Weder Corona-Massentests noch Negativ-Attest für Urlauber auf Fuerteventura und Kanarischen Inseln

Fieber-Messen

„Einreise auf die Kanaren nur mit Corona-Negativ-Attest oder verpflichtende Corona-Tests für alle Reisenden!“ Davon träumte der Präsident der Kanarischen Regierung Víctor Ángel Torres in den vergangenen Tagen immer wieder. Doch diesen Zahn hat der spanische Gesundheitsminister Salvador Illa dem kanarischen Präsidenten am 15.06.2020 bei der letzten Telekonferenz mit den Vertretern der Autonomen Regionen gezogen.

Leider haben viele Medien die Ideen des Präsidenten der Kanarischen Regierung in den vergangenen Tagen so dargestellt, als handele sich dabei bereits um beschlossene Sache. Diverse Kommentare in den sozialen Medien zeigen, dass sehr viele potentielle Fuerteventura-Urlauber durch die nicht fundierte Berichterstattung solcher Medien noch zusätzlich verunsichert wurden. Dies ist natürlich in der jetzigen Zeit für Destinationen wie Fuerteventura und die übrigen Kanarischen Inseln außerordentlich schädlich.

Die Verpflichtung zur Vorlage eines Corona-Negativ-Attests dürfte für Reisende innerhalb der EU wohl nicht ohne einen internationalen Konsens möglich sein. Es wäre eine große Überraschung, wenn sich die Staaten kurzfristig noch auf eine solche Regelung einigen würden.

Die Vorlage eines negativen PCR-Tests, der nach den Vorstellungen von Torres nicht älter als 48 Stunden hätte sein sollen, wäre wohl auch rein praktisch nicht durchführbar. Wer an einem Sonntag, Montag oder Dienstag anreisen möchte, müsste den Test an einem Freitag, Samstag oder Sonntag durchführen lassen. Das wäre wohl schon allein an der Realität deutscher Arztpraxen und Labore gescheitert.

Außerdem sagt ein 48 Stunden alter PCR-Test nichts darüber aus, ob eine Person im Moment ihrer Einreise infiziert ist oder nicht. Eine Person könnte das Virus tragen, ohne dass dieses kurz nach der Ansteckung überhaupt schon nachweisbar wäre. Trotzdem könnte sich die Covid-19-Erkrankung in so einem Fall während des Urlaubsaufenthaltes in einem Zeitfenster von 7 bis 14 Tagen voll manifestieren.

Fiebermessen bei Einreise als Alternative

Dennoch haben die Autonomen Regionen nach dem Ende des Alarmzustands am 21.06.2020 die Möglichkeit, eigene Regeln für die „Neue Normalität“ festzulegen.

Eine der Ideen Torres sieht vor, bei Reisenden an den Flughäfen die Körpertemperatur zu messen und wenigstens bei einigen Urlaubern Corona-Tests durchzuführen. Die Auswahl der Testkandidaten soll dabei jedoch nicht zufällig erfolgen, sondern anhand von Kriterien wie z.B. der Corona-Situation in der Herkunftsregion. Ein weitere Vorschlag ist die „ärztliche Inaugenscheinnahme“ der Urlauber bei ihrer Anreise.

Allerdings handelt es sich bei all dem zurzeit auch nur um „lautes Denken“. Daher kann man zurzeit auch keine Aussagen darüber machen, was z.B. mit einem Reisenden passiert, der eine erhöhte Temperatur aufweist oder wie die Ärzte bewerten sollen, was sie bei Reisenden mit ihren Augen wahrnehmen.

Möglicherweise beschließt das kanarische Parlament noch in dieser Woche eigene Vorschriften für die „Neue Normalität“ auf den Kanaren.

Das einzige was bisher sicher ist, dass am Sonntag, 21.06.2020 der Alarmzustand auf Fuerteventura und den Kanaren endet und die „Neue Normalität“ beginnt. Damit sind dann auch die nationalen und internationalen Reisebeschränkungen und Quarantänevorschriften aufgehoben und Reisen nach Fuerteventura wieder uneingeschränkt und wohl auch ohne Corona-Negativzertifikat möglich.

Damit gelten dann, wenn von der kanarischen Regierung vorher nichts mehr kommt, die allgemeinen spanienweiten Vorschriften, die z.B. das Tragen einer Maske vorsehen, wenn der Abstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann.

Aufgrund der Pandemie-Situation auf Fuerteventura, es gibt zurzeit nur noch einen aktiven Fall, geht für Urlauber von der einheimischen Bevölkerung wohl keine Gefahr aus. Dies macht letztlich auch den Wunsch des kanarischen Präsidenten nachvollziehbar, das neuerliche Importieren von Corona-Fällen möglichst auszuschließen und die Fälle, die ins Land kommen, zumindest nachverfolgbar zu machen.

Daher bleibt zu hoffen, dass die ankommenden Urlauber respektvoll mit ihrem Gastgeberland umgehen und ihrerseits alles dafür tun, die Gesundheit der Bevölkerung und die stark angeschlagene und fragile Wirtschaft auf Fuerteventura zu schützen.

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17 Kommentare

  1. Der spanische Präsident ist ein sehr vernünftiger , vorsichtiger Mann. Mit Recht!! Ich reise seit über 30 jahren nach Fuerte und würde mir wüschen wenn im Heimatland Alle getestet werden bevor man in den Flieger steigt. Nicht auszudenken wenn sich jetzt Urlauber und einheimische infizieren. Dann ist auch die Haupt Saison im Oktober fraglich. Natürlich wird immer mal einer durch rutschen. Aber durch Tests wird das grosse Risiko minimiert. Nicht aufgeben Senior Torres Besos y abratzos

  2. Ja das sind doch mal gute neue Nachrichten. Ist auch nicht gut durchdacht gewesen, denn viele Airlines bzw. Veranstalter wären die Kanaren dann nicht angeflogen. Und selbst wenn der im ersten Moment negativ ist, das kann sich so schnell ändern. Wir würden Dienstag früh kurz nach 6 fliegen, keine Ahnung wann ich den Test dann machen hätte sollen, wie geschrieben, die Ärzte in Deutschland haben am Wochenende zu, bzw. deswegen macht garantiert niemand einen Test. Was mich nur stutzig macht, das sie eventuell Tests bei Personen machen durch Inaugenscheinnahme. Wenn wir so früh fliegen, die Zeit vorher am Flughafen, hinkommen müssen wir ja auch erstmal zum Flughafen, dann der Flug. Wir werden die Nacht zuvor nicht geschlafen haben, werden also sowieso wie der Tod auf Latschen aussehen. Naja, malsehen was das noch wird…

  3. Am liebsten würden wir dieses Jahr auf unseren Fuerte Urlaub Ende August verzichten. Da wir letztes Jahr gebucht haben als Corona noch nicht bekannt war, haben wir dieses mal leider auf die Reiserücktrittsversicherung verzichtet 🙁 selber Schuld. Da es ein Pauschalurlaub inkl. Flug und Hotel ist, werden wir wohl nicht auf die bereits bezahlte Reise verzichten :-/

  4. Ich empfand den Umgang des Gastgeberlandes Mitte März leider nicht sehr respektvoll mir gegenüber. Sicherlich war man mit der Situation überfordert. Topp Hotelanlagen aber kaum medizinische Infrastruktur vorhanden. Daran hat sich auch jetzt nicht viel geändert. Ich finde es nicht verantwortungsvoll in so einer fragilen Situation Urlaub zu machen. Hier sollte erst eine bessere und vor allem vom sozialen Stand unabhängige medizinische Versorgung für Bevölkerung und Touristen gesorgt werden.

  5. Wer hat diesen Mann zu Präsidenten der Kanarischen Regierung gemacht ?
    Ein Attest nicht älter als 48 Stunden….
    Und drei Stunden nach dem Test hatte ich vielleicht Kontakt zu einem infizierten.

    Sehr weit von der Realität… Senior Torres

  6. Dann mal schauen wie lange es noch bei EINEM Corona Fall hier bleibt!!!
    Ich persönlich hätte das mit den Test vorher gut gefunden!! Ich sage mal als Passagier im Flugzeug weißt Du dann das alle die mit Dir in der Maschine sitzen gesund sind!!! Und alle die hier landen Gesund sind Corona nicht mit dabei haben!!! Aber man wird sehen was es bringt ich sag es ist eine Frage der Zeit!!!

    • Jens, genau das ist der Trugschluss. Ein negativer PCR-Test kann niemals sicher ausschließen, dass eine Person nicht bereits mit SARS-CoV2 infiziert ist. Das liegt einfach daran, dass eine gewisse Menge von Viren vorhanden sein muss, damit diese in der Probe nachweisbar sind. Dies ist erst einige Tage nach der Ansteckung der Fall. Möglicherweise reicht dann beim Hinflug die Virenmenge auch noch nicht aus, um im Flugzeug andere Passagiere anzustecken. Aber ein paar Tage später, z.B. im Hotel oder auf dem Rückflug, haben sich die Viren dann ausreichend vermehrt…

  7. Ich finde, dass jeder Urlaubsgast eine Bestätigung vor seiner Abreise im Heimatland vom Arzt einholen sollte. So kann er bei der Ankunft, gleich in welchem Land, den Attest vorweisen. Aber eben, es denken nicht alle gleich we ich, aber wenn dann etwas schief geht sind doch die Anderen schuld. Hoffentlich bleibt Spanien und Fuerte hart und kontrolliert ALLE.

  8. Kommen am 01.07.(hoffentlich), aber mit gutem Gefühl auf die Insel. Sind sehr gespannt, wie der Urlaub diemal von statten geht.
    Ich schätze, wenn sich alle an die Regeln halten, kann man den Urlaub genießen!

  9. Fiebermessen kann man gerne machen. Dann werden auch Urlauber kommen. Mundschutz und Abstand ist auch okay. Aber alles andere wäre nicht gut. Bei 14 tage Urlaub und dann 48 Stunden auf das Ergebnis warten wie der Corona- Test ist ist nicht gut. Ich hoffe unser Urlaub wird schön im September. Alles Gute 👍

  10. Gerne würden wir kommen.. aber als wir gesehen haben, dass in den Ferienfliegern keine Abstandsregeln herrschen, fragt man sich, warum wir alle Abstand halten sollen u. Mund Nasen schutz.????? In den Ferienfliegern gestern nach Mallorca saßen Alle so wie vor CORONA. Was lehrt uns das???
    Besser dann doch zu Hause bleiben um das Urlaubsland nicht zu gefährden????
    Es sollte sich Jeder seine Gedanken machen. Ich finde es v. den Fluggesellschaften nicht in Ordnung.

  11. Ich habe für Anfang Juli einen Flug gebucht. Die Preise sind zur Zeit außerordentlich hoch.
    Jetzt kommt die Verunsicherung durch politische Mandatsträger auf den Kanaren noch dazu.
    Mir bleibt jetzt nur noch übrig , auf die Ergebnisse auf Mallorca zu warten und zu prüfen, ob hier negative Auswirkungen in Bezug auf Corona durch den Flug, oder durch das Gastland entstanden sind.
    Ist das der Fall,verzichte ich auf meine Reise und bleibe zu Hause. Die Kosten werde ich wohl tragen müssen.

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