Kanarische Regierung verbietet Jagd auf verwilderte Hunde, Katzen und Frettchen

Katze-Jagd-Gewehr

Erst am Donnerstag, 29. Juni 2023, wurde ein Erlass kanarischen Ministeriums für ökologischen Übergang, Kampf gegen den Klimawandel und Territorialplanung (Consejería de Transición Ecológica, Lucha contra el Cambio Climático y Planificación Territorial) im kanarischen Gesetzblatt veröffentlicht, das die Aufhebung der Schonzeit für die Jagdsaison 2023-2024 auf den Kanarischen Inseln regelt.

Dieser Erlass sah vor, auch die Jagd auf verwilderte Hunde, Katzen und Frettchen zu erlauben, solange bis diese durch das für den 29.09.2023 vorgesehene Inkrafttreten des spanischen Tierwohlgesetzes ohnehin landesweit verboten wird.

Die Jagd auf verwilderte Haustiere war in der Vergangenheit auf den Kanarischen Inseln einschließlich Fuerteventura üblich.

Mit Inkrafttreten des spanischen Tierwohlgesetzes, also voraussichtlich ab dem 29.09.2023, dürfen verwilderte Haustiere nur noch mit einer ausdrücklichen Genehmigung gejagt werden, wenn dies im Rahmen einer Maßnahme zur Kontrolle oder Ausrottung invasiver exotischer Arten erfolgt, die darauf abzielen, die Sicherheit der einheimischen Fauna zu gewährleisten.

Die Eindämmung der Populationen von verwilderten Katzen, Hunden und Frettchen sollte unter anderem die kanarische Rieseneidechse (Gallotia simonyi), den Ostkanarenskink (Chalcides simonyi), die Kanarenspitzmaus (Crocidura canariensis) und den Teide-Fink (Fringilla teydea) schützen, die allesamt vom Aussterben bedroht sind.

Kanarische Regierung will auch vorher keine Hunde, Katzen und Frettchen erschießen lassen

In ihrer letzten Sitzung vor der Formierung der neu gewählten Regierung, hat die kanarische Regierung beschlossen, den Ministerialerlass zu ändern und die Jagd auf verwilderte Haustiere doch nicht zu erlauben. Die endgültige Entscheidung solle so von der neuen Regierung getroffen werden.

Fünf kanarische Wissenschaftler forderten dringend eine Anpassung des Tierwohlgesetzes an die Besonderheiten der Kanarischen Inseln und wiesen darauf hin, dass die verwilderten Katzen eine große Zahl von Reptilien, Vögeln und Insekten jagen und eine akute Bedrohung für deren Bestand darstellen.

Jagd auf Fuerteventura

Auf dem ersten Blick mag es überraschen, dass es auf Fuerteventura eine lange Jagdtradition gibt. „Auf Fuerteventura gibt es doch gar nichts zu jagen“, mag sich manch einer denken. Während es auf Teneriffa und La Palma Muflons und Mähnenspringer gibt, müssen sich die Jäger auf Fuerteventura mit kleinerem Jagdwild zufrieden geben.

Auf Fuerteventura dürfen Kaninchen, Felsenhühner (Alectoris barbara), Felsentauben und Atlashörnchen gejagt werden.

Auf den Kanaren kommen verschiedene Jagdmethoden zum Einsatz, einige davon mit, andere ohne Waffen.

So wird z.B mit Hunden, Frettchen und Falken, unter anderem auch mit Verwendung von Netzen gejagt. Als Waffen kommen auf Fuerteventura Schrotflinten und neuerdings auch der Jagdbogen zum Einsatz.

Bei der Jagd auf Muflons und Mähnenspringer auf Teneriffa bzw. La Palma werden auch Jagdbüchsen (Gewehre mit gezogenem Lauf) eingesetzt.

Wer also während der Jagdsaison einer Hundemeute begegnet oder im Zeitraum vom 17. September bis 22. Oktober 2023 auf Fuerteventura Schüsse hört oder auf Menschen mit Gewehren trifft, weiß nun, wie eine solche Begegnung einzuordnen ist.

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