Kommt die Fährverbindung zwischen Fuerteventura und Marokko in 2024?

Hafen-Tarfaya

Eine Neuauflage der Fährverbindung zwischen Puerto del Rosario auf Fuerteventura und der marokkanischen Hafenstadt Tarfaya ist schon seit Jahren im Gespräch. Von November 2007 bis Mai 2008 war die Fährverbindung schon einmal für 6 Monate in Betrieb, bis sie ein jähes Ende nahm, nachdem das eingesetzte Schiff kurz vor der marokkanischen Küste auf Grund gelaufen war und dabei irreparabel beschädigt wurde.

Nach dem kürzlich erfolgten Richtungswechsel des spanischen Präsidenten Pedro Sánchez in der West-Sahara-Frage ist nicht nur Spanien, sondern scheinbar auch das Fährprojekt in der Gunst der marokkanischen Regierung aufgestiegen. Dies äußerte auch der damalige Präsident der kanarischen Regierung, Ángel Víctor Torres, bei seinem Besuch in Rabat im März 2023. Schon damals erklärte Torres, dass die marokkanische und die kanarische Regierung den festen Willen haben, die Fährverbindung zwischen Tarfaya und Fuerteventura wieder aufzunehmen. Auch in den Jahren zuvor gab es immer wieder Treffen zwischen marokkanischen und kanarischen Vertretern mit dem Ziel, den Weg für diese Handelsroute zu ebnen.

Am 11. und 12. Januar 2024 erwartet die neue kanarische Regierung unter Präsident Fernando Clavijo den Besuch einer hochrangigen Delegation von Vertretern der Hafenbehörden aus Marokko. Zur Vorbereitung will Clavijo vorab ein Treffen mit der Delegation der spanischen Regierung abhalten, um Fragen bezüglich der Maßnahmen und Mittel zu klären, die in Puerto del Rosario für Grenz- und Zollkontrollen zum Einsatz kommen sollen.

Der Direktor für Afrikabeziehungen der kanarischen Regierung, Luis Padilla, erklärte, dass es Ziel sei, die Fährverbindung noch in 2024 in Betrieb zu nehmen: „Die Infrastruktur und das Personal stehen bereit. Jetzt fehlt nur noch eine Fährgesellschaft, die Marokko für optimal hält.“

Tor zur Sahara

Die marokkanische Regierung hat nach dem tragischen Schiffbruch der Fähre Assalama in den letzten 5 Jahren viel Geld in die Hand genommen, um den Hafen von Tarfaya und dessen Zufahrt für einen Neustart vorzubereiten. Das Wrack zeugt indes noch heute vor einem nahegelegenen Strand vom Scheitern des einzigen Weges in modernere Zeiten, den diese marokkanische Stadt erahnen lässt. Heute stehen ihre leistungsfähigen und modernen Hafenanlagen, eingebettet in einen städtischen Kern, in dem weniger als 10.000 Einwohner leben, im Kontrast zur Bescheidenheit, die ihre Häuser und Straßen prägt. Wenn man die ländlichen Gebiete mit einbezieht, leben etwas mehr als 13.000 Menschen in der Region.

Bevor es seinen heutigen Namen erhielt, war Tarfaya während des spanischen Protektorats als „Villa Bens“ oder „Cabo Juby“ bekannt. Aber es wird auch das „Tor zur Sahara“ genannt, Eingang zum umstrittenen Territorium, denn nur rund 30 Kilometer weiter südlich liegt die Grenze zu West-Sahara“ und rund 90km weiter südlich die Stadt El Aaiún. Tatsächlich stammt ein Großteil der Bevölkerung von Tarfaya und ihrer Regierenden aus Sahara, weshalb die Eröffnung dieser Route weit mehr bedeutet als nur die Verbindung von Nordmarokko mit Südmarokko: „Der Seeverkehr mit den Kanaren ist unser Tor in die Zukunft“, erklären die lokalen Behörden unumwunden.

Bestimme den Lohn für unsere Arbeit!

Wenn Du unsere Inhalte nützlich, unterhaltsam oder informativ findest, kannst Du den Lohn für unsere Arbeit selbst bestimmen. Das geht ganz einfach über diesen Link:

83e672b958a049c1bc2c848b7b2a2a42
https://www.fuerteventurazeitung.de/du-bestimmst-den-lohn-fuer-unsere-arbeit/ banner 300x250 Bestimme den Lohn

Weitere Beiträge im Bereich Fuerteventura Nachrichten