Mysteriöses Fischsterben des Braunen Zackenbarsches vor Fuerteventura und Lanzarote

Massensterben-Mero-Fuerteventura

Seit Ende September 2022 werden an den Küsten von Fuerteventura und Lanzarote auffällig viele tote Braune Zackenbarsche (wissenschaftlich: Mycteroperca marginatus, Spanisch: Mero) angespült. Dies berichtete der Kulturverein „Asociación Cultural Pueblo MAHO“, der seinen Sitz in Arrecife auf Lanzarote hat, am 07. Februar 2023 auf seiner Facebookseite.

Gleichzeitig bemängelte der Verein, dass dieser Umstand weder in den Medien noch bei den zuständigen Behörden Beachtung gefunden habe.

Über die mögliche Todesursache der gefundenen Braunen Zackenbarsche kann zurzeit nur spekuliert werden.

„Pueblo MAHO“ zitiert auf seiner Facebookseite eine wissenschaftliche Untersuchung, die in 2020 von der Universität Murcia veröffentlicht wurde. Diese Studie untersuchte einen ähnlichen Fall im Reservat von Cabo de Palos an der Küste von Murcia.

Dort wurden im Herbst 2017 ebenfalls diverse tote Exemplare des Braunen Zackenbarsches gefunden. Diese wiesen klinische Symptome auf, die die Folge einer Infektion mit einem Virus der Familie der Nodaviridae sein konnten.

Die Infektion durch ein Nodavirus wurde anschließend mit einen PCR-Test bestätigt. Anschließend wurde der Genotyp des Virus bestimmt. Es handelte sich um den ersten regionalen Nachweis einer klinischen Infektion mit dem Nodavirus bei wildlebenden Fischen.

„Nodaviren befallen eine Vielzahl verschiedener Fischarten in freier Wildbahn und und Fischkulturen. Es wurde bei frei lebenden Fischen in diversen Arten isoliert, wurde aber noch nie zuvor mit klinischen Prozessen an den Küsten von Murcia in Verbindung gebracht“, heißt es im Abstract der Studie.

Fischfarmen von den Küsten von Lanzarote

Der Verein wies auf die Risiken für die frei lebenden Fisch-Fauna hin, die möglicherweise von den Fischfarmen vor der Küste von Lanzarote ausgehen. Die hohe Bestandsdichte und der Stress, dem die Tiere ausgesetzt sind, kann zu einer erhöhten Anfälligkeit für Viruserkrankungen und die Übertragung innerhalb der Population führen. Gleichzeitig könnten Viren durch die Ausscheidungen, die Berührung von Netzen oder durch das Entkommen auch weniger Exemplare auf wild lebende Fische übertragen, die die Viren dann auch in weiter entfernte Gebiete transportieren könnten.

Der Verein betonte jedoch, dass man nicht über wissenschaftliche Kenntnisse verfüge, um zu bestätigen, dass dies der Grund für das Fischsterben vor Fuerteventura und Lanzarote ist. Man wolle nur versuchen, eine öffentliche Diskussion anzustoßen, um die Bevölkerung darüber zu informieren, was in unserer Umwelt passiert, und zu klären, ob möglicherweise ein Gesundheitsrisiko bestehen könnte, da man befürchte, dass einige infizierte Fische zu menschlichen Verzehr verwendet wurden.

In 2018 kam es in den Gewässern vor Fuerteventura zu einem mysteriösen Massensterben des Atlantischen Diademseeigels. Ebenfalls in 2018 wurden zahlreiche verendete Wasservögel auf Fuerteventura gefunden.

In 2011 kam es zu einem Massensterben von Krill vor der Küste von Tarajalejo im Süden von Fuerteventura.

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