Windsurfer bei bei Risco el Paso im Süden von Fuerteventura vermisst

Helimer-202-SAR-Hubschrauber-Fuerteventura

Bis etwa 22:00h haben Rettungskräfte der kanarischen Regierung am 08.05.2022 zu Land, zu Wasser und aus der Luft nach einem Windsurfer gesucht, der seit dem späten Nachmittag vor der Küste von Risco el Paso im Süden von Fuerteventura vermisst wird. Genaue Information über den Zeitpunkt des Verschwindens und der Aktivierung der Rettungskräfte liegen uns zurzeit noch nicht vor. Als die Dunkelheit der Nacht eine weitere Suche aussichtslos machte, mussten die Retter ihre Suche zwangsläufig einstellen.

Am Morgen des 09. Mai 2023 setzten der Hubschrauber Helimer und das Rettungsboot Salvamar Izar die Suche fort. Ein weiterer Hubschrauber der GES unterstützt die Suche.

UPDATE in diesem Beitrag vom 10.05.2023

Mögliche Ursachen für Seenot beim Windsurfen auf Fuerteventura

Windsurfer lieben extreme Bedingungen und vor allem starken Wind, von dem es am 08. Mai 2023 im Süden von Fuerteventura reichlich gab. Selbst wenn ein Windsurfer sein Material kontrolliert, bevor er auf´s Wasser geht, sein Können und seine Kondition nicht überschätzt und jemand von Land aus auf ihn aufpasst, können beim Windsurfen diverse Probleme auftreten, die zu einer Seenot-Situation führen können.

Dies können technische Probleme sein, wie z.B. der Bruch des Mastes, des Gabelbaums, des Mastfußes (bewegliche Verbindung zwischen Board und Rigg) oder der Finne oder ein Riss im Segel. Diese Probleme können durch Materialermüdung, einen unglücklichen Sturz oder durch unsichtbare Vorschäden an den oft aus schlagempfindlichem Carbonmaterial hergestellten Riggteilen entstehen.

Auch körperliche Ursachen können einen Windsurfer in Seenot bringen. Dazu gehören u.a. Verletzungen, Erschöpfung, Muskelkrämpfe oder Kreislaufprobleme.

Zu guter Letzt kann ein Windsurfer durch eine plötzliche Veränderung der Wetterverhältnisse und vor allem der Windbedingungen in Schwierigkeiten geraten. Wenn der Wind plötzlich sehr stark zunimmt, ist das Segel zu groß und wird unkontrollierbar. Wenn der Wind stark nachlässt, lässt sich das Board unter Umständen ebenfalls nicht mehr in Fahrt bringen und ist nicht mehr manövrierbar.

Hoffnung durch hohe Wassertemperaturen

Auch wenn der starke Wind und die einsetzende Dunkelheit die Suche erschwerten, besteht für den vermissten Windsurfer noch immer Hoffnung. Die Wassertemperaturen vor der Südküste von Fuerteventura liegen zurzeit bei etwa 21 Grad. Ab Wassertemperaturen von 20 Grad kann ein Mensch mehrere Tage überleben, ohne an Unterkühlung zu sterben.

Wir drücken alle Daumen und hoffen auf einen guten Ausgang.

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8 Kommentare

  1. Wenn der Mastfuss wegfliegt, ist das Brett sofort weg. Da hilft kein Sicherheits 1×1, sondern nur ein zweiter Surfer, der das Brett stoppt. Ohne Brett ist man 200m weit draußen schon in den Wellen unsichtbar.

    Ich hoffe auf ein gutes Ende…

    • @ offline Surfer
      In Anbetracht das ich gerade gelesen habe das der Surfer immer noch nicht gefunden wurde liegt es mir fern Rechthaberisch zu wirken aber zum Verständnis der anderen Leser dieser Kommentarleiste möchte ich folgendes hinzufügen.
      Das Brett ist immer mit dem Rigg (Segel) verbunden. Es gibt diese Sicherheitsleine zwischen beiden Systemen. Das ist das 1 X 1 und muss vor jeden Start geprüft werden.
      Bei den Kitern ist es die Saftey an der Bar sowie die Verbindung der Leinen am Kite.
      Außerdem hat der Kite selbst verschiedene „Luftkammern“ (Struts) die einzeln abgeklemmt werden sollten. Auch das gilt als 1X1 beim Kiten.

      • Ole, es gibt leider einen Unterschied zwischen Theorie und (Unfall-)Realität. Es ist richtig, dass die Verbindung zwischen Rigg und Segel (Powerjoint, meist aus Urethan) mit einem Gurtband gesichert ist. Das schützt aber nur gegen einen Bruch des Powerjoints, was bei diesem hoch belasteten Teil oft vorkommt. Wenn aber z.B. die untere Schraube aus dem Powerjoint reißt, oder der Kasten, in dem der Mastfuß festgeschraubt ist, gleich ganz aus dem Board rausreißt, oder die Schiene bricht (oder, oder, oder…), dann nützt dieses Gurtband gar nichts. Alles schon selbst erlebt oder bei anderen gesehen. Wenn sich das Windsurf-Rigg bei 40 Knoten Wind vom Board löst, aus welchem Grund auch immer, hat man kaum eine Chance, das wieder einzufangen.

  2. Hallo liebe Surfer,
    da ich selber schon zweimal solche Situation hatte, glaube ich fest daran, das der Surfer es schaffen wird. Solange der Windsurfer beim Brett bleibt, sind die Chanceb noch sehr gut.
    In Geadanken bin ich bei der Familie und insbesondere beim Surfer.
    Aloha

  3. Als ehemaliger Extrem Windsurfer bin ich in Gedanken bei seiner Familie und Freunden.
    Diesen möchte ich Mut zusprechen, er hat eine große Chance gerettet zu werden wenn er das Sicherheits 1×1 beherrscht, was bedeutet, NIEMALS ! das Board verlassen. Sich am Board festhalten oder gar festbinden.
    Allen die sich an der Rettung des Surfers beteiligen wünsche ich viel Glück.

  4. Ich war dort auch schon win paar mal surfen. Das Problem in Risco ist der ablandige Wind. Es ist zwar meistens ein Jet Ski-Fahrer im Einsatz, aber dessen “Kundschaft” sind eher die Kiter weiter nördlich. Dann ist direkt am Surferstrand noch ein gelber Turm, aber ob die sich permanent um das Geschehen auf dem Wasser kümmern ist fraglich…

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