender Touristen könnte das hilfreich sein…

  9. Zum Beitrag „Patera mit 59 Immigranten aus Afrika erreicht Fuerteventura“:
    „Am 25.06.2020 erfuhr die Gewerkschaftsorganisation der Polizei UFP von den positiven Testergebnissen unter den Flüchtlingen.“
    Ihr seid der Zeit voraus … ist bestimmt 25.5.2020 gemeint, oder?

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