Einbau neuer Entsalzungsmodule auf Fuerteventura verursacht tagelange Probleme bei Wasserversorgung

Meerwasserentsalzungsanlage-Puerto-del-Rosario

Seit Tagen, in manchen Gegenden seit Wochen, beklagen die Einwohner diverser Ortschaften auf Fuerteventura Probleme mit der Wasserversorgung, entweder weil das Wasser nur mit schwachen Druck, oder eben auch gar nicht in ihren Häusern ankommt. Betroffen sind unter anderem Triquivijate, La Oliva, El Matorral, Tesejerague sowie diverse weitere Ortschaften im Süden der Insel.

Aus Quellen des „Konsortium für Wasserversorgung“ („Consorcio de Abastecimiento de Agua de Fuerteventura“/ CAAF) verlautet, dass der Grund für die Engpässe bei der Wasserversorgung das Absinken der Pegelstände in den auf der Insel verteilten Wasserspeicher ist. Der Grund dafür ist wiederum, dass das CAAF in der Meerwasserentsalzungsanlage von Puerto del Rosario neu eingetroffenes Material installiert hat, das für eine Verbesserung der Wasserproduktion sorgen soll.

Um die neuen Entsalzungsmodule an das neue Rack D anzuschließen, war es notwendig, die Produktion der gesamten Anlage für ein paar Stunden zu stoppen. Es mussten Anschlüsse hergestellt werden, weshalb man die die Rohrleitungsstränge absperren musste. Man habe so schnell wie möglich gearbeitet, um das ganze System einschließlich des neuen Moduls möglichst bald wieder in Betrieb zu nehmen, hieß es aus Kreisen des CAAF.

Am Morgen des 26.04.2024 waren die Arbeiten abgeschlossen und die Meerwasserentsalzungsanlage von Puerto del Rosario hat ihren normalen Betrieb wieder aufgenommen.

Alles deutet also darauf hin, dass die Wasserversorgung in den kommenden Stunden wiederhergestellt sein wird, denn seit heute früh laufen die Pumpen in verschiedenen Zonen auf Hochtouren.

Allerdings, so erklärte der für das CAAF zuständige Regierungsrat des Cabildo, Adargoma Hernández, füllten sich einige Netzabschnitte schneller als andere.

Erhöhte Produktion ist nur ein Teil der Lösung

In einem Interview, das das Onlinemagazin DiariodeFuerteventura am 15.04.2024 veröffentlicht hat, erklärte Adargoma Hernández, dass nur 49% des auf Fuerteventura produzierten Wassers auch tatsächlich mit den Kunden abgerechnet werden. Rund 34% des Wassers auf Fuerteventura versickert durch Leitungsverluste im Erdreich und rund 17% „verschwinden“ durch nicht registrierte Wasserzähler oder werden durch illegale Anschlüsse schlicht „geklaut“.

Mit anderen Worten: Für jeden Kubikmeter Wasser, der einem Kunden auf Fuerteventura in Rechnung gestellt werden kann, müssen zwei Kubikmeter produziert werden.

Das ist nicht nur wirtschaftlich ein Desaster, denn das CAAF ist hochdefizitär und kann seine Kosten nicht einmal annähernd durch die Einnahmen aus den Wasserabrechnungen decken. Die Defizite müssen aus dem normalen Haushalt des Cabildo gedeckt werden und werden folglich vom Steuerzahler finanziert.

Zum anderen ist es auch aus ökologischer Sicht fatal, denn auf Fuerteventura stammen noch immer knapp 80% des erzeugten Stroms aus fossilen Quellen. Und die Meerwasserentsalzungsanlagen verbrauchen gut und gerne 4,5kWh pro Kubikmeter produzierten Wassers. Für jeden abgerechneten Kubikmeter werden folglich rund 9kWh Strom verbraucht.

Wasserverluste von 51% zeigen, dass sich das Wasserproblem auf Fuerteventura nicht allein durch eine Ausweitung der Produktionskapazitäten lösen lässt.

Das Aufspüren illegaler Anschlüsse und defekter Zähler senkt zwar nicht den Wasserverbrauch, denn die illegalen Abnehmer werden vermutlich auch weiterhin Wasser auf legalem Weg beziehen müssen, doch die wirtschaftlich Situation des CAAF würde sich dadurch erheblich bessern. Außerdem dürfte dies wohl die Maßnahme sein, die die geringsten Kosten verursacht.

Doch an einem großzügigen Austausch der alten Rohrleitungen, durch die was Wasser versickert, wird wohl kein Weg vorbei führen. Das führt zwar aufgrund der erforderlichen Erdarbeiten zu immensen einmaligen Kosten, aber dafür auch dauerhaft zu erheblichen Einsparungen.

Es bleibt also viel zu tun für das CAAF.

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